Vorhofflimmern Darum ist eine Herzrhythmusstörung so tückisch
Rund zwei Millionen Deutsche leiden an Vorhofflimmern. Die Gefahr: Betroffene spüren oft keine Symptome. Wie lässt sich das Risiko mindern?
Drei Fakten zur Herzrhythmusstörung:
Fakt 1: Vorhofflimmern oft symptomfrei
Das Herz rast, die Brust ist eng und schmerzt, Schwindel. Dadurch kann sich Vorhofflimmern laut der Deutschen Herzstiftung bemerkbar machen. Anfangs sind es nur kurze und seltene Anfälle, dann immer öfter.
Laut der Deutschen Herzstiftung könnte jeder zweite Betroffene bei einem Vorhofflimmern keinerlei Symptome zeigen. Bei ihnen wird die Herzrhythmusstörung bestenfalls durch Zufall entdeckt, etwa durch Pulsfühlen, Blutdruckmessen oder einem EKG.
Tückisch: Gerade bei älteren Menschen kommt das Vorhofflimmern oft ohne Beschwerden einher. Dabei ist in einem Alter von über 70 Jahren laut Herzstiftung fast jeder Zehnte davon betroffen.
Fakt 2: Smartwatches helfen bei Erstdiagnose
Viele Smartwatches haben EKG-Sensoren oder messen die Herzfrequenz mittels Infrarotlicht. Beide Verfahren können dabei helfen, ein Vorhofflimmern zu entdecken. Das hilft vor allem Betroffenen, die keine spürbaren Beschwerden haben.
Die Wearables zeigen dabei eine ordentliche Treffsicherheit. Laut der Herzstiftung erkennen sie das Vorhofflimmern in über 90 Prozent der Fälle. "Allerdings bedarf es immer einer Bestätigung der Diagnose für die erfasste Rhythmusstörung durch den Facharzt", so Professor Thomas Voigtländer, Vorsitzender der Herzstiftung.
Geben die Messdaten einen Verdacht auf eine Herzrhythmusstörung, melden die Geräte sich in aller Regel und raten zur ärztlichen Abklärung.
Fakt 3: Vorhofflimmern erhöht Schlaganfallrisiko
Auch wenn das Vorhofflimmern ohne Beschwerden einhergeht: Das Risiko für einen Schlaganfall steigt bei einem nicht wahrnehmbaren Vorfall trotzdem. Laut der Deutschen Herzstiftung gehen 20 bis 30 Prozent der Schlaganfälle in Deutschland auf Vorhofflimmern zurück.
Denn durch elektrische Fehlreize ziehen sich die Herzvorhöfe nicht mehr geordnet zusammen. Sie flimmern, wodurch der Blutfluss in den Vorhöfen abnimmt und das Blut leichter gerinnt.
Das begünstigt, dass ein Blutpfropf entsteht, der in die Gehirngefäße gelangen kann. Verstopft er dort ein Gefäß, wird das Gehirn nicht mehr mit dem lebenswichtigen Sauerstoff versorgt. Es kommt unweigerlich zum Schlaganfall.
So können Sie das Risiko mindern
Zur Vorbeugung nehmen Betroffene oft Blutverdünner. Und natürlich zählt auch hier der Lebensstil: Wer sich ausgewogen ernährt, regelmäßig bewegt und nicht raucht, tut schon eine Menge, um einem Schlaganfall vorzubeugen.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- Nachrichtenagentur dpa-tmn