"Harte Landung" Japanische Mondsonde offenbar abgestürzt
Die japanische Firma Ispace wollte mit einem Mondlander auf dem Erdtrabanten aufsetzen. Die Mission ist offenbar gescheitert.
Die unbemannte Mondmission des japanischen Start-Up-Unternehmens Ispace ist offenbar gescheitert. Der Mondlander "Hakuto-R" sei wahrscheinlich bei einer "harten Landung" auf der Mondoberfläche abgestürzt, erklärte Ispace-Gründer Takeshi Hakamada am Mittwoch. Zuvor war der Funkkontakt zu der Sonde abgebrochen.
Der japanische Mondlander Hakuto R hätte am Dienstag gegen 18.40 Uhr unserer Zeit auf dem Mond aufsetzen sollen. Es wäre die weltweit erste private Mondlandung gewesen. In einem Livestream zeigte das Unternehmen, wie die Mitarbeiter der Landung entgegenfieberten.
Dann aber gab es lange Gesichter: Wie Takeshi Hakamada, Gründer und Chef von Ispace, schließlich mitteilte, ging der Kontakt zum Lander verloren. Die Techniker würden weiter versuchen, die Verbindung wiederherzustellen, hatte Hakamada gegen 19.10 Uhr noch erklärt. Zunächst war unklar, was die Ursache für den Kontaktabrruch gewesen war.
Der Ispace-Lander hätte gegen 17.40 Uhr seine Umlaufbahn um den Mond verlassen sollen. Während der Landesequenz sollte das Gefährt eine Bremszündung durchführen und sein Hauptantriebssystem zünden, um seine Geschwindigkeit zu verringern.
Der 2,3 Meter hohe und bei ausgefahrenen Landebeinen 2,6 Meter breite Lander hatte internationale Fracht an Bord, darunter einen kleinen Rover der Vereinigten Arabischen Emirate und einen noch kleineren Zweiradroboter. Er war von der staatlichen japanischen Raumfahrtagentur Jaxa und dem japanischen Spielzeughersteller Tomy entwickelt worden.
Das Ziel: Die Erschließung von Mondressourcen
Zur geplanten Landezeit sollte Hakuto R dann in einem Gebiet namens Atlas-Krater aufsetzen.
Ziel von Ispace ist es laut eigenen Angaben, die Erschließung von Mondressourcen voranzubringen und ein Geschäft mit dem Transport von Gütern zum Mond aufzubauen. Für 2024 plant das Unternehmen einen weiteren Einsatz eines Mondlanders mit einem eigenen Rover. 2025 soll dann ein größeres Gefährt starten.
Hakuto bedeutet im Japanischen "weißer Hase" – dieser lebte in der japanischen Mythologie auf dem Mond. Das "R" steht für das englisch Wort reboot, Neustart. Zwei amerikanische Konkurrenten, die Firmen Astrobotic und Intuitive Machines, planen in Kürze ebenfalls Mondmissionen.
- ispace
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa