Vergiftungsgefahr Apotheker raten bei Kindern unter zwölf von Wirkstoff ASS ab
Kinder
Reye-Syndrom ist lebensbedrohlich
Präparate mit ASS gibt es rezeptfrei in der Apotheke, doch das bedeutet nicht, dass Eltern auch ihre Kinder bedenkenlos damit behandeln können. Bei Fieber oder fieberhaften Erkrankungen wie Grippe oder Windpocken sollten Eltern nur nur auf ärztliche Anweisung auf Medikamente mit ASS zurückgreifen - und dies nur, wenn andere Wirkstoffe nicht helfen. Sollte es bei diesen Erkrankungen zu lang anhaltendem Erbrechen kommen, müssen die Kinder sofort zum Arzt, denn dies kann ein Hinweis auf das Reye-Syndrom sein. Dies ist eine seltene, schwere Krankheit, die vor allem Kinder im Alter von vier bis neun Jahren bekommen. Dabei werden Gehirn und Leber geschädigt, im schlimmsten Fall kann die Krankheit tödlich verlaufen.
Schmerzmittel für Kinder besser mit Arzt abklären
Ein entsprechender Warnhinweis befindet sich in der Packungsbeilage aller ASS-haltigen Präparate. Auch bei Medikamenten ohne den Wirkstoff müssen Eltern genau auf den Beipackzettel achten und die vorgeschriebene Dosierung nicht überschreiten. "Ansonsten kann es zu einer Vergiftung oder schweren Nebenwirkungen kommen", warnt die ABDA-Referentin.
Auch der Wirkstoff Paracetamol gilt bei Kindern als bedenklich und sollte Kindern nur in Ausnahmefällen und streng nach Dosierungshinweis gegeben werden. Bei Fieber oder Schmerzen raten viele Kinderärzte eher zu Schmerzmitteln mit dem Wirkstoff Ibuprofen. Generell sollten Eltern Medikamente an Kinder nur in Absprache mit einem Arzt, am besten einem Kinderarzt oder Facharzt, verabreichen. Bei den ersten Anzeichen einer Unverträglichkeit sollte ein Arzt aufgesucht werden.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.