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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Überraschendes Ergebnis Stiftung Warentest: Günstige Druckerpatronen sind manchmal teuer bezahlt
Bei den horrenden Preisen für Druckerpatronen ist der Griff zu den Angeboten von Dritthersteller verführerisch. Die Stiftung Warentest ("test" 6/2015) stellte aber erstmals überraschend massive Probleme mit günstigen Fremdtinten fest. Zwar brachte die Mehrzahl der 15 Fremdtinten tatsächlich gute Qualität aufs Papier. Bei vier der Testkandidaten zahlt der Kunde aber schnell mehr als mit Originalpatronen.
Der Testbericht gibt Anlass zu Sorge und Freude zugleich – je nachdem, welcher Drucker auf dem Schreibtisch steht. Einerseits sind mit den Fremdpatronen sowohl bei Schwarz- und Farbdrucken bis zu 80 Prozent Ersparnis im Vergleich zur Originaltinte drin. Andererseits ist die Stiftung Warentest nach eigener Aussage in 13 Jahren noch nie auf so massive Probleme gestoßen.
Mangelhafte Fremdtinten bei Brother und Canon
Die Schwierigkeiten traten vor allem mit dem Test-Drucker von Brother auf (Modell MFC-J870DW). Während im letzten Jahr () Brother noch der einzige Hersteller war, der seine Drucker mit keinem elektronischen Chip vor Fremdpatronen schützte, verweigerte das Gerät nun die Zusammenarbeit mit zwei von drei getesteten Alternativen. Zahlreiche Patronen der Dritthersteller KMP und Peach wurden schlichtweg nicht erkannt. So waren auch die Schwarzpatronen von Peach, die nur ein Fünftel des Original-Preises von Brother kosten, dann rausgeschmissenes Geld.
Hersteller KMP machte auch als Schnäppchen-Patrone für Canon-Drucker keine gute Figur. Der Drucker, ein Pixma MG5450, konnte zahlreiche Patronen nicht erkennen. Schlimmer noch: Viele der bestellten KPM-Gehäuse kamen mit einem Defekt im Test-Labor an. Zum Einrasten im Drucker ist an Canon-Patronen ein kleiner Plastikhebel angebracht. Bei den KPM-Versionen war dieser oft abgebrochen.
Günstige Druckerpatronen mit blassen Farben
Für alle getesteten Geräte von Canon, HP, Epson und Brother gab es dennoch lohnenswerte Alternativen zur Originaltinte. Bei Canon etwa lieferten die Patronen von Peach "sehr gute" Ergebnisse bei Textausdrucken, sie meisterten auch Fotos und Grafiken in "guter" Qualität. Im Vergleich zu Canons Patronen spart der Käufer durchschnittlich 60 Prozent bei Schwarz- und 70 Prozent bei Farbdrucken.
Wie bei allen Fremdtinten für Canon trocknete die Farbe aber langsamer als beim Original und bleichte schneller aus. Dennoch erhielten die Canon-Patronen von Peach die Note "Gut" (2,3).
Fremdtinte lohnt am meisten bei Druckern von Epson
Das beste Preis-Leistungs-Verhältnis stellten die Tester bei den iColor-Patronen des Onlineversandhändlers Pearl fest. Während ein Fotodruck mit Epson rund 170 Cent kostet, drückt die iColor-Tinte den Preis auf 55 Cent pro Seite (70 Prozent Ersparnis). Bei Schwarzdrucken beträgt der Preis 1 statt 4,5 Cent (80 Prozent Ersparnis).
Was die Druckqualität der Fremdtinte betrifft, besteht bei iColor laut Stiftung Warentest kein Grund zur Sorge: "Ihre Drucke sind von denen mit Epsons Originaltinte kaum zu unterscheiden". Dementsprechend erhielten sie auch die Bestnote "Gut" (1,9).
Fazit: Druckerpatronen von Dritthersteller lohnen noch
Von den 15 Fremdtinten im Test schnitten neun mit "Gut" ab, zwei erhielten ein "Befriedigend" und vier fielen mit "Mangelhaft" durch. Wer es mit den günstigen Druckerpatronen versucht, muss meist mit nur geringen Einbußen in der Druckqualität rechnen. Einige Drucker verunsichern mit irreführenden Fehlermeldungen und unzuverlässigen Füllstandanzeigen. Über diese Probleme lässt sich angesichts der hohen Kostenersparnis leicht hinwegsehen.
Beunruhigend findet Stiftung Warentest jedoch die erheblichen Kompatibilitätsprobleme bei einigen Herstellern. Bisher hätten die Tester nur vereinzelt Hinweise auf Drucker erhalten, die Fremdpatronen komplett ablehnen.
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