Erfolgreicher Mittelklasse-Wagen Der Opel Rekord wurde seinem Namen gerecht
Der Opel Rekord C sorgte Mitte der 1960er für Jubel in Rüsselsheim. Mit dem im Spätsommer 1966 eingeführten Mittelklasse-Wagen konnte man VW zumindest kurzzeitig von der ewigen Spitzenposition bei den Zulassungszahlen verdrängen.
Coke-Bottle-Design, Sechszylindermotoren, richtungsweisende Fahrwerkstechnik, drei Karosserien und ein attraktiver Preis waren die entscheidenden Zutaten, dank derer der Rekord ab 1966 mächtig einschlagen konnte.
Opel Rekord C: Europas Liebling
Bald schon reüssierte er als Europas meistverkauftes Mittelklassemodell, wurde Bestseller in Brasilien und durchbrach 1971 schließlich die Produktionsschallmauer von einer Million Einheiten.
VW und Ford hatten das Nachsehen
Mit der komplett neu gestalteten Mittelklasse-Baureihe machte Opel vor allem den Rivalen von Ford und VW das Leben schwer. Deren baldige Konter waren nahezu chancenlos. Sowohl die 1967 lancierte Neuauflage des Ford 17M/20M als auch der VW 411 von 1968 blieben weit hinter den hoch gesteckten Erwartungen zurück.
Rekord mit acht verschiedenen Versionen
Opel hingegen polierte das Image des Rekord C mit attraktiven Modellvarianten wie dem sportlichen Sprint oder dem Sport-Cabriolet zusätzlich auf. Darüber hinaus festigten auch Versionen mit langem Radstand für Taxiunternehmer oder die Kastenwagen-Variante für Handwerker seinen Erfolg.
Am Ende waren es acht Karosserieversionen und Motoren von 58 PS bis 106 PS, mit denen die Rüsselsheimer Mittelklasse dem Werbecredo des "Vielseitigkeits-Rekord" gerecht wurde. Wem das nicht reichte, konnte das Schwestermodell Commodore kaufen, das als 150 PS starker GS/E sogar die V8-Oberklasse scheuchte.
Sportliche Rekorde aus Rüsselsheim
Auch dank spektakulärer Motorsportauftritte mutierte der Rekord C in den Köpfen vieler zum Erfolgstyp. Sei es mit dem Gewinn des "Coupé des Dames" bei der Rallye Monte Carlo 1971 durch Marie-Claude Beaumont auf Commodore GS/E oder durch die legendäre "Schwarze Witwe" von 1968. Dabei handelte es sich um einen geheimnisvollen, 150 PS starken Opel Rekord für die Gruppe 5 der Spezial-Tourenwagen, der offiziell ohne Wissen des Opel-Vorstands gebaut worden war und erstmals in Zolder auftauchte.
Höhepunkt 1972
Als die sechste Rekord-Generation und der Commodore A zur Jahreswende 1971/1972 Platz machten für gleichnamige Nachfolger, hatten die Mittelklasse-Modelle Opel fast zum deutschen Marktführer gemacht. Richtig genießen konnten diesen Triumph jedoch erst die neuen Rekord D und Commodore B, denn im Mai 1972 gelang Opel das unmöglich geglaubte: Mit einem Marktanteil von 20,4 Prozent überholten die Rüsselsheimer kurzzeitig den Erzrivalen VW.
Auf internationalen Märkten war die Karriere von Rekord C und Commodore A damals übrigens noch lange nicht am Ende. In Brasilien und Uruguay liefen die Baureihen als Chevrolet Opala und Commodoro noch bis 1993 vom Band.