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Oscar Pistorius: Paralympics-Star kommt nach knapp elf Jahren in Haft frei


Alkoholverbot, Ausgangssperre und Co.
Oscar Pistorius frei – unter strengen Auflagen

Von sid, t-online, KS

Aktualisiert am 05.01.2024Lesedauer: 2 Min.
Oscar Pistorius: Der frühere Paralympics-Star wurde vorzeitig entlassen.Vergrößern des BildesOscar Pistorius: Der frühere Paralympics-Star wurde vorzeitig entlassen. (Quelle: stock&people/imago-images-bilder)

Vor Jahren erschoss der Sprinter Oscar Pistorius seine Freundin und wurde wegen Totschlags verurteilt. Nun kommt er frei.

Nach knapp elf Jahren wieder in Freiheit: Der frühere südafrikanische Paralympics-Star Oscar Pistorius ist am Freitag vorzeitig aus der Haft entlassen worden, wie die BBC berichtet. Der 37-Jährige hatte Ende November mit einem Bewährungsantrag Erfolg und kommt nun aus der Haftanstalt in Atteridgeville, einem Vorort von Pretoria in Südafrika, frei.

Der als "Blade Runner" bekannt gewordene Pistorius hatte seine damalige Freundin Reeva Steenkamp am Valentinstag 2013 getötet, als er viermal durch die geschlossene Badezimmertür seines Hauses in Pretoria schoss. Pistorius behauptete, er habe Steenkamp für einen Einbrecher gehalten.

Wie die Gefängnisbehörde DCS mitteilte, stehe Pistorius während seiner Bewährung "unter ständiger Aufsicht" und ist strengen Auflagen unterworfen. Alkohol ist in der fünfjährigen Bewährungszeit für ihn tabu, der 37-Jährige muss zu bestimmten Zeiten zu Hause sein und darf keine Medieninterviews geben. Die Strafverfolgungsbehörde betonte, der einstige Sportstar werde behandelt wie jeder andere auf Bewährung entlassene Häftling. Deshalb gebe man schon allein aus Sicherheitsgründen den genauen Zeitpunkt der Entlassung und die Art des Transports aus dem Gefängnis nicht bekannt, hieß es.

Zudem darf der sechsmalige Gold-Gewinner bei Paralympics und sechsmalige Weltmeister den Vorort Waterkloof nur mit Erlaubnis verlassen und muss ein Programm zur Resozialisierung absolvieren. Dazu zählen gemeinnützige Arbeit sowie ein Anti-Aggressionstraining und eine "Therapie für seine Probleme mit geschlechtsspezifischer Gewalt", wie der Sprecher der Familie Steenkamp, Rob Matthews, sagte. Die Zeit der Bewährung läuft bis zum 5. Dezember 2029.

Bisher ist bekannt, dass Pistorius zunächst im Haus seines Onkels leben wird, das er ohne Erlaubnis der Behörden nicht verlassen darf. Auch "Bild" berichtete. Bis zum Ende seiner Bewährungszeit steht Pistorius ein Bewährungshelfer zur Seite. Bei ihm soll sich der Athlet regelmäßig melden und angeben, wenn er einen neuen Job antreten oder innerhalb von Pretoria umziehen möchte.

Erster Antrag gescheitert

Häftlinge in Südafrika kommen automatisch für eine Haftentlassung auf Bewährung infrage, wenn sie die Hälfte ihrer Strafe abgesessen haben. Ein erster Antrag des ehemaligen Sprintstars war im März aber überraschend gescheitert. Die Strafvollzugsbehörde war damals der Ansicht, dass Pistorius die erforderliche Mindesthaftdauer noch nicht erreicht hatte.

2014 wurde Pistorius zunächst wegen fahrlässiger Tötung seiner Freundin zu fünf Jahren Haft verurteilt. Nach Widerspruch der Staatsanwaltschaft wurde er 2017 schließlich vom Obersten Berufungsgericht wegen Totschlags zu 13 Jahren und fünf Monaten Gefängnis verurteilt.

Vor dem gewaltsamen Tod seiner Freundin hatte Pistorius Sportgeschichte geschrieben. Bei den Olympischen Spielen 2012 in London lief er als erster Behinderter über die 400 Meter gegen nicht-behinderte Athleten.

Verwendete Quellen
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