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Eltern-Ratgeber: Dinge, für die Ihr Kind Ihnen einmal dankbar sein wird


Erziehung
Diese zehn Dinge werden Ihnen Ihre Kinder danken

"Dafür wirst du mir nochmal dankbar sein!" Das bekommen Kinder meist dann zu hören, wenn sie zu einer ungeliebten Aufgabe genötigt oder für etwas bestraft werden. Doch es darf bezweifelt werden, dass sie Hausarrest oder Computerverbot sinnvoll finden. Trotzdem gibt es sie: Die Dinge, für die Kinder ihren Eltern einmal dankbar sein werden.

Aktualisiert am 25.10.2016|Lesedauer: 4 Min.
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Iris Röll, Mutter von zwei Kindern, schreibt von ganz speziellen Momenten, die Eltern nach der Geburt ihrer Kinder erleben, wenn das Baby neugierig zu einem schaut: "'Ich bin gespannt auf die Welt, die du mir zeigst' und 'Du machst das schon' scheint dieser Blick zu sagen." Röll weiß, dass damit auch eine "riesengroße Verantwortung" verbunden ist, denn das kleine Wesen setzt sein ganzes Vertrauen in Mama und Papa.

Wird ihm sein Sohn später einmal dankbar sein? Und für was genau?Vergrößern des Bildes
Wird ihm sein Sohn später einmal dankbar sein? Und für was genau? (Quelle: Verlagsgruppe Random House GmbH/Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Das Buch "50 Dinge, für die Ihr Kind Ihnen einmal dankbar sein wird" von Röll, die als Journalistin unter anderem für "Focus Schule" schrieb, ist kein klassischer Erziehungsratgeber. Stattdessen zeigt es Möglichkeiten auf, wie man diesem großen kindlichen Vertrauen gerecht werden kann. Das klappt sicherlich nicht immer und das klappt vielleicht auch ganz anders als hier aufgezählt, doch für gute Anregungen sind Eltern dankbar.

Diese zehn Dinge sind uns wichtig

Aus den titelgebenden "50 Dingen" hat die Elternredaktion von t-online.de zehn ausgewählt, die uns besonders am Herzen liegen. Die richtigen zehn? Hätten Sie andere genommen? Entscheiden Sie selbst und teilen Sie uns gerne im Kommentarfeld unter dem Artikel mit, für welche Dinge Sie Ihren Eltern heute noch dankbar sind.

