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VW-Skandal: TÜV Nord will Diesel-Autos Plakette verweigern


Abgas-Skandal und Zulieferer-Streit
TÜV will nicht nachgerüsteten VW Plakette verweigern

Von dpa, ap, dpa-afx, afp, reuters, SP-X
Aktualisiert am 06.02.2017Lesedauer: 36 Min.
Neuer Ärger für Fahrer von VW-Dieselautos.Vergrößern des Bildes
Neuer Ärger für Fahrer von VW-Dieselautos. (Quelle: Action Pictures/imago-images-bilder)
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Es begann im September 2015 mit der Meldung, VW habe in den USA unerlaubte Software in seinen Dieselfahrzeugen verbaut, um die Abgaswerte zu frisieren. Hier können Sie den Verlauf des Abgas-Skandals und Neuigkeiten zum Zuliefererstreit nachlesen, der VW derzeit ebenfalls belastet.

03.02.2017. Fahrer von nicht umgerüsteten Diesel-Fahrzeugen müssen sich einem Medienbericht zufolge möglicherweise auf Probleme mit der TÜV-Plakette gefasst machen. "Eine Plakette wird nicht erteilt, wenn ein Autofahrer nicht nachrüsten lässt", sagte TÜV-Nord-Sprecher Rainer Camen der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Das könnte für die Kunden zum Problem werden, die zur Hauptuntersuchung (HU) müssen, bevor ihr Auto umgerüstet wurde. "Ab Mitte 2017 würde dies als erheblicher Mangel bei der HU gewertet, eine Plakette wird dann erst nach der Umrüstung erteilt", sagte Camen.

Mitte 2017 werden aber noch nicht alle der rund 2,5 Millionen betroffenen Diesel-Autos für das Softwareupdate und den Einbau eines Plastikgitters in der Werkstatt gewesen sein. Wer trotzdem vorher zur Hauptuntersuchung muss, könnte ein Problem bekommen. Von einer Übergangsregelung spricht der TÜV dennoch nicht. Betroffen seien schlicht "die Fahrzeuge, bei denen die Schummel-Software eingesetzt wurde". Durch die Software hatten Fahrzeuge eine Testsituation erkannt und den Ausstoß von Stickoxiden heruntergefahren.

Das Bundesverkehrsministerium äußerte sich der Zeitung zufolge zunächst nicht zu der Frage, ob die Plakette bedroht sei. Das Ministerium habe aber erklärt: "Fahrzeuge, die nicht umgerüstet werden, können außer Betrieb gesetzt werden." Der Autokonzern VW verweise dagegen auf eine 18-monatige Frist, innerhalb derer Fahrzeughalter ihr Auto in die Werkstatt bringen dürften.

In der Zwischenzeit rudert der TÜV Nord jedoch bereits wieder zurück und hat das folgende kurze Statement veröffentlicht:
"TÜV NORD weist darauf hin, dass allein eine gesetzliche Regelung die Grundlage für die Erteilung oder Nichterteilung einer HU Plakette ist. Der Gesetzgeber hat bislang keine Regelung zum Umgang mit nicht umgerüsteten Fahrzeugen beschlossen. Insofern erteilt TÜV NORD - wie alle anderen Prüforganisationen auch - die Plakette weiter, bis der Gesetzgeber entschieden hat."

24.10.2016. Der VW-Konzern hat ein gutes Jahr nach Bekanntwerden der Abgas-Affäre in Deutschland bislang rund 300.000 manipulierte Diesel-Pkw umgerüstet. Das sind zwölf Prozent aller betroffenen Wagen. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage des Parlaments hervor.

Insgesamt muss das Unternehmen hierzulande rund 2,5 Millionen Fahrzeuge wegen einer unzulässigen Abschaltung der Abgasreinigung zurückrufen. VW verspricht aber weiterhin, bis Herbst 2017 alle von der Diesel-Manipulation betroffenen Fahrzeuge zu reparieren. Insgesamt sind 8,5 Millionen Fahrzeuge in Europa betroffen.

30.09.2016. Es wird bekannt, dass einige Updates Probleme machen. Das berichtet über die Hälfte von 135 Haltern, die das Update haben aufspielen lassen, in einer nicht repräsentativen Umfrage, die die WirtschaftsWoche mit der Plattform MyRight initiiert hat.

MyRight ist ein Rechtsdienstleister, der Betroffenen anbietet, den Autobauer für sie auf Erfolgsbasis zu verklagen. Die Teilnehmer der Umfrage haben ihre Rechte bereits an MyRight abgetreten.

Teilnehmer, die über Probleme klagen, nannten teils dieselben Mängel: Ihr Diesel verbrauche mehr Sprit, ziehe beim Gasgeben nicht mehr richtig und komme nicht mehr auf die vorherige Höchstgeschwindigkeit.

Nach dem Update erleben Fahrer mitunter kuriose Dinge: So berichtet ein Halter, dass die Klimaanlage seines drei Jahre alten Passats nicht mehr lief. "Der Temperaturfühler war fest auf ein Grad Celsius eingestellt", sagt er. VW räumt ein, dass es "in wenigen Einzelfällen" solche Beanstandungen gab.

Volkswagen sagt, dass es bislang nur wenige Beschwerden von Kunden gegeben habe und in diesen Fällen meist Abhilfe geschaffen werden konnte. Einen Teil der Probleme räumte VW ein.

Laut VW werden täglich "tausende Fahrzeuge" umgerüstet. Insgesamt waren aber erst gut 500.000 Autos in der Werkstatt.

21.09.2016. Volkswagen hat der EU-Kommission zugesagt, bis Herbst 2017 alle in Europa vom Dieselskandal betroffenen Autos umzurüsten. "Volkswagen hat sich (...) zu einem EU-weiten Aktionsplan bekannt", erklärte die EU-Kommissarin für Justiz und Verbraucherschutz, Vera Jourova.

Sie hatte sich zuvor mit VW-Konzernvorstand Francisco Javier Garcia Sanz getroffen. Ihr Sprecher sagte, VW wolle "bis Herbst 2017 alle Autos repariert haben". Ursprünglich wollte VW 2016 alle Nachbesserungen abgeschlossen haben.

19.09.2016. Ein Jahr nach Bekanntwerden des Abgas-Skandals hat der VW-Konzern erst einen Bruchteil der manipulierten Fahrzeuge in den Werkstätten nachgebessert. 8,5 Millionen Diesel muss Volkswagen in Europa umrüsten. Erfolgt ist das aber erst mit einem kleinen Teil - bei nur etwa einer guten halben Million Autos.

Auch Mitglieder der Redaktion von t-online.de warten bis heute auf einen Werkstatt-Termin. "Ich habe mich damals direkt nach Bekanntwerden bei meinem Händler gemeldet", sagt Redakteur Norman Gosch. "Ich wurde in eine Liste aufgenommen mit der Aussage, man werde sich schriftlich bezüglich des weiteren Vorgehens melden." Außer der Aussage, der Wagen - ein Golf VI Variant mit 1,6 Liter TDI-Motor - werde um die 30. Kalenderwoche zur Reparatur gerufen, hat der Kollege aber nichts weiter von Volkswagen gehört.

Der für den Diesel-Rückruf in Europa zuständige VW-Manager Manfred Bort sagte dem VW-Mitarbeiter-Magazin "Inside": "Wir setzen alles daran, bis November die Freigaben für alle Software-Varianten zu erhalten. Bis Jahresende wollen wir alle betroffenen Kunden in Deutschland informieren, dass die technische Lösung für ihr Auto verfügbar ist."

Für den Heimatkontinent sagte Bort: "Ich bin zuversichtlich, dass wir im Laufe des nächsten Jahres den Rückrufprozess abgeschlossen haben werden."

Ursprünglich hatte VW die Umrüstungen noch 2016 weitgehend beenden wollen. Doch schon zum Jahresanfang gab es Verzögerungen. Bort betonte, Genauigkeit gehe nun mal vor Schnelligkeit.

01.09.2016 Im Abgas-Skandal droht Volkswagen weiteres Ungemach. Die australische Verbraucherschutzbehörde ACCC verklagt nach eigenen Angaben den Wolfsburger Konzern. Sie wirft dem Autohersteller vor, in den vergangenen fünf Jahren mehr als 57.000 Fahrzeuge mit einer Betrugssoftware verkauft zu haben.

Volkswagen hatte im September 2015 die Manipulation von Abgaswerten bei weltweit elf Millionen Diesel-Autos eingestanden. Eine illegale Abschalteinrichtung sorgt dafür, dass die Wagen Abgasgrenzwerte nur auf dem Prüfstand einhalten, nicht aber auf der Straße.

Der Konzern sieht sich mit zahlreichen Klagen und milliardenschweren Schadenersatzforderungen konfrontiert. Die Niedersachsen hatten sich im Juni mit US-Behörden und Privatklägern auf einen bis zu 15,3 Milliarden Dollar teuren Vergleich geeinigt, um den Abgasskandal beizulegen.

Zugleich verlangte in Großbritannien ein parlamentarischer Umweltausschuss von der Regierung, härter gegen VW vorzugehen. Die Forderungen des Komitees sind jedoch nicht bindend für die Londoner Politiker, die in der Dieselgate-Affäre noch über etwaige Maßnahmen gegen Europas größten Autobauer entscheiden müssen.

