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Warzen bei Kindern: diese Behandlungsmöglichkeiten gibt es


Kinder besonders häufig betroffen
Das hilft gegen Warzen

t-online, Simone Blaß

Aktualisiert am 21.12.2016Lesedauer: 3 Min.
Aufgeweichte Haut ist für Warzenerreger besonders durchlässig.Vergrößern des Bildes
Aufgeweichte Haut ist für Warzenerreger besonders durchlässig. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Genauso plötzlich, wie sie gekommen sind, sind sie oft auch wieder weg: Warzen. Hervorgerufen durch Viren befallen sie häufig Kinder, denn bei ihnen haben sie mehr Chancen zum erfolgreichen Angriff.

"Erwachsene haben im Laufe ihres Lebens schon eine ganze Anzahl an Antikörpern entwickelt und viele Viren haben dann überhaupt keine Chance mehr", erklärt Ulrich Fegeler vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte. "Hinzu kommt, dass Kinder sich ganz anders verhalten, sich sowieso viel mehr berühren und zum Beispiel auf Badelatschen im Schwimmbad keinen besonders großen Wert legen. Da hat man sich schnell mal mit Warzen angesteckt!"

Erreger mögen aufgeweichte Haut

Gerade in Schwimmbädern kann man sich besonders leicht anstecken, denn aufgeweichte Haut mögen die Erreger ausgesprochen gern. Sie erleichtert ihnen den Eintritt in den menschlichen Körper. Was auch erklärt, warum viele Warzen an den Füßen sitzen.

Mehr als 100 verschiedene Arten der so genannten "humanen Papillomaviren" können Warzen hervorrufen. Wobei Warzen nicht bedrohlich sind, sondern lediglich gutartige Hautwucherungen, ein bis fünf Millimeter groß, hügelförmig und hautfarben. Allerdings sind sie nicht besonders schön anzusehen.

Man kann sein Kind nicht vor Warzen schützen

"Angst braucht man vor Warzen nicht zu haben. Erstens sind sie nicht gefährlich, und zweitens hat man kaum Möglichkeiten, wirklich vorzubeugen", beruhigt der Mediziner. Auch, wenn man mit viel frischer Luft und gesunder Ernährung seinen Teil zu einem intakten Immunsystem beiträgt, wird es immer Lücken geben.

Und wenn man seinem Kind noch so oft einschärft, die Füße im Schwimmbad mit Badelatschen zu schützen, in der Turnhalle beim gemeinsamen Sportunterricht passiert es dann vielleicht doch, dass die Kinder barfuß im Umkleideraum umherlaufen und sich auf diese Weise infizieren. Noch dazu ist kaum nachvollziehbar, wann genau das Kind sich angesteckt hat, denn die Inkubationszeit kann bis zu 21 Monate dauern.

Wenn die Seele leidet, muss man handeln

Letztendlich könnte man, wenn die Kinder betroffen sind, einfach Ruhe bewahren und auf die Selbstheilungskräfte vertrauen. Denn irgendwann entwickelt der Körper Antikörper und dann verschwinden die Störenfriede von ganz allein. Das allerdings kann Jahre dauern. So lange will man vor allem dann nicht warten, wenn das Kind in irgendeiner Form unter den Warzen leidet.

Entweder, weil sie an einer Stelle auftreten, an der es schmerzhaft ist oder weil andere sie deswegen hänseln beziehungsweise das Kind selbst das Gefühl hat, es wird immer wieder seltsam oder angeekelt angesehen. Was schnell passiert, wenn sich die Warzen am Körper stark ausbreiten, wie es zum Beispiel die sogenannten Mollusken gerne tun.

"Diese Dellwarzen führen zu kleinen Bläschen, die von den Kindern gerne aufgekratzt werden. Wenn sich dabei die Warze öffnet, haben die Kinder das hochinfektiöse Material am Finger und die Ausbreitung setzt sich munter fort, und zwar nicht selten großflächig." Allein schon wegen des seelischen Wohlbefindens sollte man dann etwas unternehmen.

Zahlreiche Methoden zur Bekämpfung von Warzen

Von Warzenwundermitteln, die immer wieder angeboten werden und die versprechen, die Warzen über Nacht verschwinden zu lassen, hält Fegeler gar nichts. "Der Behandlungserfolg ist ausgesprochen ungewiss. Letztendlich ist der Dermatologe, also der Hautarzt, der richtige Ansprechpartner." Manchmal genügt einfaches Abbinden, häufig aber wird zu anderen Mitteln gegriffen. Der Arzt verwendet spezielle Lösungen oder Pflaster, vereist die Warzen mit flüssigem Stickstoff oder entfernt sie mit einem scharfen Löffel, was allerdings kleine Narben zur Folge haben kann.

Wer es erst einmal ohne Arztbesuch probieren möchte, kann auf einige Pflanzensäfte zurückgreifen. Als besonders wirksam gilt das regelmäßige Auftupfen des gelben Saftes des Schöllkrauts. Ein "Unkraut", das in Deutschland an vielen Wegrändern zu finden ist. Weniger Kräuterkundige können Schöllkraut-Tinktur aber auch in der Apotheke kaufen.

Auch die Thuja-Tinktur ist vielversprechend. Allerdings muss man hier sehr vorsichtig sein und wirklich nur die Warzen mit einem Wattestäbchen betupfen, da die Haut außen herum sonst schnell "verätzt" werden kann. Etwas Geduld ist nötig, genau wie bei der Verwendung von Propolis, dem Bienenharz, dem man antibiotische Eigenschaften zuschreibt.

Skeptiker behaupten immer wieder, nicht die Naturheilmittel, der Schneckenschleim oder die Bananenschalen würden die Warzen verschwinden lassen, sondern das Kümmern um das Kind würde das Immunsystem so stärken, dass sich etwas in Richtung Heilung bewegt. Wobei das ja eigentlich das Entscheidende ist. Placeboeffekt hin oder her - Hauptsache, es hilft!

Das Kinderkrankheiten-Lexikon bietet einen Überblick über die häufigsten Kinderkrankheiten. In den Artikeln werden Symptome, Behandlung und mögliche Folgen der Kinderkrankheiten erklärt. Eltern erfahren, bei welchen Anzeichen das Kind schnell zum Arzt muss und bei welchen Krankheiten auch Hausmittel helfen können. Sie finden auch die Information, ob und wie lange Kinderkrankheiten ansteckend sind. Manchen Kinderkrankheiten kann man durch Impfung vorbeugen. Einen Überblick über die von der Ständigen Impfkommission empfohlenen Impfungen bietet ergänzend unser Impfkalender.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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