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Wirtschaft
Stadtwerke: Regierung darf nicht nur an Stromtrassen denken

Von dpa-afx
11.09.2017Lesedauer: 1 Min.
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MAINZ (dpa-AFX) - Die Stadtwerke in Deutschland warnen vor einem zu einseitigen Fokus der Bundespolitik auf den Ausbau der Hochspannungstrassen, während die örtlichen Verteilnetze vergessen werden. "Starke, intelligente und ausgebaute Verteilnetze sind der Schlüsselfaktor der Energiewende", sagte die Hauptgeschäftsführerin des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU), Katherina Reiche, vor dem VKU-Stadtwerkekongress in Mainz an diesem Dienstag.

In Deutschland gebe es nur 36 000 Kilometer Hochspannung-Übertragungsnetz, aber 1,7 Millionen Kilometer Verteilnetz, sagte Reiche. Diese befänden sich zum Großteil in kommunaler Hand. Sie zeigte sich überzeugt: "Die Energiewende findet dezentral statt." Es gehe meist nicht darum, Strom etwa großer Offshore-Anlagen in den Süden Deutschlands zu transportieren, sondern den Strom kleiner Biogas- und Solaranlagen richtig und klug zu verteilen. Für die Ertüchtigung der Verteilnetze seien je nach Schätzung im kommenden Jahrzehnt 20 bis 35 Millionen Euro nötig.

Für die E-Mobilität, deren Bedeutung stark zunimmt, seien Verteilnetze "der zentrale Schlüssel für den Erfolg", sagte Reiche. Denn mit der Elektrifizierung des Verkehrs müsse Strom so durch die Leitungen gesteuert werden, damit E-Autos in ganz Deutschland zu jeder Zeit aufgetankt werden können. Der Jahresverbrauch eines Elektroautos liege etwa bei dem eines kleinen Haushaltes. Der Strombedarf des Verkehrs werde in den nächsten Jahrzehnten sehr stark ansteigen. Das bedeute: "Die Verteilnetze werden zum neuen Tankstellennetz", sagte Reiche.

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