26. August: VW-Kunden in den USA stürzen sich auf Vergleichsangebot. Volkswagens mit US-Klägern ausgehandelter Milliarden-Vergleich trifft bei den geschädigten Kunden auf breite Zustimmung. Mehr als 200.000 Dieselbesitzer hätten sich laut Klägeranwälten bereits registriert, um das Angebot anzunehmen. "Tausende weitere registrieren sich täglich", sagte Elizabeth Cabraser von der Kanzlei Lieff Cabraser Heimann & Bernstein, die das Komitee der Klägeranwälte leitet.

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VW bietet den Dieselbesitzern in den USA je nach Modelltyp und Baujahr zwischen 5100 und 10.000 Dollar pro Fahrzeug als Entschädigung. Zudem muss der Konzern Rückkauf oder Umrüstung der Dieselwagen in einen gesetzeskonformen Zustand anbieten. In Deutschland und anderen Ländern sträubt der Konzern sich bislang gegen vergleichbare Angebote zur Wiedergutmachung. Weltweit sind etwa elf Millionen Dieselwagen vom Abgas-Skandal betroffen.

VW hatte sich mit Hunderten Klägern im US-Rechtsstreit um rund 480.000 betroffene Dieselwagen auf einen Vergleich von umgerechnet bis zu 13 Milliarden Euro geeinigt. Ende Juli hatte das zuständige US-Gericht seine vorläufige Zustimmung dazu gegeben. US-Richter Charles Breyer will am 18. Oktober verkünden, ob er dem Milliarden-Vergleich endgültig zustimmt. Um die Umrüstung von weiteren etwa 85.000 größeren Fahrzeugen mit 3,0-Liter-Motoren, die ebenfalls eine verbotene Abgas-Software an Bord haben, ringt VW noch mit den US-Behörden.

25. August 2016: Im VW-Skandal schätzt ein Experte die Kosten des 3,0-Liter-Problems auf Milliarden. Volkswagens brisanter Konflikt mit zwei Zulieferern dominierte zuletzt die Schlagzeilen, doch der Abgas-Skandal birgt weitere Milliarden-Risiken. Im US-Rechtsstreit mit geschädigten Dieselbesitzern, Autohändlern und Behörden hat der Konzern bereits den teuersten Vergleich auf den Weg gebracht, den es in der Autobranche je gegeben hat. Das wird jedoch nicht reichen, um die Affäre beizulegen. Es drohen weitere hohe Kosten.

Im US-Mammut-Rechtsstreit ist es mittlerweile ein monatliches Ritual: Am 25. August um 17 Uhr lädt der zuständige Richter Charles Breyer, bei dem hunderte Zivilklagen gegen VW gebündelt sind, die Parteien zur Anhörung in San Francisco. Danach könnte möglicherweise etwas klarer werden, was auf VW in den USA noch an offenen Abgas-Rechnungen zukommt.

Bei der Gerichtsanhörung stehen zehntausende weitere Dieselwagen mit verbotener Software zur Abgaskontrolle auf der Agenda. VW hat zwar für den überwiegenden Teil der vom Skandal betroffenen Fahrzeuge einen milliardenschweren Vergleich mit den Klägern aushandeln können. Um rund 85.000 Autos wird aber weiter gestritten. Diese Fahrzeuge, die größere, von der Tochter Audi entwickelte 3,0-Liter-Motoren haben, waren erst später ins Visier der Aufseher geraten.

Bislang konnte der Konzern den Behörden keine akzeptable Lösung zur Umrüstung der Dickschiffe wie VW Touareg, Porsche Cayenne oder Audi A8 präsentieren. Erst im Juli hatte Kalifornien einen Rückrufplan krachend abgelehnt. Zuletzt zeigte sich VW-Anwalt Robert Giuffra zwar zuversichtlich und sagte, man befinde sich auf Kurs, um eine baldige Lösung zu finden. Richter Breyer fordert nun detaillierte Vorschläge.

Ein Vergleich dürfte zwar wegen der niedrigeren Zahl betroffener Autos erheblich geringer ausfallen als bei den etwa 480.000 Wagen mit kleineren 2,0-Liter-Motoren. Hier zahlt VW bis zu 15,3 Milliarden US-Dollar (umgerechnet rund 13,6 Milliarden Euro), um Rechtsstreits beizulegen. In der Summe sind neben Schadenersatz und Kosten für Umrüstung oder Rückkauf illegaler Wagen fast fünf Milliarden Dollar enthalten, die VW in US-Umweltfonds einzahlen muss. Auch wenn man bei den 3,0-Liter-Dieseln glimpflicher davon kommen dürfte – günstig wird es wohl nicht werden.

Die Wiedergutmachung für die Kunden dürfte wegen der größeren und teureren Wagen höher ausfallen, gibt Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer von der Universität Duisburg-Essen zu bedenken. "Es dürfte sich – je nachdem, ob man eine akzeptierte Techniklösung findet – im höheren dreistelligen Millionen- oder einstelligen Milliardenbereich abspielen." Bislang hat VW 16,2 Milliarden Euro an Rückstellungen gebildet.

Zudem gibt es in den USA etliche weitere juristische Baustellen. Direkt nachdem die vorläufige Einigung auf den Milliarden-Vergleich erzielt worden war, legten US-Bundesstaaten nach. Maryland, Massachusetts, New York und Pennsylvania klagen wegen Verstößen gegen Umweltgesetze. Der Bundesstaat Washington verhängte bereits eine Strafe von 176 Millionen Dollar. VW strebt auch hier einen Vergleich an, spätestens am 1. November sollen die Verhandlungen beginnen. Weitere US-Staaten könnten noch Ansprüche anmelden, dann würde es noch teurer.

Zudem ermittelt die US-Justiz immer noch wegen möglicher krimineller Vergehen, sodass nach wie vor das Damoklesschwert strafrechtlicher Konsequenzen über dem Konzern hängt. Darüber hinaus ist der 15-Milliarden-Vergleich auch noch nicht in trockenen Tüchern. Bis zum 16. September haben Kunden Zeit zu entscheiden, ob sie das Angebot annehmen. Richter Breyer wird sich bei einer Anhörung am 18. Oktober noch einmal genau über alle Entwicklungen informieren lassen und dann eine endgültige Entscheidung treffen, ob er dem Vergleich zustimmt.

23. August 2016: Gericht lehnt Rückgabe wegen Abgasskandal ab. Ein Autohaus, das einen Audi mit Abgas-Schummel-Software verkauft hat, muss den Kaufpreis nicht erstatten. Das hat das Düsseldorfer Landgericht entschieden (Az.: 6 O 413/15).

Es wies damit die Klage eines Autokäufers ab. Er wollte den Kauf seines Audi A 4 Diesel rückgängig machen. Der Käufer hätte dem Autohaus eine Frist zur Nachbesserung setzen müssen, begründete das Gericht die Entscheidung. Diese habe das Autohaus sogar angeboten.

16. August 2016: Verkehrsclub verzichtet auf Auto-Umweltliste. Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) verzichtet in diesem Jahr auf seine jährliche Auto-Umweltliste. Angesichts des VW-Abgasskandals und der Debatte um Abgaswerte bei anderen Herstellern nehme man von Bewertungen und Platzierungen für die umweltfreundlichsten Pkw Abstand, teilte der Club mit. Stattdessen appellierte der VCD an die Bundesregierung, für den Abgasausstoß klare Vorgaben zu machen und intensiv zu kontrollieren. "Die Hersteller müssen den Willen zeigen, saubere Autos zu bauen und zu verkaufen", ergänzte der VCD-Autoexperte Gerd Lottsiepen.

Der Verkehrsclub veröffentlicht seit 1989 jährlich eine Rangliste der aktuellen Pkw-Modelle, die sich durch geringen Verbrauch, niedrigen CO2-Ausstoß und wenig Lärm auszeichnen. Dabei hat sich der VCD auf die vom Kraftfahrtbundesamt geprüften und veröffentlichten Werte gestützt. Erst wenn es eine realistische Datenbasis zu den Verbrauchs- und Emissionswerten gebe, könnten Autos wieder unter ökologischen Gesichtspunkten verglichen werden, stellte der VCD fest.

16. August 2016: VW droht in den USA teures Strafverfahren: Auf die Volkswagen AG kommt in den USA neben milliardenschweren Entschädigungszahlungen möglicherweise auch ein Strafverfahren zu, das mit einer hohen Geldstrafe verbunden sein könnte. Ermittler der Staatsanwaltschaft und des US-Justizministeriums hätten ausreichend Belege dafür gesammelt, dass sich VW mit der Manipulation der Abgaswerte eines "kriminellen Fehlverhaltens" schuldig gemacht habe, berichtet das "Wall Street Journal". Diese Ermittlungsergebnisse könnten zu einer strafrechtlichen Anklage und "beträchtlichen finanziellen Strafen" führen. Mit Verweis auf Insider spricht die Zeitung von einer möglichen Strafe in Höhe von über 1,2 Milliarden Dollar.

Justiz und Unternehmen in den USA wollten den Bericht zunächst nicht kommentieren. Der VW-Konzern erklärte lediglich, er sei "bemüht, das Vertrauen unserer Kunden, Händler, der Regulatoren und der amerikanischen Öffentlichkeit zurückzugewinnen". Ein Sprecher des Justizministeriums in Washington lehnte jeden Kommentar ab.

14. August 2016: Volkswagen darf 460.000 weitere Fahrzeuge technisch umrüsten. Das Kraftfahrtbundesamt habe die Nachbesserungslösungen freigegeben, teilte VW mit. Es handele sich um Wagen mit dem kleinen 1,2-Liter-Motor wie etwa bei den Modellen Volkswagen Polo und Seat Ibiza. Die Halter würden nun aufgefordert, sich mit einer Werkstatt in Verbindung zu setzen. "Die Fahrzeuge erfüllen nach der Umrüstung alle gesetzlichen Anforderungen", betonte VW.

