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Hohes Cholesterin: Symptome lassen sich am Auge erkennen


Ringe und Knötchen
Was die Augen über Cholesterinwerte verraten

Von t-online, mra, lz

Aktualisiert am 24.06.2024Lesedauer: 3 Min.
Weißliche Ringe auf der Hornhaut können auf einen erhöhten Cholesterinspiegel hinweisen und sollten vom Arzt abgeklärt werden.Vergrößern des Bildes
Weißliche Ringe auf der Hornhaut: Sie können auf einen erhöhten Cholesterinspiegel hinweisen und sollten vom Arzt abgeklärt werden. (Quelle: shironosov/getty-images-bilder)

Sowohl die Iris als auch die Augenlider können Rückschlüsse auf Ihre Blutfettwerte geben. Sind diese zu hoch, kann es zu Verfärbungen kommen. Wie Sie sie erkennen.

Weißliche Ringe rund um die Iris sind bei Menschen über 50 eine normale Altersveränderung. Dabei handelt es sich um eine harmlose Fettablagerung auf der Hornhaut, die auch Greisenring genannt wird.

Wenn sich der helle Ring (Arcus lipiodes) jedoch vor dem 50. Lebensjahr bildet, ist das meist ein Hinweis auf zu hohe Blutfettwerte, eine sogenannte Hypercholesterinämie. Hellhörig sollte man auch werden, wenn sich kleine, gelbliche Knötchen am Augenlid bilden. Die sogenannten Xanthelasmen sind ebenso wie die Cholesterinringe gutartige Fettablagerungen und ein Zeichen für einen gestörten Fettstoffwechsel.

Cholesterinringe erhöhen das Herzinfarktrisiko

Bei dieser zum Teil auch erblich bedingten Fettstoffwechselstörung (familiäre Hypercholesterinämie) sind die Cholesterinwerte stark erhöht, wodurch das Risiko für Gefäßerkrankungen und Herzinfarkt erheblich steigt. Wer solche Cholesterinringe auf der Hornhaut entdeckt, sollte daher unverzüglich einen Arzt aufsuchen und die Ursachen abklären lassen.

Hohe Cholesterinwerte hängen aber auch von der Lebensweise ab. Eine Ernährung mit vielen gesättigten Fettsäuren und Trans-Fettsäuren, wenig Bewegung, Übergewicht und Rauchen begünstigen die Entstehung einer sogenannten erworbenen Hypercholesterinämie.

Hoher Cholesterinspiegel kann Knötchen sprießen lassen

Xanthome nennen Mediziner die harmlosen gelblichen Fettknoten, die sich auf der Haut bilden können. Befinden sie sich am Ober- und Unterlid des Auges, werden sie als Xanthelasmen bezeichnet. Schätzungen zufolge sind rund fünf Prozent der erwachsenen Bundesbürger davon betroffen. Häufig finden sich die kleinen Wucherungen zeitgleich an beiden Augen.

Warum sich Xanthelasmen bevorzugt am Augenlid bilden, konnte von Seiten der Wissenschaft bisher nicht geklärt werden. Meist treten sie im höheren Alter auf. Treten sie vor dem 30. Lebensjahr auf, sind sie ein Hinweis auf eine weitere Fettstoffwechselstörung, die Hyperlipoproteinämie.

Bei dieser Erkrankung kommt es zu einer erhöhter Konzentration bestimmter Fett-Eiweiß-Komplexe im Blut. Auch hier können die Ursachen eine erbliche Vorbelastung oder lebensstilbedingte Vorerkrankungen wie Typ 2 Diabetes, Fettleibigkeit oder das Metabolische Syndrom sein.

Auch schlanke Menschen betroffen

Experten zufolge liegt aber nur bei einem Bruchteil der Betroffenen eine familiäre Fettstoffwechselstörung vor. Und: Die Knötchen haben nicht zwangsläufig etwas mit Übergewicht zu tun. Auch bei schlanken Menschen können die Blutfettwerte ungünstig sein und die Veränderung an den Augenlidern verursachen.

Prof. Dr. Weber ist Leiter des Schwerpunktes Endokrinologie und Stoffwechselerkrankungen an der Universitätsklinik Mainz sowie Pressesprecher und Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie.
Drei Fragen an
Prof. Dr. Matthias Weber

Prof. Dr. Weber ist Leiter des Schwerpunktes Endokrinologie und Stoffwechselerkrankungen an der Universitätsklinik Mainz sowie Pressesprecher und Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie. 

