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Wikileaks: So überwacht Russland das Internet


Wikileaks enthüllt "Spy Files Russia"
Wie Russland das Internet überwacht

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19.09.2017|Lesedauer: 1 Min.
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Die 34 als "Russia Spy Files" bezeichneten Dokumente beschreiben die Zusammenarbeit der russischen IT-Firma "Peter-Service" mit dem Inlandsgeheimdienst FSB. "Peter-Service" behauptet demnach, Zugang zum Großteil der Telefondaten und des Internetverkehrs in Russland zu haben und diene sich dem Geheimdienst förmlich als Partner bei der Überwachung an, so Wikileaks. Die Aktivitäten sollen über die von der strikten Überwachungsgesetzgebung in Russland vorgegebenen Maßnahmen deutlich hinausgehen.

In den Spy Files Russia liefert Wikileaks Details zum russischen Überwachungsapparat.Vergrößern des Bildes
In den Spy Files Russia liefert Wikileaks Details zum russischen Überwachungsapparat. (Quelle: Benjamin Springstow/T-Online-bilder)

Der Internetverkehr aller registrierten Mobiltelefone soll gespeichert und überwacht werden können. "Peter-Services" führt mit dem "Traffic Data Mart"-System angeblich zudem durchsuchbare und kategorisierte Listen mit Internet-Domains, "die für den Staat von Interesse sein könnten" und biete Analysen und Berichte an.

Soziale und wirtschaftliche Trends voraussagen

Mit dem Angebot der "Deep Packet Inspection" durchsuche, filtere und analysiere "Peter-Services" den Internetverkehr in Echtzeit. Zugehörige Präsentationsfolien im Wikileaks-Dossier sollen nur Monate nach Edward Snowdens Enthüllungen der NSA-Überwachungsmaßnahmen erstellt worden sein. Sie richteten sich nicht an Internetanbieter, sondern explizit an die Geheimdienste und staatliche Behörden.

Russlands Überwachungssystem SORM

Telekommunikationsfirmen müssen in Russland Zugang für die Überwachungsinfrastruktur "SORM" (System für operative Ermittlungsaktionen) bereitstellen. Zudem sind Internet- und Telekommunikationsanbieter verpflichtet, Kommunikationsdaten in "Data Retention Centers" für einen vollen Zugriff der Geheimdienste für drei Jahre vorzuhalten, auf eigene Kosten.

Der Überwachungsapparat ist mit dem "PRISM"-Programm der NSA vergleichbar, soll jedoch eine noch umfassendere Überwachung erreichen. Im Jahr 1995 wurde "SORM-1" für die Telefonüberwachung eingeführt, in 1999 mit "SORM-2" auf Internetverkehr ausgedehnt und das heute aktive "SORM-3" umfasst auch soziale Medien. Der europäische Gerichtshof für Menschenrechte verurteilte Russlands Überwachungsapparat 2015 nach der Klage des russischen Journalisten Roman Sacharow.

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