Zum 1,2-Liter-Motor hatte VW in einem Kundenbrief zunächst einen Beginn der Werkstatt-Aktionen ab dem 30. Mai angekündigt. Später hieß es, dieser Teil werde erst "verzögert anlaufen". Noch in diesem Jahr will der Konzern die Umrüstung aller manipulierten Dieselmodelle in Europa auf den Weg bringen. Ob VW es aber schafft, die Aktion wie ursprünglich geplant auch 2016 abzuschließen, ist ungewiss.

2. August 2016: Die deutschen Autokäufer haben im Juli vergleichsweise wenig Lust auf Dieselfahrzeuge und VW-Autos verspürt. Es wurden 7,3 Prozent weniger Diesel-Pkw neu zugelassen als ein Jahr zuvor, wie das Kraftfahrtbundesamt (KBA) am Dienstag mitteilte. Die Neuzulassungen der Marke VW gingen demnach um 12,6 Prozent zurück. Über alle Automarken und -typen hinweg gab es im Juli ein Minus von 3,9 Prozent.

Trotz des Rückgangs führte VW auch im Juli das Feld deutlich an mit einem Anteil von 20,4 Prozent an allen neuzugelassenen Wagen. Insgesamt machten deutsche Marken laut KBA rund 64 Prozent der Neuzulassungen aus.

Der Verband der Automobilindustrie (VDA) begründete die insgesamt schwachen Juli-Zahlen damit, dass der Monat diesmal zwei Arbeitstage weniger hatte als im Jahr 2015. "Wir gehen davon aus, dass die August-Zahlen eine entsprechende Gegenbewegung zeigen werden", erklärte Verbandspräsident Matthias Wissmann.

2. August 2016: Südkorea entzieht 80 VW-Modellen die Zulassung. Infolge des Abgas-Skandals haben Südkoreas Behörden ihre Maßnahmen verschärft. Das Umweltministerium in Seoul untersagte den Verkauf von 80 VW-Modellen und erlegte dem Konzern eine Geldbuße von umgerechnet rund 14,3 Millionen Euro auf. Die Zulassung für die betroffenen Modelle wurde nach Angaben des Ministeriums aufgehoben.

Davon betroffen sind rund 83.000 Fahrzeuge der Marken VW, Audi und Bentley. Das Ministerium begründete den Schritt damit, dass die Zulassung auf Grundlage gefälschter Angaben zu Schadstoffausstoß und Lärmentwicklung erfolgt sei.

Sollte sich VW um eine Neuzulassung der Modelle bemühen, muss der Konzern mit verschärften Prüfungen rechnen. Nach Auskunft des Umweltministeriums sollen nicht einfach nur die Unterlagen durchgesehen werden, sondern man will eine intensive Prüfung vornehmen - inklusive Inspektionen und Besuchen im Hauptquartier in Deutschland. Dadurch werde die Neuzulassung deutlich länger dauern als die bislang üblichen drei Monate.

28. Juli 2016: Das Interesse an gebrauchten VW mit manipulierten Dieselmotoren ist nicht rückläufig, sondern sogar gestiegen. Allerdings betrifft das nicht alle Motoren. Zu diesem Schluss kommt die Deutsche Automobil Treuhand (DAT) auf Basis einer Auswertung der Gebrauchtwagenzahlen.

Die Marktbeobachter zogen die Zahlen der VW-Besitzumschreibungen von Januar 2015 bis Juni 2016 heran. Sie werteten hier die von der Manipulation betroffenen Dieselfahrzeuge mit 1,2, 1,6 und 2,0 Litern Hubraum und einer Erstzulassung zwischen 2008 und 2015 aus. Über alle VW-Baureihen hinweg zeigen die Zahlen des ersten Halbjahrs 2016 einen Anstieg der Verkäufe von vier Prozent im Gegensatz zum gleichen Zeitraum 2015. Der Gesamtmarkt in Deutschland wuchs nach Informationen des KBA von Januar bis Juni um 1,4 Prozent. Rückläufige Preise haben mit der Gebrauchtwagen-Nachfrage offenbar weniger zu tun. Laut DAT ist die Wertentwicklung der VW weiterhin stabil.

Allerdings verkauften sich die Modelle mit den betroffenen Motoren unterschiedlich gut. So sind die Verkaufszahlen von Golf und Passat mit 2,0-Liter-Motoren im Jahresvergleich um neun beziehungsweise 13 Prozent gestiegen. Hingegen sind die Modelle Golf und Passat mit 1,6-Liter-Diesel mit acht und fünf Prozent rückläufig.

Der Polo mit 1,2-Liter-Aggregat brach um 16 Prozent gegenüber dem betrachteten Vorjahreszeitraum ein. Eine Erklärung könnte sein, dass es für die 2,0-Liter-Aggregate bereits seit mehreren Monaten einen Rückruf gibt, bei dem sie kostenlos repariert werden. Für die anderen Motoren sind Maßnahmen bisher nur angekündigt.

25. Juli 2016: Die kalifornische Umweltbehörde macht dem VW-Konzern Hoffnung für einen kostengünstigeren Weg aus dem Abgasskandal. Behördenchefin Mary Nichols ist optimistisch, dass die Pläne für eine Umrüstung der manipulierten VW-Dieselwagen mit Zwei-Liter-Motor in den USA gelingen: "Unserer Einschätzung nach können die Fahrzeuge so repariert werden, dass die Emissionen um 80 bis 90 Prozent reduziert werden können", sagte Nichols im Interview mit dem "Handelsblatt" (Montag). Auch bei den größeren Drei-Liter-Motoren ist sie optimistisch.

Würden amerikanische Behörden Rückrufe genehmigen, könnten sich VW-Besitzer in den USA auch für eine Umrüstung ihrer Autos entscheiden. Das dürfte für den Konzern deutlich billiger werden als ein Rückkauf aller betroffenen Wagen.

"Einige wollen ihre Autos sicher loswerden. Aber ich denke, viele Leute wollen einfach ihr Fahrzeug behalten, wenn es repariert werden kann", vermutet Nichols. "Wir wissen in beiden Fällen nicht, wie viele das sind, aber wir wollen, dass Volkswagen die Autos reparieren und weiterverkaufen kann."

Nichols stellte in Aussicht, dass leichte technische Defizite bei der Umrüstung durch Zahlungen in den mit VW vereinbarten Umweltfonds ausgeglichen werden könnten: Eine Reduzierung der Emissionen um 80 bis 90 Prozent seien zwar "nicht ganz 100 Prozent, aber dafür gibt es ja einen Fonds, der die Emissionen kompensiert, und zwar vergangene und künftige", sagte Nichols, deren Behörde die Ermittlungen gegen VW ins Rollen gebracht hatte.

Der von VW zu füllende Umweltfonds ist ein Teil des bis zu 15 Milliarden Dollar schweren Vergleichs mit US-Klägern. Mit dem Fonds sollen Projekte für emissionsfreien Verkehr gefördert werden. Denkbar sind zum Beispiel Investitionen in Ladesäulen. Das Geld werde ausgegeben, um die Luftverschmutzung zu verringern", sagte Nichols: "Und die zwei Milliarden Dollar für den Fonds für emissionsfreie Autos kommen von Volkswagen - sie kontrollieren den Fonds." Carb werde die Pläne aber genau prüfen.

Nichols lobt den Konzern für eine größere Bereitschaft zur Zusammenarbeit: "Das Unternehmen ist uns zuletzt deutlich mehr entgegengekommen und war schneller, als es darum ging, Fragen zu beantworten oder uns Dokumente und Informationen zukommen zu lassen."

Noch in der vergangenen Woche hatte die Behörde den Rückrufplan des Konzerns für die größeren Drei-Liter-Motoren abgelehnt. In Briefen an die drei Konzernmarken VW, Audi und Porsche bemängelte das kalifornische Umweltamt unter anderem, dass im Rückrufplan genaue Beschreibungen der Manipulationssoftware und der vorgeschlagenen Lösung sowie verschiedene Messdaten fehlten.

Trotz der jüngsten Ablehnung eines Rückrufplans für die größeren Drei-Liter-Motoren ist Nichols auch hier optimistisch: "Wir glauben, dass Volkswagen die meisten Autos reparieren kann. Aber wir müssen die Details dazu noch erarbeiten." Es werde auch Strafzahlungen geben, sagte Nichols: "Die werden allerdings nicht so hoch ausfallen."

Auch der Autobauer Daimler <DAI.ETR> muss sich derzeit mit Vorwürfen befassen, Dieselmotoren aus dem Konzern verstießen gegen US-Recht. Der Autobauer hält entsprechende Klagen für unbegründet, führt aber auf Verlangen des US-Justizministeriums derzeit eine interne Untersuchung durch.

Auf die Frage nach möglichen Dieselskandalen bei anderen Autobauern als VW sagte Nichols: "Zu diesem Zeitpunkt verfolgen wir keine anderen Fälle gegen andere Dieselhersteller." Mit dem VW-Skandal habe sich der Markt für Dieselautos zwar eingetrübt: "Aber im Moment steht keine andere Hiobsbotschaft bevor."

21. Juli 2016: Die Wechsel von Führungskräften zwischen Audi und VW im vergangenen Jahrzehnt bilden laut Volkswagen-Konzernkreisen seit Monaten Schwerpunkte der internen Ermittlungen zur Abgas-Affäre. Kern der Frage sei dabei, wann und wie eine Software mit Ursprung bei Audi ihren Weg zu VW-Pkw fand und dort als illegale Weiterentwicklung von 2006 an millionenfach in Dieselwagen weltweit landen sollte.

