Schufa-Auskunft: Was das ist und wie Sie sie anfordern und berichtigen
Die Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung – kurz: Schufa – ist die größte Wirtschaftsauskunft Deutschlands. Sie sammelt die finanziellen Daten von Millionen von Deutschen, um Aussagen über ihre Zahlungsbereitschaft und Bonität machen zu können.
Die Menge an gesammelten Daten ist enorm: Laut dem Jahresbericht der Schufa aus dem Jahr 2011 umfasst sie 612 Millionen Informationen zu über 66 Millionen Verbrauchern. Dabei werden nicht nur die Anzahl der Girokonten, die bestehenden Kreditverträge und die offenen Forderungen eines Kunden gespeichert, sondern sogar seine Handy- und sonstige Telekommunikationsverträge.
Darüber hinaus speichert die Schufa auch den Namen, die Anschrift, das Geburtsdatum und den Geburtsort der verzeichneten Personen. Auf Daten wie Vermögen, Einkommen, Beruf oder Nationalität hat sie dagegen keinen Zugriff. Ob Sie Banker oder Student sind, spielt also bei der Schufa-Auskunft keine Rolle, nur Ihr Zahlverhalten zählt.
Sie können Ihren eigenen Schufa-Eintrag jederzeit prüfen. Am einfachsten geht das über die Internetseite www.meineschufa.de. Dort können Sie für 18,50 EUR eine Online-Auskunft bestellen. Jedoch ist jeder Bundesbürger auch dazu berechtigt, einmal im Jahr seine eigene Schufa-Auskunft kostenlos zu bestellen. Diese Möglichkeit ist unter dem Namen "Datenübersicht nach § 34 Bundesdatenschutzgesetz" versteckt. Achten Sie darauf, nicht aus Versehen die teure Version auszuwählen.
Auch an den Automaten des Schufa-Partners easyCredit können Sie eine Eigenauskunft beziehen. Oft lohnt es sich, die Auskunft genau zu überprüfen. Diese Daten sind nämlich nicht immer aktuell und fehlerfrei. Das kann dazu führen, dass auch eigentlich liquide Kunden einen negativen Eintrag bei der Schufa haben und dass ihnen dadurch Kredite und Verträge verweigert werden oder ein schlechterer Zins angeboten wird.
Im Test der Stiftung Warentest zeigte sich, dass die Schufa bei der Mehrheit der Testpersonen falsche Daten lieferte: es fehlten "Girokonten, Kreditkarten, Handyverträge oder laufende Kredite. Manchmal waren auch noch Kreditkarten gespeichert, die der Kunde längst gekündigt hatte." In einem weiteren Test fand die Stiftung heraus, dass Kunden bei Kreditberatung oft durch Fehler der Bankangestellten negative Schufa-Einträge bekommen. Schreiben Sie die Schufa an, um falsche Schufa-Einträge zu löschen.
Wenn auch mehrmaliges Anschreiben erfolglos bleibt oder wenn der negative Schufa-Eintrag nicht durch einen Fehler verursacht worden ist, Sie aber dennoch einen Kredit aufnehmen wollen, könnten Sie auch auf einen Eilkredit oder einen Ratenkredit ohne Schufa-Eintrag zugreifen. Jedoch sollten Sie bei solchen Angeboten vorsichtig sein, denn die meisten solcher Angebote sind unseriös.