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Petechien: Alles über die Ursachen der Hauteinblutungen


Kleine Hauteinblutungen
Petechien können viele Ursachen haben


Aktualisiert am 11.03.2024Lesedauer: 3 Min.
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Eine Frau betrachtet ihren Unterarm.Vergrößern des Bildes
Petechien sind schmerzlos und häufig harmlos. Die punktförmigen Hauteinblutungen entwickeln sich oft an Armen, Beinen oder Oberkörper. Auch am Gaumen oder in der Bindehaut des inneren Augenlids können sie auftreten. (Quelle: Cineberg/getty-images-bilder)

Petechien können aus vielen Gründen entstehen. Oft sind die Ursachen harmlos, aber auch ernsthafte Erkrankungen können manchmal dahinterstecken.

Petechien sind kleine, höchstens stecknadelkopfgroße Einblutungen in Haut oder Schleimhäuten. Sie entstehen, wenn Kapillaren, also die kleinsten Blutgefäße des Körpers, punktuell einreißen oder durchlässig werden und sich das Blut sichtbar in der Haut sammelt. Ähnlich wie Blutergüsse verblassen die Punkte mit der Zeit und verändern sich dabei farblich von rötlich-violett zu eher dunkelrot bis bräunlich.

Wann zum Arzt?

Petechien können ein Hinweis auf verschiedene Erkrankungen sein. Auch wenn die punktförmigen Hauteinblutungen oft kein Grund zur Sorge sind: Ob Petechien im Einzelfall bedenklich sind oder nicht, kann jedoch nur ein Arzt oder eine Ärztin sicher feststellen. Daher ist es ratsam, die möglichen Ursachen für Petechien ärztlich abklären zu lassen, wenn diese das erste Mal auftreten, die Anzahl plötzlich zunimmt oder sie nicht verheilen. Das gilt ebenso, wenn weitere Symptome wie Fieber, Kopfschmerzen oder Erbrechen hinzukommen. Blutuntersuchungen können bei der Diagnose helfen und zeigen, ob sich etwa die Blutwerte verändert haben oder ein Eisenmangel besteht.

Petechien durch Druck und Anstrengung

Bei manchen Menschen bilden sich Petechien, wenn Druck von außen oder innen auf den Körper einwirkt. So können etwa engsitzende oder reibende BH-Träger sowie Gurte von schweren Schultertaschen punktförmige Hauteinblutungen hervorrufen.

Auch Druck von innen kann zu Petechien führen, vor allem im Gesicht, am Hals oder am Oberkörper. Zum Beispiel, wenn Betroffene sich körperlich sehr anstrengen und dabei der Druck in den Gefäßen ansteigt. Das kann etwa bei heftigem Erbrechen oder starkem Husten der Fall sein, beim Krafttraining mit schweren Gewichten sowie beim Pressen während der Geburt.

Petechien durch Medikamente

Manchmal treten Petechien als Nebenwirkung bestimmter Medikamente auf. Das ist unter anderem möglich bei

  • Blutverdünnern wie Warfarin oder Heparin,
  • Antibiotika wie Penicillin,
  • Epilepsiemitteln wie Carbamazepin,
  • Schmerzmitteln aus der Gruppe der NSAR (nichtsteroidale Antirheumatika) wie ASS (Acetylsalicylsäure), Ibuprofen oder Naproxen,
  • Antihistaminika,
  • Wirkstoffen aus der Gruppe der trizyklischen Antidepressiva sowie
  • dauerhafter Einnahme von Kortisonpräparaten.

Petechien durch Erkrankungen und Verletzungen

Verschiedene Erkrankungen können mit Petechien einhergehen. Mögliche Ursachen sind unter anderem Infektionen, Verletzungen, Erkrankungen mit erhöhter Blutungsneigung oder entzündliche Gefäßerkrankungen.

Infektionskrankheiten als Ursache

Petechien können eine Begleiterscheinung verschiedener Infektionskrankheiten sein. Sie treten möglicherweise auf bei Virusinfekten wie pfeifferschem Drüsenfieber (EBV-Infektion) oder Zytomegalie (einer Infektion, die vor allem für Schwangere bzw. das ungeborene Kind riskant sein kein). Aber auch bei bakteriellen Infekten können sich Petechien zeigen, so etwa bei

  • Scharlach,
  • bakteriell bedingter Mandelentzündung,
  • bakteriell bedingter Herzinnenhautentzündung (Endokarditis) oder
  • einer Hirnhautentzündung (Meningitis) durch Meningokokken.

Petechien hinten am weichen Gaumen bilden sich typischerweise bei einer Streptokokkenangina aber auch bei anderen Halsentzündungen, wie etwa im bei pfeifferschem Drüsenfieber.

Kommt es infolge einer Infektion zu einer Blutvergiftung (Sepsis), können als Anzeichen ebenfalls Petechien auftreten.

Erhöhte Blutungsneigung oder Erkrankungen des blutbildenden Systems als Ursache

Ist die Blutungsneigung erhöht oder die Blutbildung gestört, kommt es leichter zu Kapillarblutungen und damit zu Petechien.

Eine mögliche Ursache für solche Blutungen können etwa ein Mangel an Blutplättchen (Thrombopenie oder Thrombozytopenie) oder Blutgerinnungsstörungen wie das Von-Willebrand-Syndrom sein. Daneben können Petechien auch bei vergrößerter Milz (Splenomegalie), bei Leukämie oder beim hämolytisch-urämischen Syndrom (HUS), einer seltenen Erkrankung, die sich im Zusammenhang mit einer EHEC-Infektion zeigen kann, auftreten.

Gefäßerkrankungen oder Autoimmunerkrankungen als Ursache

Petechien können zudem Gefäßerkrankungen als Ursache haben, etwa eine entzündliche Gefäßerkrankung (Vaskulitis) wie die Purpura Schönlein-Henoch oder Gefäßerkrankungen im Rahmen eines Diabetes mellitus.

Zu Petechien kann es ebenso bei der Autoimmunerkrankung Lupus erythematodes kommen, wenn sich im Verlauf der Erkrankung Gefäße entzünden.

Weitere Ursachen für Petechien

Heftige Krafteinwirkungen auf die Haut, etwa durch einen Unfall wie einem Sturz oder einem gewalttätigen Übergriff (wie Schlägen, Strangulationsversuchen), können ebenfalls Petechien hervorrufen.

Auch beim Ehlers-Danlos-Syndrom, einer seltenen, erblich bedingten Bindegewebserkrankung, können sich punktförmige Hauteinblutungen bilden.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • McGrath, A., et al.: "Petechiae". StatPearls [Internet], Treasure Island (FL), StatPearls Publishing (September 2023)
  • "Petechiae". Online-Informationen der Mayo-Clinic: www.mayoclinic.org (Stand: 26.5.2023)
  • "Petechien". Online-Informationen des Pschyrembel: www.pschyrembel.de (Stand: August 2019)
  • Rosenecker, J.: "Pädiatrische Differenzialdiagnostik". Springer, Berlin Heidelberg (2014)
  • Long, S. S., et al.: "Principles and Practice of Pediatric Infectious Diseases". Elsevier, Philadelphia 2012
  • Siegenthaler, W., et al.: "Siegenthalers Differenzialdiagnose". Thieme, Stuttgart 2005
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