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Hepatitis: Kranke Leber mit diesen Warnzeichen erkennen


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Unterschätzte Krankheit
Hepatitis: Das sind erste Warnzeichen für eine kranke Leber


Aktualisiert am 29.07.2023Lesedauer: 5 Min.
Hepatitis: Die Krankheit verläuft zunächst oft unbemerkt.Vergrößern des Bildes
Hepatitis: Die Krankheit verläuft zunächst oft unbemerkt. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Hepatitis ist behandelbar, bleibt aber oft lange unerkannt. Das kann schwere Schäden anrichten. Doch es gibt Symptome, die auf eine kranke Leber hinweisen.

Die Leber tut nicht weh, doch genau das ist gefährlich, sobald das Organ entzündet ist. Denn aus diesem Grund bleibt eine Hepatitis oft lange unentdeckt. Die Weltgesundheitsorganisation ist alarmiert angesichts von Millionen Hepatitis-Kranken, die nicht von ihrer Infektion wissen. Die Gefahr dabei ist: Wird die Entzündung chronisch, droht neben einer Leberzirrhose auch Leberkrebs.

Doch es gibt Symptome, die auf eine kranke Leber hinweisen. Auf welche Warnsignale Sie achten sollten. Ein Überblick.

Was ist eine Hepatitis?

Bei einer Hepatitis handelt es sich um eine Entzündung der Leber. Am häufigsten wird sie durch Viren ausgelöst. Doch auch andere Faktoren können Schuld an einer entzündeten Leber sein. Insgesamt können folgende Faktoren eine Hepatitis verursachen:

  • Infektionen mit Viren (Hepatitis A, B, C, D, E)
  • Infektionen mit Bakterien, Pilzen oder anderen Parasiten (zum Beispiel durch einen Bandwurm oder Toxoplasmen)
  • Vergiftung der Leber durch übermäßigen Alkoholkonsum (alkoholische Fettleber)
  • Vergiftung der Leber durch Über- oder Fehlernährung, etwa im Zuge von Übergewicht oder Diabetes (nicht-alkoholische Fettleber)
  • Vergiftung der Leber durch Medikamente
  • Autoimmunerkrankungen
  • angeborene Ursachen für eine entzündliche Leberschädigung (etwa Hämochromatose, Morbus Wilson, Zöliakie)
  • Entzündung der Gallenwege
  • Blutvergiftung

Leberentzündung kann akut oder chronisch sein

Neben der Ursache unterscheiden Mediziner zudem zwischen einem akuten oder chronischen Verlauf. Von einer chronischen Hepatitis spricht man, wenn die Erkrankung länger als sechs Monate andauert. Die häufigsten Ursachen für einen solchen Verlauf ist eine Leberverfettung durch übermäßigen Alkoholkonsum, gefolgt von chronischer Virushepatitis B oder C und Über- beziehungsweise Fehlernährung.

Nach WHO-Schätzungen aus dem Jahr 2022 sind über 350 Millionen Menschen mit einer chronischen Hepatitis B oder Hepatitis C infiziert – aber nur ein Bruchteil von ihnen weiß das. Das birgt ein großes Risiko. Denn wenn die Menschen nicht behandelt werden, wächst die Gefahr bleibender Schäden an der Leber.

Im schlimmsten Fall kann die Leberentzündung zu tödlichem Leberkrebs führen. Laut Angaben des Bundesministeriums für Bildung und Forschung sterben weltweit jährlich 1,34 Millionen Menschen allein an den Folgen einer Virushepatitis.

Symptome einer Hepatitis: Die Leber leidet leise

Doch welche Hinweise gibt es auf eine Hepatitis? Da die Leber keine Nerven für das Schmerzempfinden hat, kann sie selbst nicht wehtun. Daher ist es schwer, spezifische Symptome auszumachen, die auf eine Leberentzündung hinweisen. Trotzdem gibt es einige Warnsignale, die der Körper aussendet.

1. Hepatitis-Anzeichen ähneln häufig einer Erkältung

So klagen viele Patienten über starke Erschöpfung. Sie fühlen sich dauerhaft matt und müde. Oft macht sich ein allgemeines Krankheitsgefühl bemerkbar, immer wieder kommt Fieber hinzu. Viele Betroffene leiden zudem unter Appetitlosigkeit, Übelkeit, Durchfall und Erbrechen. Auch Kopfschmerzen zählen zu den Symptomen. Viele vermuten dann eine Grippe oder eine Magen-Darm-Verstimmung. An eine Hepatitis denkt meist niemand.

2. Hepatitis: Bei Druckschmerz im Oberbauch aufmerksam sein

Auch wenn die Leber selbst nicht schmerzt: Laut der Deutschen Leberstiftung befinden sich in der Leberkapsel, also in der aus Bindegewebe bestehenden Außenhülle der Leber, Nervenfasern, die auf Veränderungen des Organs reagieren. Aufmerksam sollte man sein, wenn sich immer wieder ein dumpfer Druckschmerz im rechten Oberbauch bemerkbar macht.

Das deutet auf eine Schwellung hin, wie sie bei verschiedenen Lebererkrankungen auftritt. Allerdings können auch andere Erkrankungen, beispielsweise des Magen-Darm-Traktes, diesen Schmerz auslösen. Daher sollte man dieses Symptom immer von einem Arzt abklären lassen.