  1. Vorbild sein: Sich der Rolle als Vorbild bewusst zu sein, bedeutet nicht, selbst fehlerfrei sein zu müssen. Man muss auch als Eltern nicht immer das ultimative "role model" sein. Doch bestimmte Verhaltensweisen und Werte wie Höflichkeit oder gesunder Lebensstil verinnerlichen Kinder tatsächlich "nicht durch Vorträge der Erziehungsberechtigten", sondern dadurch, dass Eltern diese Dinge - ob bewusst oder unbewusst - im Alltag vorleben.
  2. Sport muss sein: Knapp 90 Prozent der Erwachsenen, die in ihrer Kindheit keinen Sport gemacht haben, täten es auch jetzt nicht, heißt es in Nölls Buch. Auch hier sollten Eltern zum einen Vorbild sein, zum anderen das Kind aber vor allem in seinem Bewegungsdrang fördern. Denn Sport ist nicht nur wichtig für die Gesundheit, sondern fördert auch Intellekt, soziales Denken und Teamgeist.
  3. Komm unter meine Decke: Kinder durchleben oft schlimme Ängste, denkt man nur an die berüchtigten Monster unter dem Bett. Auch wenn manchmal der Grund nicht real ist, so ist doch trotzdem die Angst des Kindes echt. Manchmal hilft in diesen Fällen kein Reden mehr, sondern es geht vor allem darum, dem Nachwuchs das Gefühl von Sicherheit zu vermitteln. Zum Beispiel, indem man es ins Elternbett holt.
  4. Datenschutz für Babys: "So süß, die ganze Welt soll das Baby sehen." Definitiv nein! Erstens möchte das nicht die ganze Welt, zweitens gilt auch für kleine Kinder das Recht am eigenen Bild "und das müssen wir in ihrem Sinne verantwortlich übernehmen". Kinder, die selbst soziale Netzwerke wie Facebook noch nicht nutzen können, werden kein Interesse haben, darin abgebildet zu sein. Eltern, die trotzdem Babyfotos dort veröffentlichen, handeln demnach aus rein eigenem Interesse. Das halten wir für unverantwortlich.
  5. Gesund essen: Regelmäßige Familienessen als Ritual einführen - zunächst kleinere Portionen, um das natürliche Sättigungsgefühl auszubilden - immer wieder neue Speisen zum Probieren anbieten - Essen nicht als Belohnungs- oder Trostmittel einsetzen - kein totales Süßigkeitenverbot. Diese fünf Regeln von Ernährungsexperte Thomas Ellrott unterschreibt unsere Elternredaktion gerne.
  6. Loslassen: Die 16-jährige Tochter für ein Jahr nach Kanada gehen lassen? Diese Frage mussten sich einst die Eltern von Hanna stellen, wie im Buch geschildert wird. Sie ließen Hanna gehen und trafen die richtige Entscheidung: "Hanna hat neben den Sprachkenntnissen eine große Offenheit und Selbstständigkeit mitgenommen", so Papa Reiner. Und genau darum sollte es gehen: Die Kinder eigene Erfahrungen machen zu lassen, damit sie schließlich selbstständig durch ihr Leben kommen. Loslassen heißt nicht verlieren.
  7. Gemeinsam helfen: Kinder kennen keine politischen Zusammenhänge, sie verstehen nicht, warum es manchen Menschen so viel schlechter geht als einem selbst. Deshalb wollen sie helfen und am liebsten die ganze Welt retten. In den Augen mancher Erwachsenen mag das naiv erscheinen, aber vielleicht kann man von dieser Naivität auch selbst lernen. Jedenfalls sollte man den Wunsch zu helfen unterstützen und ihn so am Leben halten. Einen Teil der Flohmarkteinnahmen spenden oder an Weihnachten Geschenkkartons für benachteiligte Kinder packen, sind zwei Vorschläge von Röll.
  8. An sich selbst denken: Helfen ist gut. Trotzdem sollten Eltern sich selbst nicht außer Acht lassen, denn Kinder sehen sie am liebsten glücklich. "Deshalb: Leben Sie nicht nur für Ihre Kinder, auch wenn Sie sie über alles lieben!" Damit steigt auch die Chance, dass Ihre Kinder selbst einmal zufriedene Eltern werden. Sie haben Ihnen nämlich vorgemacht, wie das geht.
  9. Gemeinsam trauern: Der Tod ist ein Teil des Lebens. Den offenen Umgang mit Trauer sollten deshalb bereits Kinder lernen. Eltern sollten also ihre eigene Trauer nach dem Tod eines nahestehenden Menschen nicht verbergen. Stattdessen sollten sie ihren Kindern erklären, warum sie so fühlen und warum das auch vollkommen in Ordnung so ist.
  10. Über Liebe und Sex sprechen - oder lieber nicht: Warum haben Jungs da unten was anderes als Mädchen? Wie kommt das Baby in den Bauch? Diese Dinge im Kleinkindalter und vielleicht mit noch ein paar Details mehr während der Grundschule zu erklären, ist nicht schwierig. Kompliziert wird es für Eltern, wenn das Kind im Teenageralter ist und das Thema Sexualität nun eine wirkliche Rolle spielt. Sexuelle Aufklärung sollte nicht von Pornoseiten im Internet übernommen werden, denn die lassen Kinder mit zu vielen Fragen und oft falschen Vorstellungen von Sex zurück. Um den Heranwachsenden und sich selbst einen peinlichen Moment zu ersparen, könnte man zum Beispiel nebenbei das ein oder andere Aufklärungsbuch ins Jugendzimmer legen.

Buch-Tipp: "50 Dinge, für die Ihr Kind Ihnen einmal dankbar sein wird" von Iris Röll. Erschienen im Kösel Verlag.

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