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Erhöhte Gamma-GT-Werte – ab wann wird es gefährlich?


Hinweis auf Erkrankung
Erhöhte Gamma-GT-Werte – ab wann wird es gefährlich?


Aktualisiert am 05.06.2023Lesedauer: 3 Min.
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Eine Ärztin teilt einer Frau einen Befund mit.Vergrößern des Bildes
Erhöhte Gamma-GT-Werte gilt es ärztlich abzuklären, weil sie auf eine Erkrankung hindeuten. (Quelle: Lordn/getty-images-bilder)

Für eine erhöhte Gamma-GT kann es verschiedene Gründe geben. Welche Werte bei welcher Erkrankung typisch sind und wann Anlass zur Sorge besteht.

Die Gamma-Glutamyltransferase, kurz GGT oder Gamma-GT, ist ein Eiweiß, das überall im Körper vorkommt. Sie zählt zu den sogenannten Enzymen. Das sind Stoffe, die dafür zuständig ist, lebenswichtige biochemische Vorgänge zu beschleunigen. Bei gesunden Menschen ist die Gamma-GT nur in geringen Mengen im Blut messbar. Stellt sich der Wert bei einer Blutuntersuchung als erhöht heraus, ist das in der Regel ein Anzeichen für eine Krankheit der Leber oder Gallenwege.

Je nach Ursache gibt es für den Anstieg unterschiedliche Erklärungen. In vielen Fällen hängt der Anstieg damit zusammen, dass Leberzellen geschädigt werden und das Enzym ins Blut abgeben. Ist der Wert aufgrund von Alkohol erhöht, liegt das auch daran, dass die Leberzellen unter dem Einfluss von Alkohol mehr Gamma-GT bilden und absondern als üblich.

Welche Gamma-GT-Werte gelten als gefährlich?

Der Gamma-GT-Wert wird in "Units pro Liter", also Einheiten pro Liter, kurz U/l angegeben. Als normal gilt ein Wert von bis zu 39 U/l bei Frauen und bis zu 66 U/l bei Männern. Höhere Werte sind nicht zwangsläufig gefährlich, aber durchaus ein Grund zur Sorge, weil sie auf eine Erkrankung hindeuten. Die Ärztin oder der Arzt wird daher in jedem Fall versuchen, die Ursache des Anstiegs zu ergründen.

Welche Erkrankung dahinter steckt, lässt sich nicht allein anhand der Laborwerte klären, sondern nur durch eine umfassende ärztliche Untersuchung. Der Gamma-GT-Wert kann dabei aber einen ersten Hinweis auf die mögliche Ursache liefern: Bestimmte Erkrankungen, die als Auslöser für den Anstieg infrage kommen, führen zu stärker erhöhten Werten als andere.

Hinweis: Die angegebenen Normalwerte dienen der ungefähren Orientierung. Sie stammen zwar aus einem Fachbuch, jedoch werden in anderen Fachquellen leicht davon abweichende Werte angegeben. Zudem können die geltenden Normalwerte je nach verwendeter Messmethode unterschiedlich sein. Ob der Gamma-GT-Wert einer Person normal oder zu hoch ist, kann nur die Ärztin oder der Arzt beurteilen.

Was leicht erhöhte Gamma-GT-Werte bedeuten

Zu erhöhten Gamma-GT-Werte von bis zu 120 U/l kommt es insbesondere bei Lebererkrankungen. Mögliche Auslöser sind:

  • eine akute, durch Viren verursachte Entzündung der Leber (Hepatitis)
  • eine Fettleber, etwa durch Alkoholismus
  • eine Vergiftung mit Medikamenten
  • eine Stauungsleber infolge einer Rechtsherzinsuffizienz, einer bestimmten Form der Herzschwäche, die etwa durch eine Lungenembolie oder einen Herzinfarkt ausgelöst werden kann: Ist das Herz nicht mehr dazu in der Lage, das aus den Organen ankommende Blut in den Lungenkreislauf zu pumpen, staut es sich in der Leber und in anderen Organen.

Mögliche Ursachen für mäßig erhöhte Werte

Ein stärkerer Anstieg von bis zu 300 U/l deutet oftmals auf ausgeprägte Leberschäden hin. Insbesondere folgende Ursachen kommen infrage:

  • eine länger bestehende Leberentzündung (Hepatitis), die etwa durch bestimmte Viren hervorgerufen werden kann
  • eine durch Alkohol verursachte Leberentzündung
  • eine Leberzirrhose, bei der das Lebergewebe vernarbt (häufig als Folge einer alkoholischen Fettlebererkrankung)
  • Leberkrebs oder eine Krebserkrankung, bei der sich Tochtergeschwülste (Metastasen) in der Leber gebildet haben
  • eine akute oder chronische Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis)
  • die längerfristige Einnahme bestimmter Medikamente, unter anderem Antikonvulsiva (Medikamente zur Behandlung von Krampfanfällen bei Epilepsie), einige Beruhigungsmittel (etwa Phenobarbital und Phenytoin) sowie das Antibiotikum Rifampicin

Was zu stark erhöhten Gamma-GT-Werten führen kann

Gamma-GT-Werte von über 300 U/l sprechen meist für

  • Leberschäden durch eine Vergiftung (zum Beispiel mit Tetrachlormethan) oder
  • einen Gallenstau, bei dem die von der Leber gebildete Verdauungsflüssigkeit nicht oder nur zum Teil in den Darm fließen kann.

Gamma-GT-Wert erhöht – was ist jetzt zu tun?

Wenn die Ärztin oder der Arzt die Ursache des erhöhten Gamma-GT-Werts ermittelt hat, wird sie eine Behandlung einleiten. Diese umfasst meist mehrere Maßnahmen. Welche genau und wie die Genesungschancen stehen, hängt von der Erkrankung ab.

Fazit

Erhöhte Gamma-GT-Werte sind nicht per se gefährlich, sie können aber auf ein schweres gesundheitliches Problem hindeuten, das eine rasche Therapie nötig macht. In der Regel ist der Grund eine Schädigung der Leber, zum Beispiel durch zu viel Alkohol. Dann sind zeitnahe Gegenmaßnahmen lebenswichtig – insbesondere sollte die betroffene Person mit dem Trinken aufhören. Näheres über die Behandlung von Alkoholismus erfahren Sie im Artikel So funktioniert ein Alkoholentzug.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Online-Informationen von AMBOSS: www.amboss.com (Abrufdatum: 5.6.2023)
  • Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Abrufdatum: 5.6.2023)
  • Online-Informationen des Öffentlichen Gesundheitsportals Österreich: www.gesundheit.gv.at (Abrufdatum: 21.2.2023)
  • S3-Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Suchtforschung und Suchttherapie: "Screening, Diagnostik und Behandlung alkoholbezogener Störungen" (PDF). AWMF-Leitlinien-Register Nr. 076-001 (Stand: Januar 2021)
  • Bastigkeit, M.: "Meine Laborwerte". Stiftung Warentest, Berlin 2020
  • Gressner, A. M., Arndt, T.: "Lexikon der Medizinischen Laboratoriumsdiagnostik". Springer, Berlin, Heidelberg 2019
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