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Jugend-Studie: Deutsche Jugendliche sind Streber statt Rebellen


Jugendstudie
Deutsche Jugendliche sind Streber statt Rebellen und Faulenzer

Schluss mit den Vorurteilen über die Null-Bock-Mentalität der Jugend: "Die heutige junge Generation ist der genaue Gegenpol", sagt die Geschäftsführerin des Allensbach-Instituts, Renate Köcher. Laut einer Studie ihres Instituts ist die Mehrheit der Jugendlichen von heute ehrgeizig, leistungsbereit und schätzt die Eltern als wichtigste Ratgeber.

10.09.2013|Lesedauer: 2 Min.
Von dpa-afx
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Das Institut befragte im Auftrag der Imbisskette McDonald's rund 3000 Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 15 und 24 Jahren. Das Ergebnis: Junge Leute sind leistungsbereiter als noch vor etwa 20 Jahren. 63 Prozent sind der Meinung, dass sich Leistung im deutschen Wirtschaftssystem lohne. Ein Großteil strebt nach einem erfolgversprechenden Beruf, der Zukunft hat und zugleich Spaß macht. Eher auf den hinteren Plätzen rangieren dagegen Aspekte wie wenig Stress oder viel Urlaub.

Wo sind die Rebellen geblieben? Die meisten Jugendlichen verfolgen ehrgeizig ihre Karriere.Vergrößern des Bildes
Wo sind die Rebellen geblieben? Die meisten Jugendlichen verfolgen ehrgeizig ihre Karriere. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Jugendforscher Hurrelmann: "Keine Flausen im Kopf"

Sehr realistisch sei diese Generation und sehr angepasst, sagt der Jugendforscher Klaus Hurrelmann von der Hertie School of Governance: "Ohne Flausen im Kopf." Passend dazu sind die wichtigsten Ratgeber der jungen Menschen die Eltern. 83 Prozent der Schüler sprechen mit ihnen über ihre beruflichen Möglichkeiten. Das Elternhaus sei für die jungen Menschen eine sichere Basis, sagt Hurrelmann.

Zu viele Jugendliche wollen studieren

Der Studie zufolge wollen 51 Prozent aller Schüler nach der Schulzeit studieren - mit teils problematischen Folgen. Denn gleichzeitig verliert damit das duale System aus Schule und Berufsausbildung. Ursprünglich sollten an einer Hauptschule handwerklich Begabte ausgebildet werden - mittlerweile gilt diese Schulform vielen aber als "Resterampe". Der Ansturm auf die höheren Schulen verändert die Situation auf dem Ausbildungsmarkt: Es fehlen Lehrlinge, obwohl es nicht an Bewerbern mangelt.

Mit Beginn des neuen Ausbildungsjahres Anfang September waren laut Bundesagentur für Arbeit bundesweit noch über 100.000 Lehrstellen als unbesetzt gemeldet. Gleichzeitig waren etwa ebenso viele Jugendliche unversorgt. "Viele Lehrstellen erreichen junge Leute nicht", sagt Hurrelmann.

Die Schattenseite: "Wir haben eine verfestigte Unterschicht"

Doch längst nicht alle jungen Menschen sind so ehrgeizig: Gut jeder Fünfte glaubt, dass sich der soziale Status durch Leistung nicht verbessern lässt. Besonders pessimistisch schätzen junge Leute aus den unteren gesellschaftlichen Schichten ihre Aufstiegschancen ein. "Wir haben in Deutschland eine zu verfestigte Unterschicht", sagt Köcher. Doch im Vergleich mit europäischen Krisenländern ist das Lebensgefühl der jungen Deutschen insgesamt positiv: Laut Studie blicken 71 Prozent mit Optimismus in ihre berufliche Zukunft.

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