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Ernährungsmythen: Wirkt Rotwein sich positiv die Gesundheit aus?


Geheimnis der Gesundmacher-Lebensmittel
Sorgt Rotwein wirklich für ein längeres Leben?


17.03.2024Lesedauer: 3 Min.
Qualitativ geprüfter Inhalt
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Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.

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Die besten Rotweiner: Sieben vollmundige Weine für einen gemütlichen Abend.Vergrößern des Bildes
Ein Paar stößt mit Rotwein an: Dem Genussmittel wird so manche Heilkraft nachgesagt. (Quelle: Goodboy Picture Company/Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Es gibt viele Mythen um Nahrungsmittel. Auch Rotwein werden positive Eigenschaften zugeschrieben. Hat er gar heilende Kräfte?

Prof. Dr. Volker Limmroth, Chefarzt an der Städtischen Klinik für Neurologie und Palliativmedizin in Köln-Merheim, und Neurophysiologe und Digital-Health-Experte Dr. Gerd Wirtz verraten, welche Lebensmittel und sekundären Pflanzenstoffe unseren Körper positiv beeinflussen.

Die Fakten

In der Theorie wissen wir es alle: "Vollwertig essen und trinken hält gesund, fördert Leistung und Wohlbefinden." Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) rät zu mindestens fünf Portionen Obst und Gemüse pro Tag. Eine Ansage, die jedoch häufig wirkungslos bleibt: Beim Thema gesunde Ernährung rangiert Deutschland im internationalen Vergleich nur auf Platz 38 von 195 Nationen.

Weltweit sieht es noch düsterer aus: Einer Studie zufolge sterben jährlich elf Millionen Menschen durch falsche Ernährung. Jeder fünfte Todesfall ist also auf ungesunde Ernährung zurückzuführen.

Prof. Dr. Volker Limmroth ist Experte für alle Themen rund um ein längeres und gesünderes Leben.
(Quelle: V. Limmroth/t-online)

Zur Person

Prof. Dr. Volker Limmroth ist Chefarzt, Neurologe, Neurowissenschaftler, Longevity-Experte. Seit 2006 Chefarzt der Klinik für Neurologie und Palliativmedizin Köln-Merheim. Spezialist für Multiple Sklerose, chronische Schmerzen und Parkinson. Er war mehr als zehn Jahre Vorsitzender der Arzneimittelkommission der Kliniken der Stadt Köln.

Dr. Gerd Wirtz beantwortet alle Fragen zum innovativen Thema Digitale Medizin
(Quelle: Wirtz)

Zur Person

Dr. Gerd Wirtz ist Neurophysiologe, Medizin-Moderator und Digital-Health-Experte. Sein Spezialgebiet ist die Zukunftsmedizin.

Gemeinsam mit Prof. Dr. Thomas Kurscheid und Prof. Dr. Volker Limmroth beantwortet er Ihre Fragen rund um ein besseres und längeres Leben im Podcast "Gesund & Gesund".

Was machen wir bei der Ernährung falsch?

Die meisten Deutschen sind in Sachen Ernährung unbedacht bis unvorsichtig: Sie essen zu viel Zucker, zu viel Weißmehl und zu viel (rotes) Fleisch und Wurst (Achtung: Vor allem bei verarbeiteter Wurst sollte man Zurückhaltung üben und nicht mehr als zwei Gramm pro Tag zu sich nehmen) – und sie essen zu viel Salz, das besonders in vielen Fertigprodukten und vor allem in Fast Food vorkommt. Auch Stärke, die etwa in Tiefkühlpizzen enthalten ist, sollte man meiden, weil ihr Konsum dafür sorgt, dass die Bauchspeicheldrüse große Mengen an Insulin ausschüttet und unser Gehirn infolgedessen nach weiterer Nahrung verlangt.

