Auf der Autobahn Hacker kapern Jeep in voller Fahrt
Autos
Die beiden Hacker Charlie Miller und Chris Valasek hatten die Sicherheitslücke entdeckt. Sie konnten sich über das Internet mit dem Unterhaltungssystem Uconnect eines Jeeps verbinden. Von dort drangen sie in weitere Bereiche der Steuerungssoftware des Autos vor und programmierten das System so um, dass sie die Kontrolle über den Wagen bekamen. So konnten sie einen Journalisten des US-Magazins "Wired" auf einer Autobahnfahrt ausbremsen. Zuvor ließen sie die Klimaanlage eisige Luft auspusten und drehten die Lautstärke des Radios voll auf.
Der hilflose Fahrer musste das Experiment mit einem Telefonanruf bei den Hackern beenden, da bei weiteren Manipulationen ein Unfall drohte. Dem Hack war monatelange Programmierarbeit vorausgegangen.
Internetzugang nicht in Europa
Hersteller Fiat Chrysler sagte am Mittwoch, Jeeps auf dem europäischen Markt seien nicht betroffen. Das im Test manipulierte Mobilfunk-Modul zum Internetzugang sei hier nicht verbaut. "Der Zugang geschah über eine GSM-Schnittstelle im Fahrzeug, die es nur bei Autos auf dem amerikanischen Markt gibt", sagte ein Sprecher. "Für Kunden in Europa ist das also kein Thema."
Jeep benötigt Sicherheitsupdate per USB
Für Besitzer eines Jeeps in den USA habe Chrysler inzwischen ein Software-Update herausgegeben, mit dem die Lücke geschlossen werde. Um das durchzuführen, müssen Autofahrer aber ihren Wagen in die Werkstatt bringen oder das Update per USB-Stick einspielen. Dieser Umstand dürfte dazu führen, dass zahlreiche Autos mit Uconnect unsicher bleiben, meint "Wired". Nach Angaben der Hacker ließen sich derzeit etwa 317.000 Autos auf diese Weise fernsteuern.