Vorübergehend geschlossen Autozulassungsbehörden melden Hackerangriff
Zahlreiche Autozulassungsbehörden in Hessen und Rheinland-Pfalz sind Opfer einer Hackerattacke geworden. Dies teilte der zuständige IT-Dienstleiter Ekom21 mit. Noch ist unklar, ob die Hacker private Daten wie Wohnadressen und Wagentypen von Fahrzeughaltern erbeuten konnten.
Der Cyberangriff auf die Computersysteme der Behörden habe sich am frühen Montagmorgen ereignet, teilte ein Sprecher von Ekom21 in Darmstadt mit. Aus Sicherheitsgründen seien in den betroffenen Rechenzentren unverzüglich alle Server vom Netz genommen worden.
In Hessen waren 23 von 25, in Rheinland-Pfalz alle 39 Zulassungsstellen betroffen. Sie blieben geschlossen, wie der Sprecher weiter sagte. Spezialisten in beiden Bundesländern versuchen, die Software wieder betriebsbereit zu bekommen. Gegen 14 Uhr sollten die Stellen wieder öffnen.
LKA ermittelt nach Hackerangriff
Unklar blieb zunächst, ob sich die Angreifer auch Zugang zu Daten von Fahrzeughaltern verschaffen konnten. Ein Wunschkennzeichen kann vorab via Internet reserviert werden. Mit Einführung des elektronischen Personalausweises vor fünf Jahren sind auch KfZ-Anmeldungen vom Rechner aus möglich.
Das hessische Landeskriminalamt (LKA) in Wiesbaden habe in dem Fall in Abstimmung mit den Behörden in Rheinland-Pfalz Ermittlungen aufgenommen, sagte ein LKA-Sprecher. Auch das Kompetenzzentrum Cybersicherheit des Landes Hessen wurde eingeschaltet. Zudem wurde Strafanzeige erstattet. Von dem Angriff und geschlossenen Behörden hatte zunächst "Hit Radio FFH" berichtet.
Behörden können wieder arbeiten
Mittlerweile steht die Software der Behörden laut Auskunft des Dienstleisters wieder zur Verfügung, so dass die Zulassungsstellen wieder arbeiten können. Nach ersten Erkenntnissen ist der Angriff über das Internetmodul "Kfz-Wunschkennzeichen" erfolgt. Daher bleibt es vorsorglich geschlossen, bis der Hackerangriff abschließend untersucht worden ist.