Über die Wurzeln der illegalen Motoren-Software bei der VW-Tochter Audi hatten die Deutsche Presse-Agentur und das "Handelsblatt" schon im April berichtet. Details dazu finden sich nun in einer Klage von US-Bundesstaaten, die auch auf Ergebnissen der internen Ermittlungen bei Volkswagen basieren, die die US-Kanzlei Jones Day für VW leistet.

Wie die dpa übereinstimmend aus VW-Konzern- und Aufsichtsratskreisen erfuhr, ist die Abgrenzung zwischen legaler und illegaler Software im Entstehungsprozess der Affäre sehr schwierig. Die Geburtsstunde des "Defeat Device", wie die Betrugs-Software in den USA heißt, geht auf zunächst legale Bemühungen bei Audi zurück, den Lärm klopfender Diesel ("Nageln") nach dem Kaltstart zu mindern. Aus diesem Ursprung erwuchs dann im Zusammenhang mit Problemen bei Abgas-Grenzwerten sowohl in Europa als auch in den USA die verhängnisvolle Idee, eine illegale Funktion einzusetzen. Sie erkannte Teststände der Behörden und gaukelte dort niedrigere Abgas-Werte vor. Volkswagen will sich unter Verweis auf die laufenden Ermittlungen zu Zwischenergebnissen nicht äußern. Die Vorwürfe seien aber "im Wesentlichen nicht neu".

Nach dpa-Informationen prüft Jones Day die Personalwechsel zwischen Audi und VW im Zusammenhang mit den Software-Varianten eingehend.

14. Juli 2016: Die kalifornische Umweltbehörde (Carb) hat den Rückrufplan von Volkswagen für rund 16.000 Dreiliter-Diesel-Fahrzeuge als unzureichend abgelehnt. In einem veröffentlichten Brief an den Autohersteller heißt es, der Plan sei unvollständig und weit davon entfernt, die gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen. Die Einigung mit den US-Behörden auf Entschädigungszahlungen in Höhe von insgesamt 15 Milliarden Dollar (13,3 Milliarden Euro) ist davon nicht betroffen - hier geht es um rund 480.000 Zwei-Liter-Diesel.

Dieselautos mit Dreiliter-Motor sollen lediglich in die Werkstätten gerufen werden. Ein VW-Anwalt hatte bei einer Anhörung vor Gericht in Kalifornien gesagt, diese "technische Anpassung" bei Autos der Marken VW, Audi und Porsche sei nicht kompliziert.

Die Carb sieht das offenbar nicht so. Sie schrieb jedoch, zusammen mit der Bundesumweltbehörde EPA setze sie ihre Gespräche mit VW über eine "annehmbare" und legale technische Lösung fort, um den zu hohen Ausstoß von Stickoxiden "komplett" zu reduzieren. Die Dreiliter-Diesel stoßen nach Angaben der US-Behörden bis zu 40 Mal mehr Stickstoff aus als in den USA erlaubt.

16. Juni 2016: Anwälte bekommen mehr Zeit für Einigung. Ein Gericht in San Francisco gibt Volkswagen und Anwälten der betroffenen Fahrzeugbesitzer mehr Zeit, um einen endgültigen Vergleich auszuarbeiten. Richter Charles Breyer verfügte am Mittwoch, die Frist zum Einreichen einer Einigung um eine Woche bis zum 28. Juni zu verlängern. Die neue Deadline zählt auch für jegliche Übereinkünfte von VW mit dem US-Justizministerium und der amerikanischen Bundeshandelskommission FTC.

Breyer erklärte, er habe die Anordnung auf Anfrage des früheren FBI-Direktors Robert Mueller ausgestellt. Mueller beaufsichtigt die Gespräche über Vergleichszahlungen. Der Richter wies außerdem auf die "höchst technische Natur" der vorgeschlagenen Einigungen hin.

08. Juni 2016: VW erhält weitere Freigabe für gut eine Million Diesel-Rückrufe. Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) hat die behördliche Freigabe für die Nachbesserungslösungen bei weiteren Fahrzeugen der Marken VW-Pkw, VW-Nutzfahrzeuge und Audi erteilt. Mit der jüngsten Freigabe für 1,1 Millionen Fahrzeuge ist nun der Weg frei dafür, dass erste Halter von VW-Tiguan- und VW-Caddy-Modellen - falls sie mit dem Skandal-Motor EA 189 als 2,0-Liter-Hubraum-Variante ausgestattet sind - demnächst Post bekommen und in die Werkstatt dürfen. Der VW Tiguan ist eines der beliebtesten SUV in Deutschland.

Eine Lösung gibt es nun auch für eine Reihe von Fahrzeugen von Audi der Modelle A4, A5, A6 sowie Q5 mit 2,0l-TDI-Motoren des Typs EA 189. Auch beim SEAT Exeo mit dem gleichen Motorentyp läuft die Umrüstung bereits plangemäß.

Laut VW werden die Kunden hierzulande in einem zweistufigen Verfahren informiert: alle betroffenen Halter wurden bislang mit einem ersten Schreiben benachrichtigt, dass ihr Fahrzeug von der Rückrufmaßnahme betroffen ist. Sobald die technische Lösung für eine Gruppe von Fahrzeugen durch das KBA freigegeben wurde, werden die Kunden in einem zweiten Brief gebeten, einen Termin mit einem Partnerbetrieb ihrer Wahl zu vereinbaren.

Insgesamt hat das KBA laut Volkswagen damit bisher gut 2,5 Millionen Konzern-Fahrzeuge europaweit zur Umrüstung freigegeben.

Der Autobauer verspricht, dass die Umrüstungen keine Auswirkungen auf die Verbrauchswerte, die Leistungsdaten und die Geräuschemissionen haben. Zu möglichen Langzeitproblemen wie nötigen Wartungsintervallen oder der Lebenserwartung von Bauteilen kann Volkswagen dagegen keine Versprechen abgeben, weil Langzeittests fehlen. Der Konzern betont aber, dass es bisher keine Anzeichen für Befürchtungen gebe.

03. Juni 2016: Nach einer monatelangen Hängepartie hat das Unternehmen jetzt die Freigabe für über 800.000 manipulierte Autos in ganz Europa erhalten. Das Kraftfahrt-Bundesamt hat die von VW vorgeschlagene Umrüstung der Modelle Passat, Passat CC und Eos mit 2,0-Liter-TDI-Motoren des Typs EA 189 genehmigt.

Wann aber die ersten Autos in die Werkstätten rollen, muss abgewartet werden. In mehreren Etappen würden die Halter von Passat und Eos mit 2,0-Liter-TDI-Motor und den Leistungsstufen von 110 und 140 PS jetzt benachrichtigt.

23. Mai 2016: VW startet den Rückruf des Caddy. Europaweit werden nun die Wagen von etwa 10.000 Kunden in die Werkstätten beordert. Die KBA-Freigabe gilt für Fahrzeuge vom Typ Caddy 4 mit 1,6-TDI-Motoren, Handschaltung und N1-Zulassung aus dem Modelljahr 2016, hieß es.

Insgesamt gestaltet sich der größte Rückruf der Konzerngeschichte aber zäh. Die Umrüstung des Verkaufsschlagers Golf hatte nach einer monatelangen Hängepartie erst Anfang Mai begonnen. Beim Passat wartet VW noch immer auf die Freigabe durch das KBA.

03. Mai 2016: Der Rückruf von 15.000 Golf TDI mit 2,0 Liter-Motor startet. Die Besitzer der betroffenen Wagen werden per Post über den Rückrufstart informiert. Anschließend können die Halter bei den VW-Vertragswerkstätten Termine für die rund 30-minütige Umrüstung der Software vereinbaren.

Mit dem Golf wird ein Modell im Diesel-Rückruf vorgezogen, weil die bisherige Planung wegen technischer Probleme seit Wochen überfällig ist.

Ursprünglich sollten wegen des Abgas-Skandals rund 160.000 Passat-Modelle bereits Ende Februar zurückgerufen werden. Das Kraftfahrt-Bundesamt verweigert bislang aber die Freigabe. Offizielle Begründungen gibt es keine, jedoch soll es Probleme mit den Verbrauchswerten geben.

28. April 2016. VW wird den vom Abgas-Skandal betroffenen Passat-Fahrern in Europa keinen Rückkauf des Modells anbieten. Angesichts massiver Probleme beim Abgas-Rückruf des VW Passat gibt Volkswagen zudem nun dem Golf den Vorzug. "Die Entscheidung ist heute Morgen gefallen", sagte VW-Konzernchef Matthias Müller. Welche Varianten vom Golf nun den Vorzug bekommen ist bisher ebenso unbekannt wie der Starttermin und der Termin des Passat-Rückrufs.

Der Passat sollte mit ersten Modellvarianten bereits Ende Februar in die Werkstätten. Doch es gab langwierige Verzögerungen und hartnäckige Probleme, weil einige Werte - anders als zugesagt - mit dem Werkstatt-Update schlechter ausgefallen wären als zuvor.

19. April 2016: Laut "Handelsblatt" geht der Abgas-Skandal bei Volkswagen auf Konzerntochter Audi und das Jahr 1999 zurück. Damals hätte die Ingolstädter Konzerntochter Optionen erarbeitet, wie man den zunehmend schärferen Grenzwerten begegnen könne, schreibt das Blatt. Geplant worden sei demzufolge auch der Einsatz einer illegalen Abschalteinrichtung, wie sie letztlich bei VW ab dem Jahr 2005 verwendet wurde. Weder Volkswagen noch Audi wollten sich auf Nachfrage der Nachrichtenagentur Reuters zu dem Sachverhalt äußern.

