Armin Mueller-Stahl "Ich hätte mich gerne mit Manfred Krug versöhnt"
Manfred Krugs Tod habe ihn berührt und getroffen, erklärt der Schauspieler und Maler Armin Mueller-Stahl in einem persönlichen Nachruf in der Wochenzeitung "Die Zeit". "Ich hätte mich gerne noch mit ihm versöhnt", sagte der 85-Jährige.
"Was ihm wichtig war, war auch mir wichtig: Wir wollten uns, zurückblickend auf den langen Schwanz an Leben, den man hinter sich herzieht, am Ende noch im Spiegel angucken können." In der DDR verband die beiden lange eine intensive Freundschaft. Sie sei zu Ende gegangen, als Armin Mueller-Stahl einige Jahre nach seiner Ausreise schließlich in die USA zog.
"Er machte Dinge, die er nicht hätte machen sollen"
In der DDR sei Krug ein wunderbarer Charakterdarsteller gewesen, betont Mueller-Stahl. "Ich dachte, er würde im Westen diesen Weg weitergehen. Aber er verschwand plötzlich im Fernsehen in irgendwelchen Serien, war in allen möglichen Werbespots zu sehen und machte Dinge, die er nicht hätte machen sollen und die ich ihm nicht zugetraut hätte", erinnert sich Mueller-Stahl. "Ich empfand das als einen Niedergang."
Eine Zeitlang hätten sie beide um Fernsehrollen konkurriert: "Wir wurden in der DDR gelegentlich verwechselt, obwohl ich dort anfangs berühmter war als er, als ich die erste Fernsehserie der DDR "Flucht aus der Hölle" gedreht hatte. Eine Rolle, die Krug auch gern gespielt hätte. "Deshalb fing er an zu pöbeln", erzählt Mueller-Stahl.
Einmal hätten sie sich einen ganzen Tag lang über ihr schauspielerisches Können gestritten. "Ich sagte ihm, er könne keinen Hamlet spielen, er könne immer nur Krug spielen. Er warf mir vor, ich hätte keinen Arsch in der Hose."