Was sagt der Cholesterinspiegel aus?

Der Cholesterinwert gibt die Gesamtmenge von Cholesterin im Blut an. Die regelmäßige Kontrolle des Cholesterinspiegels gilt als wichtige Maßnahme zur Vorsorge gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Arteriosklerose. Ein erhöhter Cholesterinspiegel ist ein wichtiger Risikofaktor für kardiovaskuläre Erkrankungen, also Krankheiten des Herz-Kreislauf-Systems. Bei den Blutfetten unterscheidet man in der Regel zwischen dem HDL-Cholesterin („schützendes“ Cholesterin), dem LDL-Cholesterin („schädliches“ Cholesterin) und den Triglyceriden, die stark durch die Nahrungsaufnahme beeinflusst werden. 

Welche Cholesterinwerte sind normal?

Grundsätzlich sollte bei den Cholesterinwerten kein pauschaler Normalwert gewählt werden, der Referenzbereich des Cholesterins muss viel mehr individuell gesehen werden. Dabei kommt es auf verschiedene Faktoren wie beispielsweise das Alter, das Geschlecht, Begleiterkrankungen und Veranlagung an. Der betreuende Arzt muss hier einen individuellen Zielwert festlegen. Bei gesunden Patienten ohne Begleiterkrankungen wird ein Gesamtcholesterinwert unter 200 mg/dl als normal angesehen, allerdings müssen die oben beschriebenen individuellen Unterschiede und Zielwerte unbedingt beachtet werden. 

Wie kann man den Cholesterinspiegel senken?

Allgemein gilt, dass man durch eine gesunde Lebensweise die Blutfette positiv beeinflussen und somit das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen aber auch für Typ 2 Diabetes senken kann. Hierzu zählt das Vermeiden von Übergewicht, eine gesunde, ausgewogene und vollwertige Ernährung sowie ausreichend Bewegung. Allerdings ist es wichtig, sich bei der Behandlung vorrangig darauf zu konzentrieren, warum der Cholesterinspiegel erhöht ist, welche Begleiterkrankungen vorliegen und wie das individuelle Risiko ist. Das LDL-Cholesterin ist stark veranlagungsbedingt und nur bedingt durch beispielsweise den Lebensstil oder die richtige Ernährung zu beeinflussen. Liegen die LDL-Cholesterinwerte oberhalb des individuellen Zielwerts, ist es deshalb meist notwendig, Medikamente einzusetzen. Das HDL-Cholesterin und insbesondere die Triglyzeride kann man jedoch durch gesunde Ernährung sehr gut positiv beeinflussen. 

Ursache der Cholesterinablagerung am Auge immer untersuchen lassen

Bei dem größeren Teil der Patienten lässt sich nicht immer eine klare Ursache finden. Teilweise spielen andere genetische Faktoren eine Rolle. Manchmal entwickeln sich die Xanthelasmen aufgrund einer Vorerkrankung, darunter Diabetes, Pankreatitis oder Lebererkrankungen wie eine alkoholische Fettleber oder Leberzirrhose.

Wer die Knötchen bei sich feststellt, sollte daher zuerst zu einem Arzt gehen, um herauszufinden, warum sich die Knötchen gebildet haben und erst dann über eine Behandlung, wie etwa eine Entfernung der Xanthelasmen aus ästhetischen Gründen nachdenken.

Methoden für die operative Entfernung der Xanthelasmen

Ein operativer Eingriff mittels Skalpell war lange Zeit die gängige Methode, um die Cholesterinablagerungen am Auge zu entfernen.

Weitere Verfahren sind:

  • Elektrokauterisation (Gewebezerstörung durch Anwendung von elektrischem Strom)
  • Laserbehandlung (zum Beispiel Co2-, Argon-, Farbstoff-, KTP-Laser)
  • Kältetherapie (Vereisung des Xanthelasmas zur Gewebedegeneration)

Gesunde Ernährung fördert häufig die Rückbildung

Sind die Cholesterinwerte erhöht, können in vielen Fällen bereits eine Anpassung der Ernährungsgewohnheiten sowie die Einnahme geeigneter Medikamente dazu führen, dass sich mit Verbesserung der Blutfettwerte auch die Xanthelasmen zurückbilden. Am besten lässt man sich von seinem Arzt beraten.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
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