3. Hautjucken kann auf eine Leberentzündung hinweisen

Auch Hautjucken zählt zu den möglichen Symptomen einer Hepatitis, wie das RKI mitteilt. Gelegentlich treten sogenannte scarlatiniforme Exantheme auf. Dabei handelt es sich um eine große Anzahl kleiner roter Pusteln auf der Haut. Außerdem können sich Gelenkschmerzen, Gliederschmerzen und Schmerzen in den Beinen bemerkbar machen.

4. Hepatitis: Verfärbter Urin und Stuhlgang

Im Zuge einer akuten Hepatitis kann es zudem vorkommen, dass sich der Stuhlgang hell verfärbt beziehungsweise entfärbt, während der Urin dunkel wird.

5. Gelbsucht zeigt sich meist erst im fortgeschrittenen Stadium

Viele denken bei einer kranken Leber zuerst an die bekannte Gelbfärbung der Haut und des Augapfels. Diese tritt aber nur im Falle einer starken akuten Hepatitis oder im fortgeschrittenen Stadium einer Leberzirrhose auf.

Behandlung: Impfung nur gegen Hepatitis A und B

Bei einer leichten akuten Virushepatitis erholen sich die meisten Menschen ohne spezielle Behandlung innerhalb von vier bis acht Wochen. Wenn nötig, können aber die Symptome (etwa Fieber und Erbrechen) behandelt werden. Um Ihre Leber nicht zusätzlich zu belasten, wird zudem häufig empfohlen, auf Alkohol und bestimmte Medikamente zu verzichten, bis Sie wieder gesund sind.

In schweren Fällen, oder wenn ihr Immunsystem nicht intakt ist, müssen Sie möglicherweise im Krankenhaus behandelt werden. Dort erhalten Sie unter Umständen Medikamente, um das Virus abzutöten.

Die Therapiemöglichkeiten einer chronischen Hepatitis sind begrenzt. Medikamente helfen überwiegend nur gegen die Symptome. Daher ist es sinnvoll, einer Leberentzündung vorzubeugen.

Um einer virusbedingten Leberentzündung vorzubeugen, gibt es die Möglichkeit einer Impfung – allerdings nur gegen die Viren A und B. Laut dem RKI ist die Hepatitis-A-Impfung vor allem für Menschen sinnvoll, die in tropische Länder reisen. Auch wer im medizinischen Bereich oder in Kindergärten arbeitet, sollte sich impfen lassen.

Hepatitis-Impfung: Wer zahlt?

Der Impfschutz ist auch für Küchenpersonal, Dialysepatienten, Drogenabhängige, Homosexuelle und Personen mit häufig wechselnden Sexualkontakten ratsam. Neugeborene sollten laut dem RKI ebenfalls geimpft werden. Viele Krankenkassen übernehmen die Kosten – vor der Impfung fragt man dort am besten an.

Hepatitis-Ansteckung vermeiden: So beugen Sie vor

Wer in Hepatitis-Gebiete reist (Afrika, Mittel- und Südamerika, Asien, Südosteuropa, Ägypten, Marokko, Tunesien und die Türkei), sollte sich – zusätzlich zur Impfung – oft die Hände waschen, Obst und Gemüse schälen und Trinkwasser abkochen, um sich vor Hepatitis A zu schützen. Denn Hepatitis A wird mittels Kontakt- oder Schmierinfektion übertragen.

Hepatitis B wird über Blut und andere Körperflüssigkeiten übertragen, Hepatitis C ebenfalls über den Kontakt mit Blut und Sexualkontakte. Geschützter Geschlechtsverkehr sowie Vorsicht bei direktem Blutkontakt beugen – zusätzlich zur Impfung – einer Ansteckung vor. Da Hepatitis D die Hülle des Hepatitis-B-Virus benötigt, können sich nur Menschen infizieren, die bereits Hepatitis B haben – oder die Ansteckung erfolgt gleichzeitig mit beiden Typen.

Hepatitis C besonders tückisch

Bei den Hepatitis-Viren C, D und E können nur Vorsichtsmaßnahmen das Infektionsrisiko senken. Besonders Hepatitis C ist tückisch, weil sich das Virus immer wieder verändert. Selbst eine durchgemachte Erkrankung bietet keinen Immunschutz.

Übertragungswege von Hepatitis E

Hepatitis E wird durch verunreinigtes Trinkwasser oder Lebensmittel, aber auch durch Tiere auf den Menschen übertragen. Gegen Hepatitis E würde in Deutschland schon helfen, Schweinefleisch sicherheitshalber gut durchzugaren, heißt es beim Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR). Bedeutsam ist das vor allem für Leberkranke und Frauen im letzten Schwangerschaftsdrittel. Für sie kann das Hepatitis-E-Virus lebensgefährlich sein.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • welthepatitistag.info: "Welthepatitistag" (Stand: Juli 2023)
  • rki.de: "RKI-Ratgeber: Hepatitis A, B, C, D, E" (Stand: Februar 2023)
  • gesundheitsinformation.de: "Hepatitis" (Stand: Juli 2023)
  • gesundheit.gv.at: "Hepatitis: Was ist das?" (Stand: Januar 2019)
  • gesundheitsforschung-bmbf.de: "Hepatitis: eine unterschätzte Krankheit mit hoher Dunkelziffer" (Stand: Oktober 2019)
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