Zu selten dagegen gehören Nüsse, Samen, Obst, Gemüse, Omega-3-Fettsäuren, Ballaststoffe und Vollkornprodukte zu unserem Ernährungsalltag. Gerade Letztere sollten der Gesundheit zuliebe verstärkt konsumiert werden. In der Praxis bedeutet das, beim Einkauf in der Bäckerei im Idealfall auf reines Vollkornbrot zurückzugreifen, denn nur in dieser Sorte ist das ganze Korn verarbeitet. Außerdem stecken in den Keimlingen und in der Schale wichtige Mineralstoffe und Vitamine. Oder aber Sie backen Ihr Brot selbst, das wäre die gesündeste Variante.

Welche Lebensmittel sind zu empfehlen und machen gesund?

  1. Generell gilt: Obst und Gemüse sind wichtig und gesund. Es gibt einige Sorten, die besonders herausragen. In Äpfeln, Kakis, Erdbeeren, Trauben, Gurken, Erdbeeren und Zwiebeln beispielsweise ist der sekundäre Pflanzenstoff Fisetin in großer Menge enthalten. Er hat nicht nur eine positive Wirkung auf unser Langzeitgedächtnis, sondern fördert die Abtötung alter Zellen, sogenannter Zombiezellen, die ohne Funktion im Körper herumschwirren und Krankheiten auslösen können. Wer Fisetin hochdosiert als Pulver einnehmen möchte, fügt ein paar Löffel Walnussöl hinzu, da es dann besser vom Körper aufgenommen wird.
  2. Ein weiterer sehr gesunder sekundärer Pflanzenstoff ist Quercetin: Er senkt den Blutdruck und den Blutzuckerspiegel (und damit in der Regel auch das Cholesterin), hemmt zudem das Wachstum von bestimmten Tumor-Zellen und reduziert auch die Vermehrungsfähigkeit von Bakterien. Quercetin ist vor allem in Kapern, Äpfeln, Zwiebeln, Liebstöckel und Schnittlauch enthalten.
  3. Der sekundäre Pflanzenstoff Resveratrol, der im Rotwein enthalten ist, gilt ebenfalls als Geheimwaffe für die Gesundheit. Im renommierten Wissenschaftsmagazin "Science" veröffentlichten Forscher der Harvard Medical School vor einigen Jahren eine Studie über Zellversuche, in der sie nachweisen konnten, dass Resveratrol das Enzym Sirtuin aktiviert – ein Eiweiß, das wichtig ist in Sachen Krebs- und Herzinfarkt-Prophylaxe: Je aktiver es ist, desto genauer wird die DNA abgelesen, Fehlinfos werden reduziert und das Entstehen von Krebs wird eingedämmt. Die Zellen erhalten eine Art Reinigung. Auf einen gesteigerten Konsum von Rotwein sollte man dennoch verzichten, ganz gleich wie gesund Resveratrol auch ist. Gehen Sie stattdessen auf Nummer sicher und nehmen den Stoff in Kapseln ein – 500 bis 1.000 Milligramm sind die ideale Dosis pro Tag.
    Fun Fact: Man müsste etwa 40 Liter Wein pro Tag trinken, um eine ausreichende Menge an Resveratrol einzunehmen. 1 Liter Rotwein enthält etwa 12–13 mg.
  4. Als Alternative zu Fleisch sollte man sich den sogenannten Leguminosen zuwenden. Dabei handelt es sich um Hülsenfrüchte wie Soja, Erbsen, Linsen und Kichererbsen. Sie enthalten doppelt so viel Proteine wie Weizen und beugen Bluthochdruck und Diabetes Typ 2 vor.
  5. Als gesündestes Lebensmittel der Welt gilt die Brunnenkresse, denn sie ist extrem nährstoffreich und enthält viel Eisen, Kalzium, Vitamin C sowie 15 weitere Mineralien, Antioxidantien und sekundäre Pflanzenstoffe. Brunnenkresse hat somit eine höhere Nährstoffdichte als der ebenfalls sehr gesunde Spinat. Mehr als 60 Gramm Brunnenkresse am Tag sollte man aber nicht essen, denn dann droht eine mögliche Nierenreizung.

Ob also bestimmte Nahrungs- und Genussmittel wirklich das Leben verlängern können, hängt auch vom sonstigen Lebensstil ab und wie sorgsam Sie auf Ihre Ernährung achten.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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