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Wann führt eine Bauchfellentzündung zum Tod?


Prognose bei Peritonitis
Wann eine Bauchfellentzündung zum Tod führen kann


31.01.2024Lesedauer: 3 Min.
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Person im Krankenhausbett hält sich den BauchVergrößern des Bildes
Bei Anzeichen für eine Bauchfellentzündung ist sofortige medizinische Hilfe wichtig, weil die Erkrankung schwere Komplikationen nach sich ziehen kann – bis hin zum Tod. (Quelle: trumzz/getty-images-bilder)

Eine Bauchfellentzündung hat mitunter gefährliche Folgen. Welche davon zum Tod führen können und wovon die Überlebenschancen der Betroffenen abhängen.

Das Bauchfell, auch Peritoneum genannt, ist eine glatte Haut, die die Bauchhöhle auskleidet. Wenn es sich entzündet, drohen verheerende Konsequenzen bis hin zum Tod. Verhindern lassen sich diese nur durch eine rechtzeitige Therapie. Wer befürchtet, an einer Bauchfellentzündung (Peritonitis) erkrankt zu sein, sollte sich darum unbedingt in ärztliche Behandlung begeben – und zwar bereits bei den ersten Anzeichen.

Mögliche Warnsignale für eine Bauchfellentzündung sind vor allem:

  • Bauchschmerzen, die örtlich begrenzt sein, sich aber auch auf den ganzen Bauchbereich erstrecken können
  • harte Bauchdecke
  • Berührungsempfindlichkeit des Bauches
  • unwillkürliche Anspannung der Bauchmuskeln bei Berührung (die sogenannte Abwehrspannung)
  • aufgeblähter Bauch
  • Fieber
  • Übelkeit
  • Krankheitsgefühl
  • Schwäche

Für diese Beschwerden kann es auch andere, harmlosere Gründe geben. An eine Bauchfellentzündung ist insbesondere dann zu denken, wenn es schon Anhaltspunkte für eine Erkrankung eines Bauchorgans gibt oder die Bauchwand verletzt ist. Denn eine Bauchfellentzündung entwickelt sich nicht aus dem Nichts, sondern meist als Komplikation einer anderen Erkrankung.

Tod durch Bauchfellentzündung – wann besteht dieses Risiko?

Eine Bauchfellentzündung endet keineswegs zwangsläufig mit dem Tod. Wird sie rechtzeitig erkannt und behandelt, lassen sich lebensbedrohliche Konsequenzen normalerweise verhindern.

Treten bei der erkrankten Person hingegen schwere Komplikationen auf, können diese gefährliche Ausmaße annehmen. Das Risiko besteht vor allem, wenn sich die Entzündung weiter ausbreitet und in eine Sepsis (Blutvergiftung) mündet.

Die Wahrscheinlichkeit, an einer Bauchfellentzündung und Sepsis zu sterben, wird in der Fachliteratur auf bis zu 30 Prozent beziffert. Das heißt: Bei dreißig von hundert Menschen, die infolge einer Bauchfellentzündung an einer Sepsis erkranken, endet die Erkrankung mit dem Tod.

Für Betroffene und ihre Angehörigen ist es allerdings weder hilfreich noch sinnvoll, sich an dieser Zahl zu orientieren. Denn eine Bauchfellentzündung kann sehr unterschiedlich verlaufen.

Ob die erkrankte Person eine Sepsis bekommt, wie sich ihr Zustand ansonsten entwickelt und wie hoch ihre Überlebenschancen sind, all das hängt von verschiedenen Einflüssen ab.

Tod durch rechtzeitige Behandlung oft vermeidbar

Bei einer Bauchfellentzündung ist der Beginn der Behandlung für die Prognose von großer Bedeutung. Fast immer erhält die oder der Erkrankte Antibiotika, um die für die Entzündung verantwortlichen Keime zu beseitigen.

Zudem ist in der Regel eine Operation nötig. Denn in den meisten Fällen entsteht eine Bauchfellentzündung durch eine Verletzung oder eine außer Kontrolle geratene Infektion in der Bauchhöhle. Fachleute sprechen dann von einer sekundären Bauchfellentzündung.

Um diese in den Griff zu bekommen, muss die Chirurgin oder der Chirurg also versuchen, die eigentliche Ursache der Entzündung zu beheben – zum Beispiel, indem sie oder er den entzündeten Wurmfortsatz des Blinddarms entfernt.

Die Überlebenschancen nach dem Eingriff hängen von verschiedenen Faktoren ab, die sich hauptsächlich auf den Ursprung und das Ausmaß der Entzündung sowie den allgemeinen Gesundheitszustand der operierten Person beziehen.

Je mehr dieser Voraussetzungen sie erfüllt, als umso höher gilt ihr Risiko, dass die Erkrankung bei ihr einen schweren Verlauf nimmt und im schlimmsten Fall zum Tod führt. Konkret handelt es sich um folgende Kriterien:

  • höheres Lebensalter (über 50 Jahre)
  • weibliches Geschlecht
  • Organversagen
  • bestehende Krebserkrankung
  • Die Bauchfellentzündung bestand vor der Operation bereits mehr als 24 Stunden.
  • Der Ursprung der Entzündung ist nicht der Dickdarm.
  • Die Bauchfellentzündung hat sich im gesamten Bauchraum ausgebreitet (fachsprachlich "diffuse Peritonitis" genannt).
  • In der Bauchhöhle hat sich infolge der Entzündung eine trüb-eitrige oder kotige Flüssigkeit angesammelt.

Zu den meisten dieser Faktoren können nur die behandelnden Ärztinnen und Ärzte eine verlässliche Einschätzung abgeben.

Prognose nach primärer Bauchfellentzündung

Eine primäre Bauchfellentzündung, oft auch als spontan bakterielle Peritonitis bezeichnet, kommt insgesamt deutlich seltener vor als die sekundäre. In vielen Fällen tritt sie als Komplikation einer fortgeschrittenen Lebererkrankung auf. Zieht diese krankhafte Wasseransammlungen im Bauchraum (fachsprachlich Aszites) nach sich, können die im Bauchwasser enthaltenen Erreger eine Entzündung des Bauchfells hervorrufen.

Auch diese führt nicht unbedingt zum Tod. Das Risiko dafür ist aber recht hoch, auch weil die Betroffenen durch ihre vorbestehende Erkrankung meist bereits stark geschwächt sind. Fachquellen zufolge liegt die 1-Jahres-Mortalität nach einer erstmalig aufgetretenen spontan bakteriellen Peritonitis zwischen 31 und 93 Prozent. Das bedeutet: Von 100 Menschen, die zum ersten Mal an dieser Form der Bauchfellentzündung erkranken, sterben im darauffolgenden Jahr etwa 30 bis 90.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Online-Informationen von AMBOSS: www.amboss.com (Abrufdatum: 30.1.2024)
  • Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Abrufdatum: 30.1.2024)
  • Online-Informationen von MSD Manual: www.msdmanuals.com (Abrufdatum: 30.1.2024)
  • "Peritonitis". Online-Informationen von Gelbe Liste Pharmaindex: www.gelbe-liste.de (Stand: 12.1.2024)
  • Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen: www.gesundheitsinformation.de (Stand: 25.10.2023)
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