Tückische Lungenkrankheit Jeder vierte COPD-Patient ist Nichtraucher
Heftiger Husten am Morgen, Auswurf, Atemnot: Rund jeder zweite Raucher erkrankt im Laufe seines Lebens an chronisch-obstruktiver Bronchitis (COPD). Die tückische Lungenkrankheit gilt als unheilbar. Vor allem für Frauen gibt es noch weitere Risiken, die COPD auslösen können.
Rauchen gilt als größter Risikofaktor der chronischen Lungenerkrankung. Der Zigarettenrauch sorgt dafür, dass die Reinigung der Bronchien durch die Flimmerhärchen nicht mehr einwandfrei funktioniert. Im schlimmsten Fall kommt es schon bei geringer Belastung zu heftiger Atemnot oder sogar zum Tod.
Frauenlungen sind besonders anfällig für COPD
Die Forscher der University of British Columbia im kanadischen Vancouver analysierten die Daten von mehr als 5.100 Probanden über 40 Jahren und teilten diese in Raucher und Nichtraucher ein. Während bei den Rauchern etwa jeder Sechste (15,3 Prozent) unter COPD litt, waren es bei den Nichtrauchern nur jeder Fünfzehnte (6,4 Prozent).
Insgesamt waren 27 Prozent der COPD-Patienten Nichtraucher. Dabei zeigte sich: Unter den nicht rauchenden Erkrankten waren auffällig viele Frauen.
Passivrauchen und Holzstaub greifen die Lungen an
Die Wissenschaftler untersuchten zudem, welche weiteren Risikofaktoren – außer Rauchen – es für COPD gibt. Unabhängig vom Geschlecht erkrankten vor allem ältere Nichtraucher an COPD. Viele von ihnen litten bereits an einer Asthmaerkrankung oder waren als Kind wegen einer Atemwegserkrankung in Behandlung.
Für Frauen gibt es allerdings weitere Risiken. So scheint Passivrauchen die weiblichen Lungen besonders zu schädigen. Auch jahrelanger Kontakt mit Kohle- oder Holzstaub erhöht das COPD-Risiko für Frauen stark.
COPD verläuft bei Rauchern schwerer
Die Forscher betonen, dass die Risiken für Nichtraucher bislang zu wenig beachtet wurden. Da die COPD zudem bei Nichtrauchern anders verläuft als bei Rauchern und beispielweise seltener Lungenemphyseme auftreten, könnten möglicherweise gezieltere Therapien entwickelt werden.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.