"Öko-Test" hat es geprüft Was taugt Recycling-Toilettenpapier?
Kann recyceltes Toilettenpapier mit solchem aus neuen Fasern mithalten? Oder ist es rauer und nicht so saugfähig? "Öko-Test" ist diesen Fragen nachgegangen – und hat eine eindeutige Antwort gefunden.
In den Anfängen der Corona-Krise war Toilettenpapier Mangelware, nun sind die Supermarktregale wieder voll davon. Verbraucher haben wieder die Wahl, zu verschiedenen Produkten zu greifen. Die Experten von "Öko-Test" raten dazu, Produkte aus hundertprozentigem Recyclingpapier zu verwenden. Auf diese Weise ließen sich Wasser, Energie, CO2 und Holz einsparen. Gleichzeitig, so zeigt es eine Untersuchung für die August-Ausgabe der Zeitschrift, seien die Rollen in Optik und Handhabung mit den Primärfaserrollen gleich auf.
Einen kleinen Haken hat die recycelte Variante dann aber doch: Oft stecken mindestens Spuren von halogenorganischen Verbindungen darin, vermutlich eingebracht durch das Altpapier.
"Öko-Test" untersucht Klopapier: Sechs Produkte sind "sehr gut"
Die Tester untersuchten 20 Produkte, davon 17 aus hundertprozentigem Recyclingpapier und drei aus Primärfasern. Sechs bewerteten sie mit der Note "sehr gut", darunter etwa das Recyclingpapier von Alouette (Rossmann), von Hakle und von Kokett (Aldi). Zehn Artikel waren "gut" und zwei "befriedigend". Ein Toilettenpapier schaffte nur ein "Ausreichend".
Der Praxistest war für keines der geprüften Papiere ein Problem – sie alle sind weich zur Haut, saugfähig und reißfest und damit durchweg "gut". Für das Endergebnis spielte aber noch etwas mehr eine Rolle, welche Art von Papier für die Herstellung verwendet wurde und woher dieses stammt.
Toilettenpapier aus Primärfasern kann "Öko-Test" nicht überzeugen
Deshalb erhielt das "Regina Softis Toilettenpapier" das Gesamturteil "ausreichend". Da dieses nicht recycelt ist, wertet "Öko-Test" es schon einmal um zwei Noten ab. Hinzu kommt, dass es kein Gütesiegel besitzt. Halogenorganische Verbindungen sind auch in diesem Produkt vorhanden, obwohl es nicht recycelt ist. Das größte Manko sieht "Öko-Test" aber darin, dass unklar bleibt, woher das verwendete Holz stammt. Auf die Anfrage der Zeitschrift hat der Hersteller keine vollständige Antwort geliefert.
Beim "Pandoo Bambus Toilettenpapier" (Gesamturteil "befriedigend"), einem Bambuspapier aus dem Bio-Supermarkt, bemängeln die Tester neben der Primärfaser die weite Anreise des verarbeiteten Materials – schließlich kommt Bambus aus China. Die meisten anderen Rollen im Test wurden in Deutschland gefertigt, einige im europäischen Ausland. Das verarbeitete Altpapier stammt ebenfalls meistens aus der Nähe.