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Porno-Streaming auf Redtube: Neue Abmahnungen kündigen sich an


Porno-Streaming
Neue Abmahnwelle gegen Redtube-Nutzer kündigt sich bereits an

Von t-online
Aktualisiert am 13.12.2013Lesedauer: 3 Min.
Zehntausende Redtube-Nutzer wurden bereits abgemahnt, doch bald könnten weitere folgen.Vergrößern des Bildes
Zehntausende Redtube-Nutzer wurden bereits abgemahnt, doch bald könnten weitere folgen. (Quelle: Screenshot/Rüdiger Wölk/imago-images-bilder)
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Nachdem bereits zehntausende von angeblichen Redtube-Nutzern abgemahnt wurden, sollen weitere Abmahnwellen folgen. Dies hat der abmahnende Anwalt Thomas Urmann angekündigt. Neben der Pornoplattform Redtube sollen weitere Streaming-Portale in den Fokus der Anwälte rücken.

Als Rechtsbeistand für zahlreiche Betroffene befragte Medienanwalt Christian Solmecke am Mittwoch Thomas Urmann, einen der Gesellschafter der Kanzlei U+C zu den Abmahnungen, die zehntausende Internetnutzer in den vergangenen Tagen bekommen haben.

Dabei gestand Urmann ein, dass seine Kanzlei eine ungewöhnlich große Zahl an Abmahnungen verschickt habe. Dahinter liege aber wirtschaftliches Denken. "Wir wollten damit unbedingt noch vor Weihnachten raus", stellte Urmann klar, alleine deshalb, da nach dem Weihnachtsfest die Betroffenen tendenziell nicht mehr genug Geld hätten, um die geforderten Summen von 250 bis 1000 Euro zu bezahlen.

Bis zu 60.000 Betroffene

Den Anstoß für die Abmahnungen gab der Berliner Rechtsanwalt Daniel Sebastian. Dieser hatte im Auftrag der Firma The Archive AG am Kölner Landgericht erwirkt, Internet-Provider zur Herausgabe der Adressen von rund 60.000 mutmaßlichen Redtube-Nutzern (so die Schätzung von Solmecke) zu verpflichten. Der Abmahner hatte zuvor die IP-Adressen der Betroffenen gesammelt.

Mehrere zehntausend Internetnutzer, die angeblich Sexfilmchen auf besagtem Streaming-Portal konsumierten, soll U+C seit Anfang Dezember bereits abgemahnt haben. Laut Solmecke unterstützte die Kanzlei U+C den Berliner Abmahnanwalt, da er der Masse zu verschickender Briefe nicht gewachsen gewesen sei.

"Diese Abmahnwelle war erst der Anfang"

Bisher nahmen die Abmahner vor allem Kunden der Deutschen Telekom ins Visier. Thomas Urmann kündigte allerdings an, dass auch andere Internet-Provider zur Herausgabe von Adressen ihrer Kunden verpflichtet worden seien. "Diese Abmahnwelle war erst der Anfang", kündigte Urmann im Gespräch mit Solmecke an.

Urmann stellte zudem klar, dass die Porno-Internetseite Redtube nicht das einzige Streaming-Portal bleiben würde, die von der Kanzlei künftig unter Beobachtung gestellt wird.

Opfer setzen sich zur Wehr

Etliche Betroffene der Abmahnwelle setzen sich unterdessen zur Wehr und wollen gegen die Beschlüsse des Landgerichts Köln und Rechtsanwalt Daniel Sebastian vorgehen. Dieser hatte seinen Antrag anscheinend absichtlich schwammig formuliert, sodass die entscheidenden Richter von einer Tauschbörse, statt von einem Streaming-Portal ausgegangen waren und den Anträgen in den meisten Fällen stattgaben.

Ob Streaming allerdings rechtswidrig ist, vor allem da Redtube nicht auf den ersten Blick als illegales Angebot zu erkennen ist, bleibt ungeklärt. Ebenso fraglich ist, wie die Rechteinhaber die IP-Adressen der jetzt abgemahnten Redtube-Nutzer erhoben hatten.

Ob dabei alles mit rechten Dingen zuging, wird laut Solmecke erst geklärt werden können, wenn die Anwälte der sich wehrenden Betroffenen Akteneinsicht bekommen haben. Die bislang verschickten Abmahnungen stehen somit noch auf wackeligen Beinen.

Berliner Kanzlei verklagt Redtube-Abmahner

Wie Die Welt berichtet, erstattete die Berliner Kanzlei Werdermann/von Rüden Strafanzeige gegen Daniel Sebastian und den IT-Spezialisten Andreas R., der dem Abmahnanwalt bei der Ermittlung der IP-Adressen half. Werdermann/von Rüden werfen den beiden vor, die IP-Adressen erschlichen und gegen das Datenschutzgesetz verstoßen zu haben.

Spam-E-Mails machen Probleme

Die Kanzlei U+C kämpft in der Zwischenzeit mit den Trittbrettfahrern, die gefälschte Abmahnungen per Email verschicken und einen Virus im Anhang verstecken. Neben rund 500 Gesprächen mit tatsächlich Abgemahnten pro Tag meldeten sich deshalb viele Spam-Opfer bei den Rechtsanwälten. Dies brachte die E-Mail-Server der Kanzlei teilweise zum Erliegen und auch telefonisch war niemand mehr zu erreichen.

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