DFB-Pokal, Halbfinale Lautern erreicht Finale – Saarbrückens Traum geplatzt
Die "Roten Teufel" setzen sich in einer umkämpften Partie beim Drittligisten durch und fahren nach Berlin. Ein schwerer Patzer ebnet den Weg für die Gäste.
Der 1. FC Kaiserslautern steht zum ersten Mal seit über 20 Jahren wieder im Finale des DFB-Pokals. Der Zweitligist setzte sich in einem zähen, umkämpften Halbfinale mit 2:0 (0:0) beim 1. FC Saarbrücken durch und treffen nun im Endspiel auf den Sieger des zweiten Semifinals zwischen Bundesliga-Spitzenreiter Bayer Leverkusen und Fortuna Düsseldorf. Zuletzt standen die "Roten Teufel" im Jahr 2003 im Endspiel.
Marlon Ritter (53.) und Almamy Touré (75.) trafen im Ludwigsparkstadion und beendeten damit den sensationellen Lauf des Drittligisten, der auf dem Weg unter die letzten Vier unter anderem den FC Bayern München und Borussia Mönchengladbach aus dem Pokal geworfen hatte. Bei Ritters Tor hatte sich dazu Saarbrückens Torwart Tim Schreiber einen schweren Patzer geleistet, ließ den Ball durch die Hände ins Tor rutschen.
2. Runde
Dienstag, 29.10.
Das Finale steigt am 25. Mai in Berlin. Dort kann das Team von Trainer-Oldie Friedhelm Funkel mit einem Sieg sogar die Teilnahme an der Europa League perfekt machen.
Saarbrücken verpasste es dagegen, sich als erst vierter Drittligist in der fast einhundertjährigen Geschichte des Wettbewerbes für das Finale zu qualifizieren. Dieses Kunststück gelang bisher nur den Amateuren von Hertha BSC (1993), Energie Cottbus (1997) und dem 1. FC Union Berlin (2001).
So lief das Spiel:
Anders als bei den Überraschungssiegen gegen die Bundesligisten Bayern München, Eintracht Frankfurt und Gladbach übernahm Saarbrücken zu Beginn die Initiative. Über verheißungsvolle Ansätze kamen die Hausherren im vierten Pokal-Halbfinale ihrer Vereinsgeschichte aber nicht hinaus.
Kaiserslautern scheute das Risiko und setzte auf eine stabile Defensive. Die Zuschauer sahen deshalb viel Ballgeschiebe und wenig Bewegung. Torchancen blieben auf beiden Seiten aus. Dafür ging es zwischen den Strafräumen teilweise hitzig zu.
Schreiber ganz unglücklich
Bereits nach einer halben Stunde musste FCK-Trainer Friedhelm Funkel erstmals wechseln, weil sich Angreifer Kenny Prince Redondo ohne gegnerische Einwirkung verletzte. Für ihn kam Aaron Opoku. Einfluss auf das Spiel, das ohne Höhepunkte dahinplätscherte, hatte dies nicht. So ging es torlos in die Pause.
Nach dem Wechsel kamen beide Teams mit mehr Schwung aus den Kabinen. Das Führungstor der Gäste, die erstmals seit zehn Jahren wieder die Vorschlussrunde erreicht hatten, fiel dennoch etwas glücklich. Ein harmloser Kopfball von Ritter rutschte FCS-Torwart Tim Schreiber durch die Hände ins Netz.
Der Treffer hinterließ Wirkung beim Außenseiter, der eine Viertelstunde vor dem Ende durch Touré das zweite Kopfball-Gegentor kassierte. Dieses Mal war Schreiber machtlos. In der Schlussphase ließ der FCK nichts mehr anbrennen und bejubelte am Ende mit tausenden mitgereisten Fans den verdienten Erfolg.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa