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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Skurriler OP-Trend Frauen lassen sich Grübchen in die Wange operieren
Model Miranda Kerr hat sie, Schauspieler Florian David Fitz auch und sogar Herzogin Kate verzaubert mit ihnen ein ganzes Königreich: Grübchen sind zurzeit wieder in Mode. Lange Zeit als kleiner, niedlicher Makel betrachtet, sind die süßen Dellen in der Wange nun so begehrt, dass manch einer sie sich sogar für viel Geld in die Backe operieren lässt. Nun schwappt der bizarre Trend auch nach Deutschland über.
In Deutschland werden jährlich mehrere Millionen Euro für ein glattes und faltenloses Erscheinungsbild ausgegeben. Ein straffes Gesicht ist heutzutage für viele der Inbegriff ewiger Jugend, mag es noch so unnatürlich aussehen. Auch eine Faltenunterspritzung ist oft kein Hindernis mehr, um ein faltenloses Antlitz zu erlangen. Nun zeichnet sich ein Trend ab, der diesen Vorstellungen beinahe gänzlich widerspricht. Grübchen sind wieder en vogue. Um das eigene Lächeln mit ihnen noch ein wenig frecher und sympathischer wirken zu lassen, würden sich für die süße Delle viele sogar unters Messer legen.
OP imitiert die Grübchen
"Ein natürliches Grübchen ist eine angeborene Lücke im Wangenbereich, so dass bei Gesichtsmimik die Haut über dieser Lücke nach innen gezogen wird. Die in örtlicher Betäubung durchgeführte Grübchen-Operation imitiert die Natur, indem von der Innenseite des Mundes aus die notwendige muskuläre Lücke hergestellt wird", sagt Dr. Thomas Feldhaus, plastisch-ästhetischer Chirurg und Leiter der Praxis Contour in Fulda gegenüber der Bild-Zeitung. Er ist einer der wenigen Ärzte in Deutschland, die die Grübchen-OP explizit anbieten.
Grübchen kann woanders auftauchen
Rund 1000 Euro müssen Patienten für den Eingriff hinblättern. Dabei ist die Operation keineswegs risikoarm. Dem plastischen Chirurgen Dr. Klaus Niermann zufolge können durch den Eingriff Nachblutungen, Infektionen und Wundheilungsstörungen entstehen. Außerdem kann es immer sein, dass das Grübchen nach der OP nicht dort zu sehen ist, wo man es sich hin gewünscht hat. Um den Schaden zu minimieren, ist dann eine zweite Operation notwendig, die weitere Risiken und Kosten nach sich zieht.
Frauen mit dickeren, fülligen Wangen rät Niermann gegenüber T-Online.de von einer derartigen Operation ab. Hier ist der Eingriff schwieriger, da die Nähte im Fettgewebe oft nicht richtig greifen. Grundsätzlich ist die Operation dann erfolgsversprechender, wenn die Patienten bereits Tendenzen zu einem Grübchen besitzen. Bei Patienten mit Apfelbäckchen ist der Eingriff schwieriger zu bewerkstelligen. Auch bei ihnen kann das Grübchen plötzlich an einem anderen Ort auftauchen.
Bizarre Mimik ist nicht selten
Natürlich sieht das Ergebnis wie bei den meisten Schönheitsoperationen häufig nicht aus. Das Grübchen ist nach dem Eingriff oft auch dann zu sehen, wenn man gerade nicht lacht. Doch wahre Verfechterinnen des perfekten Grübchens schreckt auch das nicht ab.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.