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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Virtuelle Währung Was sind Bitcoins und wie funktionieren sie?
Die digitale Währung Bitcoin ist seit 2009 im Umlauf, doch was steckt eigentlich hinter dem virtuellen Geld? Wie bekommt man es, was kann man damit machen? Und vor allem, was ist es wert?
Der Bitcoin ist eine digitale Währung, die 2009 erfunden wurde – als Antwort auf die Finanzkrise. Die Idee dahinter ist ein Zahlungsverkehr, der unabhängig von Regierungen und Banken funktioniert. Es handelt sich bei Bitcoins um virtuelle Geldeinheiten, deren Wert an keine andere Währung gekoppelt ist. Sie können aber auf Handelsplattformen im Netz mit "echtem" Geld wie Euro oder Dollar gekauft werden.
Bitcoins können Nutzer selbst "schürfen"
Nutzer können Bitcoins gegen eine Währung tauschen oder auch selbst am Computer erstellen, indem mit hoher Rechnerleistung hochkomplexe mathematische Formeln gelöst werden. Das Verfahren heißt im Fachjargon "Mining" (Schürfen). Die virtuelle Währung wird in öffentlichen Datenbanken gespeichert, der Nutzer bekommt einen privaten Sicherheitsschlüssel, den er benötigt, um an seine Bitcoins heranzukommen.
Bitcoins auf Erfolgskurs
Der Wert von Bitcoins ergibt sich durch Angebot und Nachfrage. Im Jahr 2009 waren sie kaum etwas wert, drei Bitcoins waren für einen Euro-Cent zu haben. Ende 2011 waren sie zwar schon deutlich teurer, aber immer noch erschwinglich: Der Kurs für ein Bitcoin lag bei unter sieben Euro. Im Jahr 2012 wurde die virtuelle Währung populär und seitdem steigt ihr Wert. Im Juli war ein Bitcoin 80 Euro wert, im August bereits 100 Euro. Ende November 2013 kletterte der Kurs zwischenzeitig auf über 870 Euro pro Bitcoin. Anfang 2016 notierte er bei knapp 400 Euro.
Die Digitalwährung bleibt auf Rekordkurs: Mitte Mai 2017 stieg der Wert eines Bitcoin auf mehreren Online-Handelsplattformen erstmals über 2000 US-Dollar. Seit März hat sich der Kurs damit mehr als verdoppelt. Ein einzelner Bitcoin ist aktuell deutlich wertvoller als eine Feinunze Gold, die gut 1250 Dollar kostet.
Wer hat's erfunden?
Lange wurde gerätselt, wer für Bitcoins verantwortlich ist. Im Mai 2016 outete sich der australische Computerexperte und Unternehmer Craig Steven Wright als ihr Erfinder. Er wurde bereits zuvor als Verantwortlicher gehandelt, nachdem durchgesickerte Dokumente auf ihn hinwiesen. Bis dahin war der Bitcoin-Erfinder nur unter dem Pseudonym "Satoshi Nakamoto" bekannt. Vieles spricht dafür, dass Wright hinter dem Pseudonym steckt, dennoch lässt sich möglicherweise nie zweifelsfrei klären, wer Bitcoins wirklich geschaffen hat.
Bitcoins sollen gezielt verknappt werden
Die Produktion soll 2033 bei 21 Millionen Bitcoins eingestellt werden. Bis jetzt sind rund zwölf Millionen im Umlauf. Die gezielte Verknappung der Geldmenge ist vom früheren Goldstandard inspiriert und soll vor Inflation schützen.
Im Internet akzeptieren immer mehr Händler Bitcoins als Zahlungsmittel. Außerhalb des Netzes ist die Nutzung bislang auf wenige Szene-Läden beschränkt. Wer Bitcoins nutzen will, kann sich im Internet gratis entsprechende Software herunterladen. Danach wird eine digitale Geldbörse auf dem Computer oder Smartphone installiert.
Auch virtuelles Geld kann gestohlen werden
Experten warnen aber vor Sicherheitslücken. Immer wieder werden Bitcoin-Börsen gehackt und geplündert. Durch diese Risiken und den bislang wenig liquiden Markt können starke Kursausschläge entstehen.