Post im Abgas-Skandal VW nennt Details zu den Rückruf-Aktionen
Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) hat die Vorschläge von Volkswagen zur Überarbeitung der manipulierten Dieselmotoren genehmigt.
VW: Briefe an Halter kommen Anfang 2016
Die betroffenen Fahrzeughalter werden zu Beginn des Jahres 2016 über die nächsten Schritte informiert. Zuvor muss das KBA die Adressen der Halter zur Verfügung stellen.
In einem ersten Brief werden die Halter informiert, dass für ihren Pkw eine Rückrufmaßnahme vorgesehen ist. Dabei werden die Kunden auch gebeten, eine weitere schriftliche Information abzuwarten, bevor sie aktiv Kontakt zu einem Volkswagen Partnerbetrieb aufnehmen.
In einem zweiten Schreiben wird Volkswagen die betroffenen Kunden frühzeitig darum bitten, einen Termin zur Umsetzung der technischen Lösungen mit einem frei zu wählenden Partnerbetrieb zu vereinbaren.
Das ist der Rückruf-Fahrplan
- 2,0 TDI: Den meistverkauften Skandalmotor (europaweit 5,2 Millionen Autos) will VW ab Januar 2016 in den Werkstätten umrüsten. Etwa 30 Minuten soll das Aufspielen einer neuen Software dauern.
- 1,2 TDI: Der Rückruf für die kleinste betroffene Variante (unter anderem im VW Polo) soll zwischen April und Juni 2016 starten. Ein Software-Update reicht laut VW aus - in Europa für 300.000 Autos.
- 1,6 TDI: Hier wird der Eingriff komplizierter, daher soll es erst zwischen Juli und September 2016 losgehen. Zusätzlich zum Software-Update soll ein kleines Gitternetz hinter dem Luftfilter eingebaut werden, um die Grenzwerte für das gesundheitsschädliche Stickoxid auf dem Prüfstand einzuhalten. Bis zu eine Stunde soll die Umrüstung dauern. Europaweit sind etwa drei Millionen Autos betroffen
- VW verspricht, mit jedem Kunden Kontakt aufzunehmen und bei der Umsetzung der Maßnahmen "die individuellen Kundenbedürfnisse (...) zu berücksichtigen." So soll allen Kunden beispielsweise kostenfrei eine "angemessene Ersatzmobilität" angeboten werden. Das kann beispielsweise ein Leihwagen sein.
- Dass durch die Umrüstung weder Motorleistung, noch Verbrauch oder Fahrleistungen beeinträchtigt werden, mag Volkswagen derzeit noch nicht bestätigen. Die Wolfsburger versichern lediglich, dass das wesentliche Ziele bei der Entwicklung der Umrüstlösungen waren.
- Bei den Konzernmarken Audi, Seat, Skoda oder Volkswagen Nutzfahrzeuge sind laut dem Volkswagen Konzern entsprechende Maßnahmen geplant. Näheres ist aber noch nicht bekannt.
- Zudem verzichtet VW bis Ende 2016 auf eine Verjährung von Gewährleistungsansprüchen.
- Bisher hat Volkswagen für die Rückrufaktionen 6,5 Milliarden Euro zurückgestellt.