Maulkorb für Windows Software-Klassiker XP-Antispy ist zurück
Vier Jahre lang war es still um XP-Antispy. Jetzt meldet sich der Software-Klassiker für den datenschutzfreundlichen Umgang mit dem Microsoft-Betriebssystem zurück – mit einer Version für Windows 10.
Als Christian Taubenheim sein Werkzeug XP-Antispy vor fast 15 Jahren vorstellte, waren Datenschutz und Privatsphäre am PC noch weitgehend unbestellte Felder. Drei Windows-Generationen später sendet Microsofts Betriebssystem ungleich mehr persönliche Daten seiner Nutzer an den Konzern.
Grundsätzlich gilt: Das Sammeln von Daten ist nicht per se verwerflich. Um seine Produkte an die Bedürfnisse der Kunden anzupassen, ist Microsoft auf Feedback und bestimmte Informationen angewiesen. Das war schon unter Windows XP so. Mit Windows 10 ist die Sammelwut um ein Vielfaches größer. "Man kann sagen, dass Microsoft sich selbst sehr weitgehende Rechte einräumt, alles zu sammeln, was du auf deinem Gerät tust, sagst oder schreibst", kritisierte unlängst die Bürgerrechtsorganisation "European Digital Rights".
Windows 10 am "telefonieren" hindern
Wer Wert darauf legt, anonym mit einem Computer zu arbeiten, kommt nicht herum, sich durch die Systemeinstellungen für den Datenschutz seines Rechners zu wühlen. Alternativ sind Freeware-Tools wie ShutUp und der neu aufgelegte Klassiker XP-Antispy dabei willkommene Helfer.
Die nun veröffentlichte Vorabversion von XP-Antispy richtet sich zunächst nur an testfreudige Nutzer, die Bedienung ist gewohnt einfach. Über das Menü "Profile" schalten Nutzer alle bedenklichen Windows-Funktionen in einem Rutsch ab. Anwender hab die Wahl zwischen den Optionen: "Neutral", "Empfohlen" sowie "Windows Update". Letzteres deaktiviert alles bis auf die wichtige Systemaktualisierung. Ambitionierte Nutzer können außerdem eigene Profile anlegen oder wiederherstellen.
Admin-Rechte nötig
Die fragwürdigen Dienste und Einstellungen sind in Sachgebiete wie beispielsweise Media Player und Datenschutz gruppiert. Über den jeweiligen Status des Computersystems informiert eine Symbolreferenz.
Grün markierte Dienste lassen sich bedenkenlos abschalten. Rote Ausrufezeichen warnen ausdrücklich vor einer Deaktivierung. Ein Schloss-Symbol signalisiert benötigte Administratorenrechte, wozu man XP-Antispy zuvor mit Admin-Rechten gestartet haben muss, um diese dann abzuwählen.
Betaversion zum Download
Das Datenschutz-Tool XP-Antispy liegt als Betaversion zum Download vor. Es ist Freeware und kann von der Seite des Herstellers heruntergeladen werden. Eine Installation ist nicht notwendig, das Tool lässt sich direkt ausführen. Mehr zeigt Ihnen unsere Foto-Show.