13. April 2016: Im Streit um die millionenschweren Boni für den VW-Vorstand zeichnet sich eine Lösung mit Zugeständnissen auf Seiten der Top-Manager ab. "Aufsichtsrat und Vorstand sind sich einig, dass angesichts der aktuellen Lage des Unternehmens ein Zeichen auch beim Thema Vorstandsvergütung gesetzt werden muss", sagte eine mit den Beratungen vertraute Person. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur werden aktuell "verschiedene Modelle diskutiert und abgestimmt, die für alle Beteiligten eine angemessene und faire Lösung darstellen". Wie hoch die Einschnitte ausfallen könnten, blieb zunächst unklar.

10. April 2016: Vor dem Hintergrund der Abgasaffäre will VW-Chef Matthias Müller eine Bonus-Kürzung für die Vorstandsmitglieder um knapp ein Drittel vorschlagen. Wie Reuters von Insidern erfahren haben will, wollen Top-Manager des Konzerns auf den Vorschlag eingehen und auf einen Teil ihrer erfolgsabhängigen Bezahlung für 2015 verzichten.

9. April 2016: Der Aufsichtsrat von Volkswagen verschiebt seine Beratungen über den Jahresabschluss 2015. Das eigentlich für den 20. April anberaumte Treffen werde um zwei Tage auf den 22. April verlegt, hieß es in Aufsichtsratskreisen. Der Grund dafür ist demnach, dass das Gremium unter anderem einen wichtigen Termin in den USA im Zuge des Abgasskandals abwarten will. Der US-Bezirksrichter Charles Breyer hatte dem Konzern und den US-Umweltbehörden ein Ultimatum bis zum 21. April gesetzt, um eine Lösung für die mehr als eine halbe Million manipulierten Fahrzeuge in den USA zu finden.

Zuvor hatte das "Handelsblatt" über die Verschiebung der wichtigen Sitzung des Kontrollgremiums berichtet. Ein VW-Sprecher sagte, der Konzern äußere sich grundsätzlich nicht zu Terminen von Aufsichtsratssitzungen. Auch zum Stand der Gespräche mit den US-Umweltbehörden wollte er nichts sagen.

8. April 2016: Als Konsequenz aus den Problemen mit dem Passat beim Diesel-Rückruf überlegt VW, andere manipulierte Modelle wie den Golf zuerst in die Werkstätten zu holen. "Volkswagen wird die Lösung für den Passat mit Hochdruck weiter verfolgen und gleichzeitig versuchen, ein anderes Cluster vorzuziehen", heißt es in einer Mitteilung des Konzerns an die Vertragswerkstätten.

Der Rückruf des Passat sollte eigentlich bereits Ende Februar anlaufen. Doch das für die Genehmigung verantwortliche Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) verweigert seit Wochen die Freigabe. Offiziell begründen wollen dies bisher weder VW noch das KBA.

8. April 2016: Machtkampf zwischen Management und Betriebsrat: Der "Spiegel" meldet, dass VW-Markenvorstand Herbert Diess gegenüber dem VW-Konzernbetriebsrat die Vertrauensfrage gestellt habe. Ein Sprecher des Betriebsrats widersprach dieser Darstellung jedoch. Fakt ist, dass Betriebsratschef Bernd Osterloh und sechs Betriebsratsvorsitzende verschiedener VW-Standorte in einem Brief an die Belegschaft von einem "gravierenden Vertrauensproblem" zwischen dem Markenvorstand und den Arbeitnehmervertretern gesprochen hatten.

Sie befürchten einen Stellenabbau unter Diess, der die Hauptmarke VW mit Sparmaßnahmen auf Vordermann bringen will: "So haben wir den Eindruck, dass der Diesel-Skandal hinterrücks dazu genutzt werden soll, personelle Einschnitte vorzunehmen, die bis vor wenigen Monaten kein Thema waren", heißt es in dem Schreiben, das am Donnerstag verschiedenen Medien zuging.

7. April 2016: Das Kraftfahrt-Bundesamt hat seine Nachprüfungen bei Dieselfahrzeugen einem Zeitungsbericht zufolge abgeschlossen. Die jeweiligen Ergebnisse lägen den betroffenen Herstellern mit der Bitte um eine Stellungnahme vor, berichtete das "Handelsblatt" unter Berufung auf Regierungs- und Branchenkreise. "Im Rahmen der Untersuchungen wird auch mit Herstellern gesprochen", sagte ein Sprecher des Bundesverkehrsministeriums der Zeitung.

Seit September wurden mehr als 50 Fahrzeuge auf dem Prüfstand und im Straßenbetrieb getestet. Dabei sei herausgekommen, dass offenbar nur bei Volkswagen Abgaswerte mittels einer Abschalttechnik manipuliert wurden, berichtete das "Handelsblatt" weiter.

Allerdings wiesen demnach die Fahrzeuge anderer Autobauer bei den Straßentests Unregelmäßigkeiten auf: Sie hätten zum Schutz von Bauteilen die Deaktivierung der Abgasreinigung intensiv genutzt. Dies bewege sich indes im Rahmen der gesetzlichen Regeln.

Das Bundesverkehrsministerium will den Endbericht mit Prüfergebnissen und Reformvorschlägen Ende April vorlegen, wie das "Handelsblatt" mit Verweis auf Koalitionskreise berichtete. "Das Gesamtergebnis wird nach Abschluss der Untersuchungen veröffentlicht", erklärte das Ministerium.

Ausgelöst durch die Abgas-Manipulationen bei Volkswagen hatte das KBA Ende September Prüfungen von mehr als 50 Fahrzeugen von in- und ausländischen Herstellern in die Wege geleitet. Etwa zwei Drittel der Messungen waren bereits Mitte November erfolgt. Dabei waren "zum Teil erhöhte Stickoxidwerte" festgestellt worden, wie die Behörde damals mitteilte. Anschließend sollten noch Gespräche mit den betroffenen Herstellern und den Genehmigungsbehörden folgen.

7. April 2016: Zur Beseitigung der Manipulationssoftware hat das Kraftfahrtbundesamt (KBA) in Flensburg die Freigabe für mehrere Audi-Modelle und den Seat Exeo erteilt. Die Modelle des A4, A5 und Q5 mit den 2,0 Liter-Motoren und Schaltgetriebe dürfen nun in die Werkstätten gerufen werden. "Das ist die erste Welle des Rückrufs für Audi", sagte ein Audi-Sprecher.

Die ebenfalls in dieser Rückrufwelle befindlichen 2,0 Liter-Fahrzeuge des Modells VW Passat und Skoda Superb müssen dagegen weiter auf eine Freigabe durch das KBA warten. Aus Unternehmenskreisen heißt es, die Tests würden noch mindestens bis kommende Woche weitergehen.

1. April 2016: Der Rückruf für den VW Passat im Abgas-Skandal hat schon vier Wochen Verspätung. Die ersten Dieselvarianten der Limousine VW Passat mit dem Skandal-Motor EA 189 hätten schon in der neunten Kalenderwoche ab Ende Februar in die Werkstätten gesollt. Doch das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) hat noch immer keine Freigabe für die Beseitigung der Betrugs-Software erteilt.

Der VW-Konzern will in diesem Jahr allein hierzulande 2,5 Millionen Fahrzeuge von der illegalen Software befreien. Das soll bis zum Ende des Jahres geschehen sein. Nun ist schon ein Quartal verstrichen. Bisher sind nur wenige Tausend VW-Amarok umgerüstet. Der Pick-up hatte vor einigen Wochen den Anfang des Rückrufes gemacht.

Eine Rechnung verdeutlicht, wie groß der Zeitverzug für den Konzern schon ist: Für 2,5 Millionen Wagen müsste Volkswagen jeden einzelnen Tag im Jahr knapp 7000 Autos in den Werkstätten umrüsten. Nur auf die Werktage gerechnet wären es noch mehr. In den bisherigen drei Monaten des Jahres hat der Autobauer nur ein einziges Tagessoll erreicht.

Zu den Hintergründen der Verzögerungen schweigen sich die Beteiligten aus. Dem Vernehmen nach gibt es Probleme mit einem womöglich höherem Kraftstoff-Verbrauch. Die Tests dazu könnten noch länger dauern.

Die mit der ersten großen Rückrufwelle anstehenden Varianten umfassen neben rund 160 000 VW-Passat auch knapp 90.000 Audis und Skodas. Die Halter dieser Wagen sind noch nicht angeschrieben - dafür braucht es die finale KBA-Freigabe. Bisher haben die Halter der 2,5 Millionen betroffenen Diesel nur Briefe mit grundlegenden Angaben erhalten.

29. März 2016. VW ruft sämtliche E-Golfs in den USA zurück. Es sind zwar nur 5561 Wagen vom Rückruf betroffen. Doch es handelt sich damit um alle bislang in den Vereinigten Staaten verkauften Fahrzeuge des 2015 auf dem US-Markt eingeführten Modells, wie ein VW-Sprecher auf Nachfrage bestätigte.

Das Problem liege in einem Überlastungsschutz, der zu schnell anspringe und zum plötzlichen Ausfall des Elektromotors führen könne. Der mögliche Defekt betreffe wegen des unterschiedlichen Stromsystems jedoch nur die USA, so der Sprecher. Ein Update der Batterie-Software soll nun Abhilfe schaffen. Wegen der Abgas-Affäre will der Konzern künftig verstärkt auf Elektroautos setzen.

