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1. FC Köln: Japanischer Fanclub fiebert beim FC Endspiel mit


Für den Verein beten
Japanischer Fanklub fiebert beim FC-Endspiel mit

InterviewVon Nils Frenzel

17.05.2024Lesedauer: 4 Min.
Interview
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Fumihiko Sugino beim Videointerview: Er lebte als FC-Fan einige Jahre in DüsseldorfVergrößern des Bildes
Fumihiko Sugino beim Videointerview: Er lebte als FC-Fan einige Jahre in Düsseldorf

Der 1. FC Köln hat am Samstag die letzte Chance, erstklassig zu bleiben. In Tokio zittert der japanische Fanklub mit. Der Vorsitzende hat eine klare Vorstellung vom Spielergebnis.

Am Samstag trifft der 1. FC Köln am letzten Spieltag der laufenden Bundesligasaison auf den 1. FC Heidenheim. In einem Endspiel kann der FC mit einem "Wunder von Müngersdorf" erstklassig bleiben. Allerdings müssten die Geißböcke bei einer gleichzeitigen Niederlage von Union Berlin gewinnen und dabei außerdem vier Tore gutmachen.

Dass das keine leichte Aufgabe ist, weiß auch Fumihiko Sugino. Er lebt über 9.000 Kilometer von Köln entfernt in Tokio. Sugino ist seit vielen Jahren Fan der "Geißböcke" und Gründer der "1. FC Köln Supporters Japan", dem offiziellen Fanklub des 1. FC Köln in Fernost.

In Tokio ist es bereits 21 Uhr, als Sugino sich zum Gespräch aus seinem Wohnzimmer zuschaltet. Er hat dem Interview kurzfristig und euphorisch zugestimmt und trägt vor der Webcam ein Trikot des 1. FC Köln. Für die einzelnen Spieler der Mannschaft benutzt er im Gespräch die höfliche Anredeform "Mister".

t-online: Herr Sugino, seit wann sind Sie eigentlich Fan des 1. FC Köln?

Fumihiko Sugino: Ich bin schon seit 1977 Fan. Damals wechselte der japanische Fußballprofi Yasuhiko Okudera nach Köln. Er war der erste Japaner, der in der Bundesliga spielte, und ich war begeistert von diesem Spieler. Also verfolgte ich seine Karriere in Köln. Da blühte er nach kurzer Zeit auf und gewann 1978 mit dem FC sowohl den DFB-Pokal als auch die Meisterschaft. Über diesen japanischen Spieler wurde ich also Fan des 1. FC Köln.

1992 zog ich beruflich bedingt für einige Jahre mit meiner Frau nach Deutschland. Allerdings nicht nach Köln, sondern nach Düsseldorf.

Ein Fan des 1. FC Köln, der in Düsseldorf lebt? Das ist ungewöhnlich.

Allerdings. Aber das hat mir nichts ausgemacht. In meiner kleinen Wohnung haben meine Frau und ich Fan-Merchandise wie Schale und Wimpel des 1. FC Kölns aufgehängt. Wir waren schon ein wenig verrückt. Ich hatte damals auch ein Auto mit einem Düsseldorfer Kennzeichen. Aber ich habe mir trotzdem einen Sticker des 1. FC Köln auf die Heckscheibe geklebt.

Die Begeisterung für einen Verein ist die eine Sache. Sie haben später aber einen Fanklub für den 1. FC Köln in Tokio gegründet. Wie kamen Sie auf diese Idee?

Da lebten wir wieder in Japan. Ich verfolgte weiterhin die Spiele des FC, aber im Jahr 2014 passierte etwas. Da spielten plötzlich zwei Japaner, Kazuki Nagasawa und Yuya Osako, für den 1. FC Köln. Ich sah das als ein Zeichen und beschloss, einen Fanklub in Tokio zu gründen. Am Anfang waren wir nur wenige Unterstützer, mittlerweile zählt unser Fanclub 65 Mitglieder.

Und Sie schauen alle Spiele gemeinsam?

Leider nicht. Der Zeitunterschied ist ein großes Problem. Wir liegen sieben Stunden vor Deutschland. Ein Nachmittagsspiel läuft bei uns also mitten in der Nacht. Wir haben aber einen Stammtisch in einer Sportsbar in Shibuya. Da schauen wir gelegentlich Spiele, die in Deutschland am Abend laufen, am Nachmittag.

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Haben Sie denn einen Lieblingsspieler aus dem aktuellen Kader?

Ja! Mein absoluter Lieblingsspieler ist Jan Thielmann. Ein junger, athletischer Typ. Ähnlich wie Jonas Hector. Aber auch Marc Uth und Steffen Tigges spielen sehr gut. Tigges hat im letzten Spiel gegen Union Berlin den Ausgleich geschossen, der dem 1. FC Köln zum Sieg verholfen hat. Ich hoffe, das gelingt ihm am Samstag wieder.

Ich bin auch ein großer Fan von Lukas Podolski. Den habe ich auch schon mehrfach getroffen. Sowohl in Köln als auch in Japan. Er ist unglaublich freundlich und weiß von der Existenz unseres Fanklubs, was mich natürlich sehr ehrt.

Als Anhänger des 1. FC Köln erlebt man viele Höhen und Tiefen. Was war das letzte prägende Ereignis für Sie als Fan?

Das war im Jahr 2016. Der FC Köln war kurz davor abzusteigen. Sie mussten gegen Mainz gewinnen und lagen bis zur 49. Minute mit 0:2 hinten. Schlussendlich gewann der FC das Spiel mit 3:2. Ein echtes Wunder. Und vielleicht habe ich auch dazu beigetragen. Denn vor dem Match habe ich an einem Tempel in Tokio für einen Sieg des 1. FC Köln gebetet. Dabei trug ich ein Trikot von Jonas Hector.

Damals konnte der FC erstklassig bleiben. Werden Sie vor dem Spiel am Samstag also wieder beten?

Selbstverständlich. Das werde ich direkt am frühen Morgen machen und denselben Schrein wie damals besuchen. Ich glaube an den Klassenerhalt.

Wie lautet Ihr Tipp für das alles entscheidende Spiel?

Ich bin sehr optimistisch. Von daher lautet mein Tipp: Der FC Köln gewinnt 3:0 gegen Heidenheim. Und Union Berlin verliert 1:0 gegen den SC Freiburg. Somit bleibt der 1. FC Köln in der Bundesliga.

Verwendete Quellen
  • Gespräch mit Fumihiko Sugino
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