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Renten-Pläne: Lindner und Heil legen bald Entwurf vor – Kritik aus CDU


Gesetzentwurf noch im Sommer
Lindner und Heil schmieden neue Rentenpläne

Von afp, cho

Aktualisiert am 24.07.2023Lesedauer: 2 Min.
Finanzminister Christian Lindner (FDP, links) und Sozialminister Hubertus Heil (SPD) wollen bald ihr gemeinsames Rentenpaket schnüren.Vergrößern des Bildes
Wollen bald ihr gemeinsames Rentenpaket schnüren: Finanzminister Christian Lindner (FDP, links) und Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) (Quelle: IMAGO/Florian Gaertner/photothek.de)

Der Finanz- und der Arbeitsminister wollen noch vor Ende der Sommerpause einen Gesetzentwurf zur Rente vorlegen. Kernstück ist die Aktienrente.

Auch in der parlamentarischen Sommerpause ist man offenbar fleißig in der Ampelkoalition: Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) und Finanzminister Christian Lindner (FDP) wollen in den kommenden Wochen ihre gemeinsamen Pläne für ein neues Rentenpaket öffentlich machen. Wie eine Sprecherin des Arbeitsministeriums der "Rheinischen Post" sagte, werde der Gesetzentwurf jetzt auf den Weg gebracht. Ein genauer Termin steht aber noch nicht fest.

Rentenniveau soll nicht unter 48 Prozent sinken

Der Sprecherin zufolge soll mit dem zweiten Rentenpaket insbesondere "die Haltelinie für das Rentenniveau von 48 Prozent dauerhaft" gesichert werden, um die gesetzliche Rente "auch für die heute junge Generation verlässlich zu gestalten". Das Rentenniveau zeigt, wie sich die durchschnittliche Rente im Vergleich zum durchschnittlichen Einkommen eines Arbeitnehmers verhält. Lesen Sie hier, wozu das Rentenniveau gut ist und wie es sich entwickelt hat.

Außerdem sehen die Pläne der Ampel vor, mit dem "Aufbau eines ergänzenden Generationenkapitals" die langfristige Beitragssatzentwicklung zu stabilisieren. Das Generationenkapital ist eine Idee der FDP, für die sie lange unter dem Namen "Aktienrente" warben. Ziel ist es demnach, mit dessen Erträgen "ab Mitte der 2030er Jahre einen substanziellen Beitrag zu einer nachhaltigen Finanzentwicklung der gesetzlichen Rentenversicherung zu leisten". Wie Aktien der Rente genau helfen sollen, lesen Sie hier.

Beitragssätze könnten künftig steigen

Im Koalitionsvertrag hatten SPD, Grüne und FDP vereinbart, das Mindestrentenniveau dauerhaft auf dem derzeitigen Stand von 48 Prozent zu sichern. Den Regierungsplänen zufolge soll die sogenannte Haltelinie beim Rentenniveau, die bis 2025 ein Niveau von 48 Prozent absichert, verlängert werden. Die zweite Haltelinie, mit der verhindert werden soll, dass der Beitragssatz über 20 Prozent steigt, soll dagegen nach 2025 nicht fortgeführt werden.

Scharfe Kritik an den Plänen von Heil und Lindner äußerte die Union. Als einen Grund dafür nannte der sozialpolitische Sprecher der Unionsfraktion Stephan Stracke (CSU) den demografischen Wandel. Dadurch werde das Rentensystem "massiv unter Druck" geraten, sagte Stracke der Zeitung. So würden in einigen Jahren "erhebliche Beitragssatzsteigerungen auf die Beitragszahler zukommen".

Opposition: Aktienrente reicht nicht aus

Ziel der Rentenpolitik sei es bislang gewesen, für eine gerechte Verteilung der Finanzierungslasten zwischen der Generation der Erwerbstätigen und der der Rentner zu sorgen. Diese Balance gebe die Ampel nun auf. Die Regierung verspreche zwar höhere Renten, sorge aber gleichzeitig "nicht für eine ausreichende und tragfähige Gegenfinanzierung", kritisierte Stracke.

Der von der Ampel geplante Kapitalstock in Höhe von zehn Milliarden Euro reicht ihm zufolge "vorne und hinten nicht aus". "Statt der zehn Milliarden Euro bräuchte es mindestens 300 Milliarden Euro Kapitalstock", sagte der CSU-Politiker.

Aktienrente soll Steuerzuschuss begrenzen

Dieses Jahr stellt der Bund zehn Milliarden Euro für den Kapitalstock des Fonds zur Finanzierung einer geplanten Aktienrente zur Verfügung – finanziert über Schulden. Die Aktienrente soll zur Stabilisierung der gesetzlichen Rentenversicherung beitragen, die der Staat derzeit mit immer höheren Milliardenbeträgen bezuschusst. Die Fonds-Mittel soll den Regierungsplänen zufolge eine öffentlich-rechtliche Stiftung verwalten und möglichst gewinnbringend anlegen.

Viele Details des Projekts sind allerdings noch unklar. Der Einstieg in die teilweise Kapitaldeckung der gesetzlichen Rentenversicherung wird unter anderem von Sozialverbänden kritisch gesehen.

Verwendete Quellen
  • rp.de: "Das sieht das Rentenpaket von Hubertus Heil und Christian Lindner vor" (Bezahlinhalt)
  • Nachrichtenagentur AFP
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