28. März 2016. VW will Kunden mit Treueprämien - satten Rabatten - halten. Wie eine Erhebung des CAR-Instituts der Universität Duisburg-Essen ergab, ist derzeit ein Golf mit 28 Prozent Rabatt auf den Listenpreis zu haben. Diese Aktion falle aus dem Rahmen, da insgesamt die Rabatte im deutschen Markt zurückgingen.

Hintergrund ist eine Treueprämie von bis zu 2000 Euro, die beim Eintausch eines VW-Gebrauchtwagens und gleichzeitigem Neukauf eines VW-Modells gewährt werde.

In den VW-Rabatten sieht der Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer eine Reaktion auf den Unmut deutscher Kunden wegen der Wiedergutmachungsaktion in den USA, die es hierzulande nicht gab.

Kurz nach Bekanntwerden des Dieselskandals hatte VW den US-Kunden 1000 Dollar über Kartenguthaben und Gutscheine gewährt.

27. März 2016: Einflussreiche Kontrolleure im VW-Aufsichtsrat wollen ein neues Strategie-Gremiums für den Umbau bei Volkswagen-Pkw. Die Kernmarke um Golf und Passat soll einen Beirat erhalten, der ähnlich einem Aufsichtsrat arbeitet. Das Gremium soll strategische Weichenstellungen bei Zukunftsfragen wie Elektromobilität und Digitalisierung begleiten.

Aber auch heiße Eisen wie Stellenabbau oder Arbeitsschwerpunkte einzelner Fabriken könnten in dem Beirat debattiert werden, bevor sie zur finalen Abstimmung im 20-köpfigen Aufsichtsrat des VW-Konzerns landen. Die Arbeit an dem Beirat steht vor dem Hintergrund einer stärkeren Trennung von Konzern und Marke.

Das Unternehmen wollte sich zu Details der Beiratsidee nicht äußern. Anders als die Schwestermarken Audi und Porsche hat VW-Pkw keinen eigenen Aufsichtsrat. Den könnte es auch nicht geben, weil Marke und Konzern formal nicht genug getrennt sind.

25. März 2016: Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Braunschweig gehen weiter als bisher bekannt, schreibt der "Spiegel". Schon im Oktober hätten Beamten die Räume des Autotechnikentwicklers IAV mit Sitz in Berlin durchsucht. VW halte 50 Prozent Geschäftsanteile an dem Unternehmen, das weltweit 6500 Mitarbeiter beschäftigt. IAV sei an der Entwicklung der Motorsteuerung von VW-Autos beteiligt.
Weder die Staatsanwaltschaft noch IAV wollten sich zu dem Sachverhalt äußern.

16. März 2016: Die Umrüstung der rund 2,5 Millionen VW-Fahrzeuge in Deutschland wird sich um mindestens sechs Wochen verzögern. VW hat bisher noch kein grünes Licht vom KBA für seine Umrüstungspläne für das Modell Passat bekommen.

"Aktuell befindet sich die technische Lösung für den Passat durch das KBA in der Prüfung", bestätigte ein KBA-Sprecher. Es sei unter anderem nicht sicher, ob der Motor nach der Umrüstung die Schadstoffnorm Euro-5 noch erfülle.

Ursprünglich hatte VW mit der Umrüstung der mehr als 500.000 betroffenen Passat-Modelle am 29. Februar beginnen wollen. Damit dürfte sich der Zeitung zufolge auch die Umrüstung der Golf-Fahrzeuge, die nach dem Passat zurückgerufen werden sollen, deutlich nach hinten verschieben.

16. März 2016: VW-Kunden können nach einer Entscheidung des Landgerichts Bochum nicht auf einen Rückgabeanspruch setzen. Die Mängel an einem VW Tiguan mit manipulierten Abgaswerten seien nicht so erheblich, dass der Käufer vom Kaufvertrag zurücktreten könne, sagte Richter Ingo Streek am Mittwoch in einem der bundesweit ersten Urteile im Zusammenhang mit dem Abgasskandal vor dem Landgericht Bochum.

Der Fall könnte die Justiz nun weiter beschäftigen. Der Kläger-Anwalt hatte bereits angekündigt, die nächsthöhere Instanz anrufen zu wollen - dann könnte der Streit letztlich sogar beim Bundesgerichtshof landen.

13. März 2016: Nach der Enthüllung des Skandals im September soll der Konzern in den USA Beweismittel vernichtet haben, berichten NDR, WDR und "Süddeutsche Zeitung". Die Medien berufen sich auf einen ehemaligen Angestellten aus den USA. Der Ex-VW-Mitarbeiter hat demnach bei einem US-Gericht Klage gegen seinen früheren Arbeitgeber eingereicht. Er sei Ende 2015 entlassen worden, weil VW geglaubt habe, er wolle die US-Behörden über eine Behinderung der Justiz informieren.

Die US-Tochter von VW habe zunächst eine Anweisung des US-Justizministeriums ignoriert, sofort alle routinemäßigen Datenlöschungen zu stoppen, berichteten "SZ", WDR und NDR weiter. Bis Ende September, Anfang Oktober seien weiter Daten vernichtet worden - trotz einer gegenteiligen Anordnung bei VW. Die Löschung von Backups sei bei VW mit dem Hinweis begründet worden, die US-Tochter habe keinen ausreichenden Speicherplatz.

11. März 2016: In der VW -Abgasaffäre rücken einem Magazinbericht zufolge weitere Vorstandsmitglieder ins Scheinwerferlicht. VW-Markenchef Herbert Diess und Konzernvorstand Francisco Javier Garcia Sanz sollen bereits im August 2015 vom Einsatz der illegalen Motorensoftware erfahren haben, Wochen bevor Volkswagen den Gesetzesverstoß offiziell einräumte. Auf einer Sitzung des VW-Markenvorstands am 24. August vergangenen Jahres soll der damalige Entwicklungschef Heinz-Jakob Neußer vom Einbau der Software in den US-Modellen berichtet haben, wie der "Spiegel" unter Berufung auf die US-Anwaltskanzlei Jones Day berichtete. Volkswagen erklärte, die Details der Diesel-Thematik würden weiter aufgeklärt. Über den aktuellen Stand werde der Konzern in der zweiten April-Hälfte berichten.

Dem "Spiegel"-Bericht zufolge soll Garcia Sanz als Gast an der Sitzung des VW-Markenvorstands teilgenommen haben. Dies hätten Zeugen gegenüber der Kanzlei Jones Day ausgesagt, die den Abgasskandal untersucht. Garcia Sanz ist im Vorstand von Volkswagen für die Aufarbeitung der Folgen des Betrugs zuständig. Er verhandelt zusammen mit der für Recht und Integrität zuständigen Christine Hohmann-Dennhardt mit der US-Umweltbehörde EPA über die Entschädigung der Kunden.

11. März 2016: Der kriselnde Autobauer VW überlegt bei seinem Sparkurs offensichtlich, den Bandarbeitern Teile ihrer Arbeitskluft zu streichen. "Bei Volkswagen gibt es allen Ernstes Bestrebungen, die T-Shirts als Teil der Arbeitskleidung abzuschaffen", hatte der Chef des Betriebsrates, Bernd Osterloh, bei einer Versammlung vor gut 20.000 Mitarbeitern gesagt. Gespräche zum T-Shirt-Sparen sind aber vorerst ergebnislos verlaufen, die Debatte sei vertagt worden.

Osterloh hatte bei der Betriebsversammlung den Plan zur Abschaffung der T-Shirts als "indiskutabel" zurückgewiesen. dpa liegt eine Mitschrift seiner Rede vor. Demnach kündigte Osterloh an, notfalls alternativ die IG Metall für T-Shirts sorgen zu lassen. "Ich weiß schon, was dann auf den T-Shirts geschrieben steht: "Die IG Metall lässt Dich nicht ohne Hemd dastehen"", sagte Osterloh demnach.

Teilnehmer der Betriebsversammlung bestätigten, dass Osterloh das Thema T-Shirts tatsächlich zu Sprache brachte. Fassungslos sagte er demnach: "Volkswagen könnte Milliarden sparen, wenn die richtigen Hebel bewegt und die Prozesse eingehalten werden. Aber dass unsere Kolleginnen und Kollegen unter ihren Latzhosen künftig mit freiem Oberkörper arbeiten sollen - das machen wir nicht mit."

Wie hoch die Verhandlungen zu den T-Shirts hängen und ob der Vorstoß womöglich eine Einzelmeinung darstellt oder tatsächlich offiziell vom Management als Sparvorschlag abgesegnet ist, ließ sich am Freitag zunächst nicht klären. Ein VW-Sprecher wollte den Vorgang prüfen.

8. März 2016: Im Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft Braunschweig in der Diesel-Affäre des Autobauers Volkswagen ist die Zahl der Beschuldigten gestiegen. Sie habe sich "von sechs auf 17 Personen erhöht", sagte Oberstaatsanwalt Klaus Ziehe. Er bestätigte einen Bericht der "Funke"-Mediengruppe.

Unter den Beschuldigten seien "keine ehemaligen oder aktuellen Vorstände", sagte Ziehe weiter. Die Ermittlungen blieben in der Sache unverändert, die Ermittler arbeiteten "mit Vollgas" daran, die Affäre aufzuklären.

Die Staatsanwaltschaft hatte Ende September ein Ermittlungsverfahren gegen nicht näher genannte Mitarbeiter des Autobauers eingeleitet. Auch VW selbst hatte im September Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Braunschweig gestellt. Anfang Oktober durchsuchten die Ermittler das VW-Stammwerk in Wolfsburg und mehrere Privatwohnungen an unterschiedlichen Orten.

