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Schwedischer Opa fordert: "Schaltet das Internet ab!"


Wutrede
Schwedischer Opa fordert: "Schaltet das Internet ab!"

t-online, AL

Aktualisiert am 22.01.2014Lesedauer: 2 Min.
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Schwedischer Opa fordert: "Schaltet das Internet ab!" (Quelle: stock:xchng)

"Schaltet das Internet ab!" Das hat ein schwedischer Rentner in einem Leserbrief an die Tageszeitung Hallandsposten gefordert. Genau damit ist er in Schweden ausgerechnet zum Internet-Star geworden, nachdem die Zeitung seine Wutrede am 9. Januar auf ihre Internetseite gestellt hatte.

Heftig kritisiert der 73-jährige Bo Bergman aus dem südschwedischen Örtchen Simlangsdalen in seinem Leserbrief die Abhängigkeit der Menschen von Technologie und dem Internet. Nur die Abschaltung des Internets könne die Menschheit aus dieser Sklaverei befreien. Das Internet solle man dem Militär überlassen, denn das habe diesen "Schrott" schließlich erfunden.

Bergman findet deutliche Worte: "Schaut Euch um, überall stehen Menschen herum und starren auf Computermonitore. Nehmt jeden Arbeitsplatz, Doktor, Buchhändler, geht in jedes einzelne Haus. Nutzt eure Augen und Gehirne und denkt! Haarsträubend!"

Zur Computer-Prostitution gezwungen

Bergman sagt über sich, dass er "aus einer analogen Zeit stammt" und der Mensch von je her ein analoges und kein digitales Wesen sei. Er betrachtet die Menschen heute als zur "Computer-Prostitution" gezwungen, um Essen auf dem Tisch zu haben.

Er warnt vor der totalen Abhängigkeit von Technik: "Und wenn der Strom ausfällt? Dann steht alles still! Alles! Apotheken, Gesundheitszentren, Krankenhäuser, Züge, Flugzeuge, sogar Ladentüren gehen nicht mehr auf."

Menschen schauen sich nicht mehr in die Augen

Sehr kritisch sieht er zudem den Schwund der Privatsphäre und das seiner Meinung nach Kriminelle und Geisteskranke das Internet in Beschlag nähmen und das Böse sich verbreiten würde wie Unkraut.

Zudem lebe man in einer Zeit, in der sich Menschen nicht mehr in die Augen sähen, sondern sich nur noch auf sozialen Medien träfen.

Tausende klicken auf Wutrede auf das Internet

Der Beitrag wurde zum meistgeklickten Artikel auf der Internetseite der Hallandsposten und löste eine Debatte über diese Technik-Abhängigkeit aus. Tausende posteten Kommentare, twitterten zum Thema und teilten den Link zu Bergmans Wutrede gegen das Internet im Netz.

In einem späteren Telefoninterview mit der Zeitung zeigte sich Bergman, der in seinem Berufsleben unter anderem Art-Director eines Buchverlages und einer Werbeagentur war, erstaunt und betroffen, dass ausgerechnet das Internet für die virale Verbreitung seiner Meinung sorgte.

Wie ginge es ohne Internet weiter?

In dem Interview legte Bergman, der zwei Enkel hat, nach: "Wir älteren Menschen haben gelernt, uns zu erinnern, was wir getan und erlebt haben. Aber die Jugend von heute speichert alles auf Computern. Alles ist weg, wenn der Strom ausfällt."

Auf die Frage, wie es denn seiner Meinung nach ohne Internet weitergehe solle, kommentierte er, dass es wohl zunächst eine Art Vakuum gäbe. "Aber das könnten wir dann auf eine gute Art und Weise füllen und damit positive Kräfte stärken." Als Beispiel nannte er seine Autobiographie, die er geschrieben hat – komplett handschriftlich.

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