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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Großer Vergleich Trotz Mega-Kaufprämie: Lohnt sich das Elektroauto wirklich?
Auf einmal boomt der E-Antrieb: Die gewaltige Prämie und weitere Vorteile lassen den eigentlich teuren Stromer richtig billig erscheinen. In dieser Rechnung fehlen aber einige Posten. Geht sie also in Wahrheit überhaupt nicht auf?
Allein im vergangenen Jahr hat sich der Absatz der Elektroautos verdreifacht. Für den späten, aber heftigen Boom gibt es einige Gründe: Das Ladenetz wird dichter, die Auswahl an Modellen größer. Und verschiedene Förderungen machen den teuren Antrieb deutlich günstiger. Manches Modell erscheint sogar preislich auf einer Höhe mit dem vergleichbaren Benziner oder Diesel. Obendrein hört man ja häufig, dass auch der Unterhalt eines Stromers weniger koste. Aber stimmt das alles? Lohnt sich der Umstieg aufs E-Auto nicht nur für die Umwelt, sondern auch fürs Konto? Das zeigt ein Vergleichstest des Fachblatts "Auto Motor und Sport" mit 17 Paarungen.
In die Rechnungen flossen neben den aktuellen Kaufprämien und Rabatten einige weitere Faktoren ein. Denn erst die vielen kleinen Details ergeben ein scharfes Gesamtbild.
- Kosten für Versicherungen
- Benzin/Diesel und Strom
- Wertverlust
Und wie sieht dieses Gesamtbild nun aus?
Ziemlich gut sieht es aus – und zwar für das Elektroauto. In 15 der 17 Duelle ist der Stromer wirklich billiger. Allerdings gilt eine Bedingung: Das Auto muss zu Hause an einer Wallbox günstigen Strom tanken. Denn an öffentlichen Säulen (insbesondere zum schnellen Laden) frisst der teure Strom den Kostenvorteil.
Die Stromkosten im Vergleich
Wer das Auto zu Hause auflädt, bezahlt pro Kilowattstunde (kWh) etwa 28 Cent. An öffentlichen Säulen sind es hingegen bis zu 49 Cent, an Schnellladesäulen häufig sogar noch mehr.
Wie viel lässt sich sparen?
So gut wie immer ist das E-Auto also günstiger als der Verbrenner. Aber um wie viel günstiger? Das ist sehr verschieden.
BEISPIEL 1 VW ID.3 Pro (Elektro) gegen Golf 1.5 eTSI (Verbrenner): Der Stromer ID.3 kostet seinen Fahrer pro Monat 492 Euro, der Golf 503 Euro. Die Ersparnis: magere elf Euro.
BEISPIEL 2 Citroen e-C4 (Elektro) gegen C4 PT 130 (Verbrenner): Hier fällt die Ersparnis bereits deutlicher aus. Der Stromer ist monatlich 87 Euro günstiger. Aufs Jahr gerechnet werden daraus mehr als 1.000 Euro.
BEISPIEL 3 Porsche Taycan 4S (Elektro) gegen Panamera 4S (Verbrenner): Hier sparen Elektrofahrer satte 335 Euro. Und zwar monatlich. Auch in anderen Duellen der oberen Segmente werden die Kostenunterschiede besonders deutlich.
In zwei Fällen bleibt aber der Verbrenner günstiger, daran ändern auch Kaufprämie und Wallbox nichts: Wer den BMW iX3 oder den Volvo XC40 P8 wählt, zahlt am Ende drauf.
Alle Duelle im Überblick
Hersteller | E-Modell | Verbrenner-Modell | Gewinner | Monatl. Ersparnis |
---|---|---|---|---|
VW | ID.3 Pro (58 kWh) | Golf 1.5 eTSI | E-Antrieb | 11 Euro |
Opel | Mokka-e | Mokka 1.2 DI | E-Antrieb | 45 Euro |
Kia | e-Niro 39 kWh | Niro Hybrid | E-Antrieb | 41 Euro |
Hyundai | Kona Elektro | Kona 1.6 T-GDI | E-Antrieb | 79 Euro |
Peugeot | e-208 | 208 PT 130 | E-Antrieb | 36 Euro |
Citroen | e-C4 | C4 PT 130 | E-Antrieb | 87 Euro |
Fiat | 500e | 500 Hybrid | E-Antrieb | 36 Euro |
Skoda | Enyaq iV 60 | Kodiaq 1.5 TSI | E-Antrieb | 21 Euro |
Audi | e-tron SB 50 | Q8 45 TDI | E-Antrieb | 136 Euro |
Mazda | MX-30 | CX-30 G 150 | E-Antrieb | 32 Euro |
Mercedes | EQC | GLC 400 d | E-Antrieb | 206 Euro |
Jaguar | I-Pace EV 400 | F-Pace P400 | E-Antrieb | 285 Euro |
Renault | Zoe R110 50 | Clio TCe 130 | E-Antrieb | 81 Euro |
Mini | Cooper SE | Cooper S | E-Antrieb | 157 Euro |
Porsche | Taycan 4S | Panamera 4S | E-Antrieb | 335 Euro |
Volvo | XC40 P8 | XC40 B5 | Verbrenner | -10 Euro |
BMW | iX3 | X3 xDrive30d | Verbrenner | -26 Euro |
- "Auto Motor und Sport"