7. März 2016: Der VW-Konzern hat darauf gesetzt, den Skandal um manipulierte Messwerte vor der Öffentlichkeit geheim halten zu können. Der Vorstand des Autobauers habe annehmen dürfen, mit den US-Behörden sei eine "Lösung" mit überschaubaren Strafen ohne Informierung der Öffentlichkeit möglich. Das berichteten die "Süddeutsche Zeitung" sowie NDR und WDR unter Berufung auf eine Stellungnahme von VW für das Landgericht Braunschweig.

Der damalige VW-Chef Martin Winterkorn und seine Kollegen seien kurz vor der Enthüllung der illegalen Praktiken durch die US-Umweltbehörde EPA über die Verstöße im Bilde gewesen. Es habe damals aber ein "Geheimhaltungsinteresse" des Konzerns gegeben, heiße es.

Der VW-Schriftsatz für das Gericht legt nahe, dass der Vorstand sich die Chance offenhalten wollte, die Gesetzesverstöße auf Dauer geheim halten zu können. In dem Papier stehe, in den USA seien bei anderen Unternehmen solche Manipulationen mit "überschaubaren Strafzahlungen" geahndet worden, "ohne dass der Regelverstoß öffentlich bekannt, geschweige denn von den US-Behörden proaktiv in die Öffentlichkeit getragen wurde".

Erst durch die "unerwartete" Bekanntgabe des Gesetzesverstoßes durch die US-Umweltbehörde am 18. September und den Hinweis der EPA auf die "theoretische Maximalstrafe" in Milliardenhöhe sei es zu den hohen Kursverlusten der VW-Aktie gekommen, heißt es dem Bericht zufolge.

5. März 2016: VW-Passat-Fahrer können dem Rückruf ihres Fahrzeuges wohl gelassen entgegensehen. Der VW-Händler und Ehrenpräsident des nordrhein-westfälischen Landesverbandes des Deutschen Kraftfahrzeuggewerbes, Ernst-Robert Nouvertné, rechnet nicht mit Warteschlangen. "Wir haben entsprechende Mitarbeiter geschult und das läuft durch den normalen Betrieb durch", berichtete er aus seinem Autohaus in Solingen. Es könne aber sein, dass man hier und da länger arbeiten müsse, oder auch am Samstag.

4. März 2016: Volkswagen rechnet mit dem Start seiner ersten großen Rückrufwelle im Diesel-Skandal eher für Mitte März. "Die Nachmessungen des Kraftfahrt-Bundesamtes zum Passat laufen derzeit noch", teilte VW mit.

Die mit den Nachmessungen verbundene technische KBA-Freigabe für die Rückrufaktion, bei der der Passat den Anfang macht, sei aber noch für diese Woche zu erwarten. Der Beginn der Aktion selber sei dann für die folgende oder die übernächste Woche im März realistisch.

Zunächst muss VW aber erst die Kunden anschreiben, was wegen des fehlenden grünen Lichts vom KBA aus Flensburg derzeit noch nicht erfolgt ist.

2. März 2016: Hersteller und VW-Händler müssen nach Auffassung des Landgerichts Bochum die manipulierten Autos nicht zurücknehmen. Zwar liege wohl eindeutig ein Mangel vor, sagte Richter Ingo Streek zu Beginn eines Zivilprozesses. Dieser Mangel sei aber nicht erheblich im rechtlichen Sinn, weil er mit relativ geringem Aufwand abgestellt werden könne. "Das schärfste mögliche Mittel hält das Gericht hier nicht für angemessen", sagte ein Gerichtssprecher.

Das Bochumer Verfahren ist der bundesweit wohl erste Prozess, in dem ein privater VW-Fahrer wegen der Abgas-Affäre vor Gericht Ansprüche geltend macht. Der Stammkunde eines Autohauses hatte auf Rücknahme seines knapp ein Jahr alten und rund 38.000 Euro teuren VW Tiguan geklagt, weil der Wagen deutlich mehr Schadstoffe ausstoße als vom Hersteller angegeben.

Volkswagen zufolge kann das Problem beim Auto des Klägers mit einem Software-Update innerhalb von 30 Minuten behoben werden. Eine Entscheidung gibt es in dem konkreten Fall noch nicht.

29. Februar 2016: Mit dem Passat könnte in dieser Woche der VW-Rückruf richtig beginnen. Ein Sprecher des KBA sagte, ihm seien keine Anzeichen für eine Verzögerung bekannt. Genaueres wie etwa ein konkretes Datum stehe aber aktuell noch nicht fest. So könne er weder ausschließen noch bestätigen, dass es noch in dieser Woche grünes Licht gebe.

VW braucht den Startschuss vom KBA, das die Lösung für nachgebesserte Dieselwagen absegnen msus, um betroffene Kunden anschreiben zu dürfen. Der Pick-up Amarok hatte vor einigen Tagen den Anfang gemacht - mit gut 8000 Wagen war das aber nur ein Start in kleinem Umfang.

28. Februar 2016: Hat VW gegen das Wertpapiergesetz verstoßen? Ein VW-Manager habe dem damaligen VW-Chef Martin Winterkorn in einem Brief vom 4. September 2015 informiert, dass Führungskräfte des Autobauers am 3. September bei einem Treffen mit der US-Umweltbehörde CARB den Einsatz von Manipulationssoftware zugegeben hätten. Das berichtet die "Bild am Sonntag".

Der Brief sei hausintern direkt an Winterkorn gegangen. Die Öffentlichkeit erfuhr aber erstmals am 18. September von Manipulationen, als die US-Umweltschutzbehörde EPA erklärte, VW habe vorsätzlich Abgasvorschriften umgangen.

Ein VW-Konzernsprecher sagte, die Untersuchungen zu den Vorgängen liefen noch. "Wenn die Ergebnisse vorliegen, werden wir dazu entsprechend informieren. Alle vermeintlich vorliegenden Informationen sind reine Spekulation." Die Anwälte von Winterkorn waren zunächst nicht für eine Stellungnahme erreichbar.

Das Wertpapierhandelsgesetz verpflichtet börsennotierte Unternehmen, Informationen, die den Aktienkurs erheblich beeinflussen können, unverzüglich öffentlich zu machen.

21. Februar 2016: Audi ruft die vom Abgas-Skandal betroffenen Autos ab März in die Werkstätten zurück. Den Anfang mache der A4 mit 2-Liter-TDI-Motor, sagte ein Sprecher. Bis Mitte des Jahres werde dann schrittweise auch die Motor-Software der anderen Audi-Modelle mit dem gleichen Motor erneuert.

Der Rückruf für die Wagen mit 1,6-Liter-Dieselantrieben folge ab September. Ziel sei es, einen Großteil der in Deutschland betroffenen 531.000 Audis noch in diesem Jahr mit einer neuen Motorsteuerung zu versehen.

19. Februar 2016: Volkswagen hat weitere Termine für seine Rückrufe genannt. Demnach sollen die Wagen mit dem kleinsten betroffenen Motor - dem mit 1,2 Litern Hubraum - ab der Kalenderwoche 22 und damit ab dem 30. Mai in die Werkstatt. Das Datum geht aus dem ersten generellen Anschreiben an die hierzulande rund 2,5 Millionen betroffenen Halter hervor. In dem Brief heißt es weiter, dass die mittelgroßen Motoren mit 1,6 Litern Hubraum ab dem 5. September (Kalenderwoche 36) an der Reihe sind.

Bei den mittelgroßen 1,6-Liter-Motoren, die die letzte der drei großen Wellen bilden, muss neben einem Software-Update auch ein Bauteil eingesetzt werden. In dem Schreiben heißt es, jeder Halter erhalte noch einmal einen zweiten Brief, der zu einem konkreten Termin in der Werkstatt aufruft. "Wir bedauern zutiefst, dass wir Ihr Vertrauen enttäuscht haben und werden diese Unregelmäßigkeit schnellstmöglich beheben", schreibt Volkswagen. Alle Fahrzeuge seien auch ohne die Nachbesserung "technisch sicher und fahrbereit".

15. Februar 2016: Im März beginnt Seat in Deutschland mit dem Rückruf für die von der Abgas-Affäre betroffenen Fahrzeuge mit dem Dieselmotor EA189. Vom 15. Februar an werden die betroffenen Kunden per Brief über das Verfahren zu den erforderlichen Servicemaßnahmen informiert. Alle Fahrzeuge seien unabhängig von Unregelmäßigkeiten beim Schadstoffausstoß absolut straßentauglich und sicher, sagt Seat.

8. Februar 2016: Während sich die Preise für gebrauchte, drei Jahre alte Leasing-Autos seit Mitte vorigen Jahres stabil bei mehr als 35 Prozent des Neupreises eingependelt haben, hat die Abgas-Affäre im VW-Konzern die Restwerte betroffener Fahrzeuge deutlich negativ beeinflusst. Dies berichtet die Fachzeitschrift kfz-Betrieb und beruft sich dabei auf den Verband der markenunabhängigen Fuhrparkmanagementgesellschaften (VMF).

"Aufgrund der VW-Affäre sind in den letzten Wochen spürbare Verschlechterungen in der Verwertung von Leasing-Rückläufern mit den betroffenen manipulierten Dieselmotoren eingetreten", zitiert das Blatt den Geschäftsführer des VMF, Michael Velte. Da Rückrufe und Nachbesserungen noch nicht durchgeführt wurden, kauften Gebrauchtwagen-Käufer ein vermutlich mangelhaftes, zumindest nicht nachgebessertes Fahrzeug und erwarteten ein entsprechendes Entgegenkommen beim Preis.

