Kindergesundheit "Öko-Test": Viele Kinderzahnbürsten haben zu spitze Borsten
Schon die Milchzähne bei Kleinkindern brauchen gründliche Pflege, sonst kann sich Karies auf die bleibenden Zähne übertragen. Putzen ist das A und O - und dabei kommt es gerade bei Kindern auf die richtige Zahnbürste an. "Öko-Test" hat 13 Kinderzahnbürsten einem Praxistest unterzogen, das Material auf Schadstoffe untersucht und die Borsten begutachtet. Nur ein Produkt bekam von den Verbraucherschützern die Bestnote, drei fielen im Test durch.
Schon möglich, dass man kleine Putzmuffel mit Prinzessin Lillifee, Baumeister Bob oder lustigen Tieren eher für das Zähneputzen begeistern kann, Eltern sollten sich trotzdem nicht von den Lieblingsfiguren ihrer Kinder zum Kauf einer Zahnbürste verleiten lassen, sondern von Form und Größe der Griffe und Beschaffenheit der Borsten.
Spitze Borsten verletzen Zahnfleisch
Kleinkinder schrubben zunächst noch unkoordiniert mit der Zahnbürste durch den Mund. Deshalb müssen Kinderzahnbürsten weiche, abgerundete Borsten haben, sonst wird das Zahnfleisch verletzt und das Putzen als unangenehm empfunden. Unter dem Mikroskop entdeckte "Öko-Test", dass ein Drittel der untersuchten Kinderzahnbürsten keine ausreichend abgerundete Borsten aufweist. Selbst wenn die Hersteller mit "sanften Borsten" warben, traf dies nicht immer zu.
Griffe zu sperrig, Bürsten zu groß
Weitere Kriterien für den Praxistest waren Form und Größe von Griff und Bürstenkopf. "Kindgerechte Zahnbürsten haben einen kleinen, abgerundeten Kopf, mit dem auch die hinteren Backenzähne erreicht werden können, und einen etwas dickeren Griff, der nicht aus der Hand rutscht", heißt es in der aktuellen Ausgabe des Magazins. Bei manchen Modellen war der Bürstenkopf zu groß für einen Kindermund oder der Griff - manchmal in Form einer Figur gestaltet - zu sperrig für die kleinen Hände.
Punktabzug für Schadstoffe
Was Kinder in den Mund stecken, sollte frei von Schadstoffen sein - eine Binsenweisheit, und trotzdem enthalten Kinderprodukte aus Plastik oft bedenkliche Substanzen. "Öko-Test" kontrolliert diesbezüglich immer besonders streng und fand in vier der Kinderzahnbürsten polyzyklische aromatischer Kohlenwasserstoffe (PAK), die als krebsverdächtig gelten. Dafür gab es Punktabzug im Test. Da es keinen gesetzlichen Grenzwert gibt, dürfen die belasteten Produkte verkauft werden. "Öko-Test" orientierte sich am Grenzwert für Produkte mit dem für die Hersteller freiwilligen GS-Zeichen ("geprüfte Sicherheit").
Tipps für Zahnbürste und Zahncreme
Da Kinder beim Zähneputzen nicht nur fest aufdrücken, sondern auch auf der Zahnbürste herum kauen, ist eine neue fällig, wenn die Borsten verbogen sind. Allgemein ist ein Wechsel nach spätestens drei Monaten nötig. Für Kleinkinder sollte man eine spezielle Kinderzahncreme mit bis zu 500 mg/kg Flourid verwenden und eine maximal erbsengroße Menge verwenden, raten die Verbraucherschützer. Schulkinder könnten die Zähne mit normaler Zahncreme mit einem höheren Flouridanteil putzen.
Das komplette Testergebnis lesen Sie in der September-Ausgabe von "Öko-Test".
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.