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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Einige riechen nach Pappe Fleur de Sel oder Kochsalz? Die Stiftung Warentest prüft Salz
Das richtige Salz perfektioniert nicht nur den Geschmack Ihrer Lieblingsspeisen, sondern versorgt Sie auch mit wichtigen Nährstoffen. Die Stiftung Warentest hat 41 Speisesalze untersucht.
Mit einem guten Speisesalz bringen Sie die passende Würze in Ihr Essen. Zahlreiche verschiedene Sorten von Meersalz über natriumreduziertes Salz für die gesunde Ernährung bis zu Steinsalz sind heutzutage erhältlich. Doch welches ist das richtige? Muss es für das perfekte Aroma ein teures Speisesalz sein oder genügt das Alltagsprodukt vom Discounter?
Um diese Fragen zu beantworten, hat die Stiftung Warentest für die "test"-Ausgabe 01/2023 insgesamt 41 verschiedene Speisesalze unter die Lupe genommen. Neben der sensorischen und chemischen Qualität ist den Prüfern dabei die Deckung des Bedarfs an Jod, Fluorid und Folsäure besonders wichtig. Wir stellen die Ergebnisse und Sieger des Salz-Tests vor.
Salz im Test: So prüft die Stiftung Warentest
Für Ihren Test hat die Stiftung Warentest 41 Speisesalze unter die Lupe genommen, vor allem konventionelle, aber auch zwei Bio-Produkte. Unter den Salzen sind sieben Fleur de Sel, vier natriumreduzierte Salze sowie 16 Jodsalze, einige von ihnen zusätzlich mit Fluorid und Folsäure angereichert, und 14 Salze ohne Anreicherung.
Wichtig ist den Prüfern vor allem das sensorische Urteil. Aber auch die chemische Qualität, die Nutzungsfreundlichkeit der Verpackung und die Deklaration fließen in die Gesamtnote ein. Außerdem achten die Tester auf die Deckung des Bedarfs an Jod, Fluorid und Folsäure.
Die Ergebnisse des Salz-Tests im Überblick
Immerhin 27 der 41 untersuchten Speisesalze erhalten "gute" Gesamtnoten, und zwar nicht nur Premiumprodukte, sondern auch preiswerte Salze vom Discounter. Die Salze ohne zugesetztes Jod enttäuschen allerdings: Zehn der 14 Salze sind nur "befriedigend" oder "ausreichend". Viele riechen nach Pappe, merken die Tester an. Beim Kochen verschwinden solche Gerüche jedoch meist.
Wesentlich besser schneiden die Jodsalze ab: 15 von ihnen sind "gut", darunter auch die beiden Testsieger: Mit dem "test"-Qualitätsurteil "gut (1,6)" schneiden das Bad Reichenhaller AlpenJodsalz mit Fluorid und Folsäure sowie ein Salz des Discounters Netto im Test am besten ab.
Knapp dahinter landet mit dem naturbelassenen Fleur de Sel von Flor de Sal d'Es Trenc ein Premium-Meersalz mit der Gesamtnote "gut (1,7)". Wer auf seinen Blutdruck achten muss, sollte zu einem natriumreduzierten Speisesalz wie dem "guten (2,5)" Pansalz von Kuhlmann greifen.
Alle Ergebnisse des Salz-Tests der Stiftung Warentest lesen Sie in der "test"-Ausgabe 01/2023.
Testsieger: Jodsalz von Bad Reichenhaller
Das Testergebnis: Mit der Gesamtnote "gut (1,6)" gehört das Jodsalz zu den Testsiegern: Nur zwei der 41 Salze im Test erreichen dieses Ergebnis. Das sensorische Urteil und die chemische Qualität sind "sehr gut".
Produktdetails: Das Jodsalz aus den Alpen ist perfekt für den Alltag. Als Steinsalz ist es frei von Mikroplastik. Dank der Zusätze ist das Siedesalz laut Hersteller Bad Reichenhaller gleich dreifach unterstützend: Jod ist wichtig für die Schilddrüse, Fluorid unterstützt die Zahnmineralisierung und Folsäure ist ein wertvolles B-Vitamin.
Meersalz mit der besten Sensorik auf Rang 2: Salz von Flor de Sal d'es Trenc
Das Testergebnis: Mit dem "test"-Qualitätsurteil "gut (1,7)" landet das Fleur de Sel nur knapp hinter den Testsiegern. Beim sensorischen Urteil erreicht das Salz die Bestnote im Test. Mit dem Urteil "gut" ist die chemische Qualität etwas schlechter, da die Prüfer im Meersalz Mikroplastikpartikel fanden. Ein Gesundheitsrisiko für Menschen stellt dies jedoch laut Bundesinstitut für Risikobewertung nicht dar.
Produktdetails: Fleur de Sel ("Blume des Salzes") gilt als die Königin der Salze. Der Name stammt vom Herstellungsprozess: Wasser wird in Becken getrocknet und an der Wasseroberfläche flockt zuerst eine zarte Salzblume, die mit einer Kelle abgeschöpft wird. So wird auch das spanische Meersalz von Flor de Sal d'Es Trenc von Hand geschöpft. Es ist zu 100 Prozent naturbelassen, unraffiniert und frei von Zusätzen.