3. Februar 2016: Der nun gestartete Riesen-Rückruf bei Volkswagen nimmt im März volle Fahrt auf. Dann sollen die ersten Exemplare des Volumenmodells Passat in die Werkstatt gerufen werden. Insgesamt muss der Konzern in Deutschland rund 2,4 Millionen Diesel-Pkw zurückrufen, bei denen die Stickoxid-Emissionen nicht den gesetzlichen Vorgaben entsprechen.

Die beiden zuerst zurückgerufenen Modelle sind mit einem 2,0-Liter-Vierzylindermotor ausgestattet. Weitere Modelle mit dem gleichen Motor werden im Anschluss folgen. Die Umrüstmaßnahme besteht in einem Software-Update, das lediglich eine halbe Stunde Arbeitszeit in Anspruch nehmen soll. Analog wird bei den 1,2-Liter-Motoren verfahren, die zum Ende des zweiten Quartals in die Werkstatt gerufen werden sollen.

Etwas aufwendiger werden die Arbeiten an den 1,6-Liter-Motoren, die ab dem dritten Quartal starten sollen. Dort ist neben neuer Software auch der Einbau eines sogenannten Strömungsgleichrichters im Ansaugrohr nötig. VW kalkuliert den Zeitaufwand mit 45 Minuten.

1. Februar 2016: ADAC macht Vorher-Nachher-Tests. Führt die Umrüstung etwa zu einem höheren Verbrauch sowie einer geringeren Leistung der Fahrzeuge? Um diesen Fragen nachzugehen, schaltet sich jetzt der ADAC ein. Der Club bittet seine Mitglieder im Rahmen der vom Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) offiziell angeordneten Rückrufaktion für manipulierte Diesel-Fahrzeuge des Volkswagen-Konzerns um Unterstützung.

Ab sofort wird der Club Vorher-Nachher-Messungen an betroffenen Fahrzeugen durchführen. ADAC-Mitglieder haben die Möglichkeit, ihre Fahrzeuge unter www.adac.de/vw-messungen für eine entsprechende Untersuchung anzumelden. Überprüft werde dabei vor allem, ob sich die angekündigten technischen Anpassungen nachteilig auf den Kraftstoffverbrauch oder auf die Motorleistung der Fahrzeuge auswirken.

27. Januar 2016: Bei Volkswagen sorgt die Umrüstung der ersten manipulierten Diesel-Fahrzeuge zunächst für Verwirrung. Anders als von Behörden- und Konzernseite seit Tagen bekräftigt, ist der Rückruf offensichtlich schon gestartet. Zumindest ein betroffenes Auto der Modellreihe Amarok hat ein Software-Update erhalten. Dies erfolgte am Mittwoch.

Ein Foto-Journalist der Deutschen Presse-Agentur dokumentierte bei einer VW-Vertragswerkstatt in der Region Hannover, dass die Software ohne Probleme aufgespielt wurde. Mindestens ein weiterer Umrüsttermin wurde bereits vergeben.

Lesen Sie das VW-Schreiben für den Rückruf im Wortlaut

Den Beginn der Umrüstung bestätigten aber auf dpa-Nachfrage zunächst weder das für die Genehmigung zuständige Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) noch der VW-Konzern in Wolfsburg. Ein KBA-Sprecher sagte am Mittwochnachmittag: "Eine Freigabe für die technische Lösung bei Volkswagen durch das KBA liegt zur Stunde noch nicht vor." Am Abend teilte die Behörde dann mit, dass die Freigabe mittlerweile erteilt wurde.

In dem Brief an die Amarok-Kunden, der der dpa vorliegt, heißt es: "Mit diesem Schreiben möchten wir sie informieren, dass die benötigte Software zur Verfügung steht und Ihr Fahrzeug nun umprogrammiert werden kann." Im VW-System für die Händler, in das die dpa Einblick nahm, steht, das Update sei "sofort und unverzüglich" aufzuspielen.

VW wartete auf die Freigabe

Zuletzt hatte es vom KBA geheißen, die Behörde habe die technische Lösung von VW noch nicht freigegeben - was der Sprecher nun bekräftigte. Tagelang hatte auch der VW-Konzern gesagt, die Anschreiben an die ersten Halter stünden noch unter Vorbehalt der finalen KBA-Freigabe.

Ein Sprecher der Marke VW-Nutzfahrzeuge, die für den Amarok zuständig ist, sagte der dpa am Mittwoch: "Die Umrüstaktion ist offiziell noch nicht angelaufen." Die Software, die die Werkstätten von einem VW-Server herunterladen können, steht laut Systemangabe seit dem 25.01. bereit.

Der VWN-Sprecher sagte ebenfalls, die Software stehe den Händlern bereits zur Verfügung - und Anfang der Woche seien die entsprechenden Benachrichtigungen für die betroffenen Kunden auch versendet worden.

25. Januar 2016: Volkswagen muss im Abgas-Skandal noch immer auf die endgültige Zustimmung zum Rückrufplan durch das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) warten. "Wir erwarten noch den Eingang der Freigabe des KBA zum Start der Aktion für den Amarok", teilte ein VW-Sprecher am Montag mit. Erst dann könne die Aktion anlaufen.

21. Januar 2016: VW präzisiert die Rückrufaktion für Amarok und Passat. Demnach sollen in den nächsten Tagen alle Halter eines Amarok mit dem 2,0-Liter-Dieselmotor in Abgasnorm Euro-5 Post erhalten. Sie könnten dann voraussichtlich ab Ende nächster Woche in die Werkstätten. Ein festes Zeitfenster für die Fahrt zum VW-Service gibt es nicht, weil der Rückruf nicht sicherheitsrelevant ist. Die Halter hätten die Wahl bei der Absprache für einen Termin mit der Werkstatt, teilte ein VW-Sprecher mit.

Später folgen die ersten Varianten der Passat-Diesel mit 2,0 Liter Hubraum und Euro-5. Die ersten Passat-Halter sind demnach frühestens im Februar an der Reihe. Wann die übrigen Passats drankommen, ist noch unklar. Die Rückrufwellen hängen an den vielen Varianten, die sich mit den verschiedenen Motorgrößen, Modellreihen, Baujahren und Getriebearten ergeben.

20. Januar 2016: Laut VW soll der Rückruf voraussichtlich Ende nächster Woche starten, so ein VW-Sprecher. Die erste Welle beinhalte Ende Januar den Pick-up Amarok aus dem Hause VW Nutzfahrzeuge sowie den VW Passat - jedoch nicht alle betroffenen Wagen dieser Modellreihen, sondern nur bestimmte Modelle.

"Wir liegen genau im Zeitplan", sagte der Sprecher. Das Ausrollen der Rückrufe gebe das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) schrittweise frei. Das hänge an den einzelnen technischen Lösungen für die vielen hundert Varianten, die sich wegen der verschiedenen Motorgrößen, Modellreihen und Getriebevarianten ergeben. Daher kämen auch die Halteradressen aus dem KBA nur nach und nach. Zu der weiteren Abfolge und der Frage, wann zum Beispiel Deutschlands meistverkaufter Pkw VW Golf erstmals an die Reihe kommt, konnte der VW-Sprecher noch keine Angaben machen.

12. Januar 2016: VW-Chef Matthias Müller irritiert mit einem verunglückten Radio-Interview während er Detroit Motor Show. In dem Gespräch mit dem US-Sender NPR stellte Müller den Abgas-Skandal zunächst als "technisches Problem" dar - nicht als geplante Manipulation. Anschließend wollte der Konzern das Interview noch einmal neu aufzeichnen.

Ein VW-Sprecher sagte zur Erklärung: "Wir hatten am Sonntagabend eine sehr besondere Gesprächssituation: Es war sehr eng, die Fragen wurden laut auf Englisch und Deutsch hereingerufen und dann ist eine Frage missverstanden und falsch zugeordnet worden und daraus resultierte dann diese missverständliche Aussage."

In der ursprünglichen Version des Gesprächs hatte Müller zu den Abgas-Manipulationen gesagt: "Bei uns gab es ein Versäumnis, wir hatten [...] nicht die richtige Auslegung der amerikanischen Gesetze."

Im zweiten Version war Müller von der anfänglichen Aussage zurückgerudert, es handele sich im Ursprung bei den Abgas-Manipulationen lediglich um ein technisches Problem. VW lege großen Wert auf die Feststellung, dass der Konzern die Verstöße einräume. "Daran gibt es keinen Zweifel."

10. Januar 2016: Mit neuer Technik will Volkswagen offenbar dem Abgas-Skandal Herr werden. VW-Ingenieure hätten in den vergangenen Monaten einen neuen Katalysator entwickelt, mit dem die Grenzwerte bei einem Großteil der betroffenen Autos erreicht werden könnten, berichtet "Bild am Sonntag".

Dieser Katalysator solle in die rund 430.000 US-Fahrzeuge eingebaut werden, die mit der ersten Generation des Dieselmotors EA 189 unterwegs seien. Alles hänge nun davon ab, ob die US-Umweltbehörde EPA den neuen Katalysator genehmige. Erst dann könne der Konzern die Serienproduktion des Katalysators für die milliardenteure Umrüstung starten.

Ein VW-Sprecher bestätigte am Sonntag lediglich, den amerikanischen Behörden seien Lösungen für das Problem vorgelegt worden. Zu Details wollte er nichts sagen: "Das sind alles Spekulationen". Die amerikanischen Behörden wollten sich am 14. Januar äußern.

Mehr Infos zum Abgas-Skandal bei VW und wie er begann finden Sie in unserem Abgas-Skandal-Archiv.

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