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Zum journalistischen Leitbild von t-online.PC Ministerium wirft 170 neue Computer wegen Virus auf den Müll
Ein Ministerium in Mecklenburg-Vorpommern hat 170 zum Teil neue Computer auf den Müll geworfen. Grund: Die Rechner waren mit einem Virus verseucht. Bei dem Landesrechnungshof kam diese Aktion gar nicht gut an. Mithilfe einer Antivirensoftware hätten die Computer kostengünstig repariert und Steuergelder gespart werden können, rügte der Rechnungshof.
Der Vorfall ereignete sich laut Bericht der Ostseezeitung bereits im September 2010 im Lehrerfortbildungsinstitut IQMV in Schwerin, Rostock und Greifswald. Das Institut, das zum Schweriner Bildungsministerium gehört, beförderte 170 teilweise "nagelneue" Computer auf den Müll, weil diese mit dem Computervirus Conficker verseucht waren. Die entsorgten Rechner wurden durch neue Geräte ersetzt. Die gesamte Aktion kostete den Steuerzahler 187.300 Euro.
Computer-Schädling längst bekannt
Der Landesrechnungshof Mecklenburg-Vorpommern hat diesen Vorfall und die Ausgabe von Steuergeldern gerügt und kritisiert, dass das Ministerium "keine ernsthafte Überprüfung der Alternative zum Neukauf" vorgenommen und auch kein IT-Sicherheitskonzept gehabt habe. Das Ministerium wurde jetzt verpflichtet, ein solches IT-Sicherheitskonzept zu erstellen, nicht zuletzt, damit auch einer Wiederholung eines solchen Schadens ausgeschlossen werden kann.
Mit gängiger Antivirensoftware wäre es schon damals möglich gewesen, die betroffenen Computer der Behörde schnell und kostengünstig von dem Virus zu befreien und weiter zu benutzen. Zum Zeitpunkt des Virenbefalls der 170 Rechner war der Conficker-Schädling bereits lange bekannt. Der Computervirus trat erstmals im Jahr 2008 auf. Auch entsprechende Sicherheitsupdates für Betriebssysteme und Software sowie Tools zur Entfernung des Schädlings standen zu diesem Zeitpunkt längst zur Verfügung.
Computer vor Virenbefall schützen
Niemand muss einen mit einem Virus befallenen Computer verschrotten, denn zur Not kann der Computer durch Formatieren der Festplatte und Neuinstallation des Betriebssystems und der Software gerettet werden. Noch besser ist es, wenn der Virenbefall erst gar nicht auftritt.
Ein Virenscanner mit aktuellen Signaturen und ein aktueller Browser wie Internet Explorer 10 oder Firefox 20 für Windows sind Grundvoraussetzung, damit Schädlinge nicht auf den PC gelangen können. Auch sollten Sie regelmäßig Updates von Betriebssystem und Software installieren. Viele Schädlinge nutzen Sicherheitslücken in Programmen und diese werden mit Updates geschlossen.