Ohne Jodzusatz: Ur-Salz von Erntesegen
Das Testergebnis: Auch das Steinsalz von Erntesegen gehört zu den "guten (2,1)" Salzen im Test. Die Prüfer bewerten sowohl die Sensorik als auch die chemische Qualität sehr gut, die Bedarfsdeckung an Jod, Fluorid und Folsäure ist jedoch nur ausreichend.
Produktdetails: Das Produkt von Erntesegen stammt aus dem Ur-Meer, das laut Hersteller vor etwa 220 Millionen Jahren austrocknete und nun tief in der Erde liegt. Es wird in einem deutschen Bergwerk abgebaut, mechanisch vermahlen und abgefüllt. Es ist naturbelassen und unbehandelt.
Gut zu wissen: Vom Verbrauchermagazin "Öko-Test" wurde dieses Steinsalz bereits im Jahr 2004 mit der Note "sehr gut" bewertet.
Gegen hohen Blutdruck: Natriumreduziertes Pansalz
Das Testergebnis: Mit der Note "gut (2,5)" gehört dieses Produkt zu den zwei empfehlenswerten natriumreduzierten Salzen im Test. Sowohl bei der sensorischen als auch bei der chemischen Prüfung schließt das Speisesalz mit der Teilnote "gut" ab.
Produktdetails: Bei dem Pansalz handelt es sich um eine Salzmischung aus den Mineralien Kaliumchlorid, Magnesiumsulfat, Lysinhydrochlorid und Natriumchlorid. Laut Hersteller empfiehlt es sich für eine ausgewogene Ernährung und für gesundheitsbewusste Personen. Laut Stiftung Warentest lässt sich mit natriumreduziertem Salz wie diesem zudem der Blutdruck senken.
Unser Fazit zum Salz-Test
Die Stiftung Warentest kommt zu erfreulichen Ergebnissen: Immerhin 27 der 41 untersuchten Salze im Test sind ohne Einschränkungen empfehlenswert. Ideal für den Alltag sind mit dem Speisesalz von Netto und dem Steinsalz von Bad Reichenhaller die beiden Testsieger. Das Ergebnis zeigt, dass günstiges Salz überzeugt und mit Jod und Folsäure zusätzliche Nährstoffe bietet.
Unser Favorit für ein besonderes Geschmackserlebnis ist das Meersalz von Flor du Sal d'Es Trenc, das nur knapp hinter den besten Salzen im Test landet.
Wissenswertes über Speisesalz
Welche Salzarten gibt es?
Je nach Produktionsweise kann zwischen drei verschiedenen Salztypen unterschieden werden:
- Steinsalz ist ein fossiles Relikt: Es entstand vor Millionen von Jahren bei der Austrocknung von großen Meeren und besteht zu 98 Prozent aus Natriumchlorid. Steinsalz macht etwa 70 Prozent des weltweit produzierten Speisesalzes aus. Es ist stets frei von Mikroplastik.
- Meersalz wird in künstlich angelegten Becken durch Verdampfung von Meerwasser gewonnen. Das teuerste Meersalz ist Fleur de Sel. Da in den Ozeanen immer mehr Plastik schwimmt, kann auch dieses Salz Mikroplastik enthalten. Laut Bundesamt für Risikobewertung besteht dadurch jedoch kein gesundheitliches Risiko für Menschen.
- Siedesalz ist ebenfalls ein Verdampfungsprodukt: Kochsalzreiches Mineralwasser wird so lange gekocht, bis nur noch Salz übrig ist. Dieses ist sehr rein und besteht fast nur aus Natriumchlorid.
Warum sollte Speisesalz Jod enthalten?
Laut Stiftung Warentest ist in Deutschland etwa ein Drittel der erwachsenen Personen schlecht mit Jod versorgt. Dabei ist es ein wichtiges Spurenelement, vor allem für die Schilddrüse. Sie braucht Jod, um Hormone zu produzieren. Deshalb empfiehlt es sich, im Alltag auf Jodsalz zurückzugreifen.
Wie viel Salz braucht ein erwachsener Mensch pro Tag?
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt Erwachsenen die Einnahme von weniger als fünf Gramm Salz pro Tag, was ungefähr einem Teelöffel entspricht. Die Stiftung Warentest geht von sechs Gramm am Tag aus, die von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung als Höchstmenge angegeben wird. Eine erhöhte Salzzufuhr kann Risikofaktoren wie Bluthochdruck begünstigen und entsprechende Herz-Kreislauf-Erkrankungen hervorrufen.
Was ist "Blutdrucksalz"?
Natriumreduzierte Salze gelten als "Blutdrucksalze": Wer hohen Blutdruck hat, sollte sich generell gesundheitsbewusst ernähren. Dazu kann auch das Reduzieren von Natrium in Speisen zählen. Laut einer Studie der Stellenbosch Universität Kapstadt kann natriumreduziertes Salz den Blutdruck von Erwachsenen leicht senken. Oftmals wird das Natrium aus herkömmlichem Speisesalz durch Kaliumchlorid ersetzt: Kalium senkt laut der Stiftung Warentest anders als Natrium den Blutdruck.
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- Alle Ergebnisse des Salz-Tests der Stiftung Warentest
- Eigene Recherche