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Notgroschen: So viel Geld sollten Sie für den Notfall angespart haben


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Notgroschen anlegen
So viel Geld sollten Sie ansparen


Aktualisiert am 30.10.2024Lesedauer: 3 Min.
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Mit einem Notgroschen lassen sich finanzielle Engpässe problemlos überbrücken. (Quelle: setthaphat dodchai)

Das monatliche Einkommen ist ausgegeben – und plötzlich benötigen Sie Geld. Wer sich an diese einfache Regel hält, muss sich keine Sorgen machen.

Jeder kennt es: Plötzlich ist das Handy kaputt, die Nachzahlung für die Heizungsabrechnung flattert ins Haus, die Waschmaschine streikt. Auch die Reparatur des Autos kann schnell teuer werden. In diesen Momenten wünscht man sich ein Sparschwein, das sich stets selbst neu mit Geld befüllt, wenn es leer ist.

Denn bei ungeplanten finanziellen Sonderbelastungen ist es keine gute Idee, das Konto zu überziehen und dafür die hohen Dispozinsen der Hausbank in Kauf zu nehmen. Dispositionskredite liegen aktuell im Schnitt bei 12,31 Prozent pro Jahr, für die geduldete Kontoüberziehung können sogar in der Spitze bis zu 21 Prozent Zinsen anfallen (Stand: 2024).

Aktien und Fonds nicht übereilt verkaufen

Auch der Verkauf von Aktien, Fonds oder ETFs, die Sie für Ihre Altersvorsorge langfristig im Depot liegen haben, ist allenfalls eine teure Notlösung. Das gilt insbesondere dann, wenn die Kurse gerade fallen. Der Zinseszinseffekt bei Geldanlagen entfaltet erst am Ende der Laufzeiten seine stärkste Wirkung – allerdings nur dann, wenn Sie vorher kein Geld entnehmen mussten.

Aus diesem Grund ist der Notgroschen wichtig, oder anders gesagt: eine finanzielle Notreserve, um sich nicht unnötig in finanzielle Schwierigkeiten zu bringen. Somit sollten Sie den Notgroschen als essenziellen Bestandteil ihrer privaten Finanzplanung betrachten.

Wenn Sie nicht gezwungen sind, Ihr verzinsliches Festgeldkonto aufzulösen oder ETFs oder Fonds zu verkaufen, schützen Sie Ihren langfristigen Vermögensaufbau.

Was sie beim Notgroschen beachten sollten

  • Wo bewahre ich den Notgroschen auf: Ihren Notgroschen oder die "eiserne Reserve" sollten Sie auf einem separaten Konto (zum Beispiel Tagesgeldkonto) anlegen, um jederzeit darauf zugreifen zu können.
  • Über welchen Zeitraum lege ich den Notgroschen an: Unvorhergesehene Ausgaben können jederzeit vorkommen, deshalb sollte das Geld stets verfügbar sein.
  • Wie viel Geld sollte ich als Notgroschen zurücklegen: Je nach monatlichen Kosten bringen drei bis sechs Monatsgehälter Sicherheit bei unerwarteten Ausgaben.
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Kupfermünzen aus dem Mittelalter (Quelle: IMAGO/imageBROKER/Muthuraman V)

Woher kommt der Begriff "Notgroschen"?

Die Idee des Notgroschens stammt aus dem 16. Jahrhundert. Ein Landesfürst ließ für Hauseigentümer je nach deren Vermögen eine spezielle Münze prägen, sodass jeder seiner Untertanen einen sogenannten baren Notpfennig als Rücklage besaß, den er für schlechte Zeiten aufbewahren sollte.

Für welche Zwecke ist der Notgroschen gedacht?

Typische Fälle für unvorhergesehene Ausgaben können sein: das kaputte Auto, defekte Haushaltsgeräte wie Waschmaschine, Kühlschrank, Spülmaschine, Mikrowelle, Ofen, Stromkosten- und Heizkostennachzahlungen, Reparaturen am Haus – etwa an Fenstern oder dem Dach.

Wie bauen Sie sich eine finanzielle Rücklage auf?

Es gibt keine einheitliche Regel für die Höhe des Notgroschens. Die Faustformel lautet: Die finanzielle Rücklage sollte das Drei- bis Sechsfache des monatlichen Einkommens betragen. Bei einem Netto-Einkommen von 1.800 Euro beträgt die Höhe der Rücklage ungefähr 5.400 bis 10.800 Euro.

Je früher Sie beginnen, desto schneller kommen Sie ans Ziel. Mit Sparraten von 25, 50 oder 250 Euro – je nach Einkommen und monatlichen Ausgaben – lässt sich mit der Zeit ein Polster schaffen, ohne auf Urlaub oder Freizeitaktivitäten verzichten zu müssen.

Es gibt mehrere Möglichkeiten, sich eine finanzielle Rücklage anzusparen. Teilbeträge aus der Steuerrückzahlung oder aus dem Urlaubs- und Weihnachtsgeld können beispielsweise als Notgroschen beiseitegelegt werden. Aber auch ein Teil des Einkommens ist fürs Ansparen der Rücklage geeignet. Lesen Sie hier, wie viel Geld Sie idealerweise jeden Monat zur Seite legen sollten.

Letzten Endes ist es nicht wichtig, ob Sie Ihren Notgroschen auf "Heller und Pfennig" nach der Faustformel ausrichten, sondern dass Sie mit dem zurückgelegten Geldbetrag sich und Ihre Familie über einen längeren Zeitraum über die Runden bringen können. Auf diese Weise sind Sie für Krisen wie Jobverlust oder lange Krankheitszeiten gut gerüstet.

Wo ist das Geld am besten aufgehoben?

Der Notgroschen sollten Sie möglichst "weit weg" und unabhängig vom privaten Girokonto aufbewahren, um ihn von den alltäglichen Ausgaben abzugrenzen. Dadurch kommen Sie nicht in Versuchung, das Geld für Nebensächliches auszugeben.

Am besten eignet sich ein jederzeit kündbares Sparkonto bei einer Direktbank oder ein Tagesgeldkonto, das inzwischen sogar wieder ein paar Zinsen einbringt (mehr dazu hier). Trotz Verzicht auf höhere Renditen beim Tagesgeld im Vergleich zu Fonds-Sparplänen oder ETFs ist es langfristig die bessere Alternative, als im Notfall seine Investments Hals über Kopf verkaufen zu müssen.

Fazit

Wann der Notgroschen gebraucht wird, ist nicht planbar. Deshalb sollten Sie das Geld sicher anlegen – und es sollte jederzeit und kurzfristig verfügbar sein. Der Notgroschen sollte dem Drei- bis Sechsfachen Ihres monatlichen Nettoeinkommens entsprechen und nicht für Konsum und Shopping ausgegeben werden.

Beherzigen Sie, dass der Notgroschen nur für einen bestimmten Zweck vorgesehen ist: nämlich für den Notfall. Haben Sie Geld entnommen, ist es sinnvoll, den verwendeten Betrag schrittweise wieder aufzufüllen.

Verwendete Quellen
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