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Dortmund: Warum Dembélé beim BVB ein Pfeifkonzert erwartet


Champions League gegen Paris
Warum Dembélé beim BVB ein Pfeifkonzert erwartet


01.05.2024Lesedauer: 3 Min.
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Ousmane DembéléVergrößern des Bildes
Ousmane Dembélé verließ nach nur einer Saison im Sommer 2017 den BVB. (Quelle: Emilio Morenatti/AP/dpa/dpa-bilder)

Erstmals kehrt Ousmane Dembélé an diesem Mittwoch zurück nach Dortmund. Den PSG-Stürmer erwartet ein frostiger Empfang – sein unrühmlicher Abgang ist unvergessen.

Einst verzückte Ousmane Dembélé die Fans des BVB mit seinen Dribblings, seinem Tempo und seinen Toren. Wenn der Franzose jetzt zum Halbfinal-Hinspiel in der Champions League mit seinem aktuellen Klub Paris St. Germain nach Dortmund zurückkehrt, darf er auf Beifall in Erinnerung an die guten, alten Zeiten aber nicht hoffen. Sein Abgang von der Borussia samt Spielerstreik machte ihn 2017 zum Skandalprofi. Außer Ablehnung und Verachtung hat man rund um den Borsigplatz nicht mehr viel übrig für den 26-Jährigen.

Was einen erwarten kann, wenn man bei einem Verein verbrannte Erde hinterlassen hat, hat Dembélé gerade erst im Viertelfinale der Champions League erfahren. Der Gegner für Paris hieß FC Barcelona, dort hatte der Offensivspieler sechs Jahre lang auch an seinem Image als hochtalentierter, aber ausgesprochen schwieriger Profi gearbeitet. Sein Abgang zu Frankreichs Vorzeigeklub im vergangenen Sommer verlief auch hier nicht geräuschlos. Zwar ging es dank 50-Millionen-Klausel im Vertrag dieses Mal ohne Streik, aber dafür umso plötzlicher. Statt wie zugesagt in Spanien zu bleiben, entschied sich Dembélé kurz vor dem Saisonstart um.

Judas-Plakate im Stadion und verbrannte Dembélé-Trikots

Der Empfang in Barcelona im direkten Duell der Klubs vor zwei Wochen war entsprechend unschön. Judas-Plakate im Stadion und verbrannte Dembélé-Trikots im Vorfeld sprachen eine deutliche Sprache. Der Franzose ließ sich davon allerdings nicht beirren – im Gegenteil. Im Rückspiel im Camp Nou war er maßgeblich daran beteiligt, dass Paris die Hinspiel-Pleite noch spektakulär drehen konnte. Dembélé erzielte einen Treffer selbst, bereitete ein Tor vor und holte auch noch einen Elfmeter zum 4:1-Endstand raus. Die Auszeichnung als "Man of the Match" war die logische Folge. Der Flügelstürmer verfolgte das Ende der Partie breit grinsend auf der Bank, die Barca-Fans schäumten einmal mehr.

Die Borussia wird also gewarnt sein. Hier weiß man zwar, welches Talent der Profi schon vor sechs Jahren hatte. Heute aber ist der Rechtsaußen spielerisch nochmal deutlich reifer geworden und ein absoluter Faktor im Spiel von Paris St. Germain. Barcelonas Trainer Xavi bescheinigte ihm schon ein "von Gott gesegnetes, einzigartiges Talent". Für seinen jetzigen Coach Luis Enrique ist er "zweifellos der größte Gamechanger im Weltfußball".

Dembélés Durchbruch beim BVB

Schon im schwarz-gelben Trikot hatte Ousmane Dembélé sein begnadetes Talent gezeigt. Von Stade Rennes hatte der BVB den Edeltechniker im Sommer 2016 verpflichtet; in seiner Premierensaison war er in 50 Pflichtspielen an 32 Treffern direkt beteiligt. Mit seinen Tempodribblings auf dem Flügel spielte er sich ebenso schnell in die Herzen der Anhänger. Sein Mix aus Abschlussstärke, Passsicherheit und Übersicht war für einen 19-Jährigen bereits erstaunlich. Beidfüßig und trickreich avancierte "Ous" zum Liebling der Fans.

Im gleichen Tempo war es aber mit der Sympathie auch schlagartig vorbei, als Dembélé nach nur einer Spielzeit den Verlockungen aus Barcelona erlag und seinen Wechsel schlichtweg erpresste. Er erschien nicht zum Training, die Borussia suspendierte ihn, der Spieler tauchte in Frankreich ab, stellte den direkten Kontakt zu seinem Arbeitgeber komplett ein und streikte. Am Ende gab der BVB nach, auch weil man eine exorbitant hohe Ablöse verhandelte. 105 Millionen Sockelbetrag plus Bonuszahlungen; unter dem Strich hat man für den Nationalspieler rund 135 Millionen Euro kassiert.

Dembélés fragwürdige Disziplin

In seiner Zeit bei Barcelona baute Dembélé sein Image als schwieriger Typ mit fragwürdiger Einstellung aus. Er erschien häufiger unpünktlich zum Training, seine Ernährung war nicht professionell, manchmal soll er auch vor der Konsole die halbe Nacht durchgezockt haben. Entsprechend häufig musste er mit langwierigen Verletzungen kämpfen und konnte sein Potenzial nur phasenweis abrufen. 185 Spiele, 40 Tore und 43 Vorlagen – eine ordentliche Bilanz, für einen wie Dembélé aber zu wenig.

Immerhin scheint auch der Franzose mit dem Alter reifer zu werden. Noch in Spanien verpflichtete er einen Personaltrainer, der mit ihm zusätzlich im Fitnessstudio arbeitet und Präventionstraining absolviert. PSG soll ihm nach seinem Wechsel zudem einen Ernährungsberater an die Seite gestellt haben. Und gerade in der Endphase dieser Spielzeit scheint Ousmane Dembélé aufzudrehen. Erst Tor und Vorlage in der Champions League vor zwei Wochen, dann zwei Treffer im Ligaspiel in Lorient. Es liegt an diesem Mittwoch am BVB, diesen Lauf zu stoppen.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherchen
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