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Kühlen oder wärmen - was hilft bei Gelenkentzündung?


Besser Wärme oder Kälte?
Was gegen entzündete Gelenke hilft

t-online, Ann-Kathrin Landzettel

Aktualisiert am 01.11.2022Lesedauer: 3 Min.
Mann hält sein schmerzendes Handgelenk: Schmerzen in den Gelenken können sehr belastend sein. Neben Arthritis oder Arthrose kann auch eine Schleimbeutelentzündung zugrunde liegen.Vergrößern des BildesMann hält sein schmerzendes Handgelenk: Schmerzen in den Gelenken können sehr belastend sein. Neben Arthritis oder Arthrose kann auch eine Schleimbeutelentzündung zugrunde liegen. (Quelle: seb_ra/getty-images-bilder)

Entzündete Gelenke sind eine Qual: Wenn jede Bewegung schmerzt, suchen Betroffene verzweifelt Hilfe. Doch wie lassen sich die Beschwerden lindern und andere Behandlungsmaßnahmen wirkungsvoll ergänzen?

Neben der Einnahme von Schmerzmitteln sowie der Durchführung verschiedener, vom Arzt verordneter, Therapiemaßnahmen gibt es eine Reihe weiterer Empfehlungen, die bei Entzündungen in den Gelenken helfen und die Gelenkschmerzen lindern können. Dazu gehören beispielsweise kühle Umschläge und kühlende Salben.

Was ist eine Arthtritis? Der Fachbegriff für Gelenkentzündungen lautet Arthritis - es gibt jedoch viele verschieden Ausprägungen der Erkrankung mit unterschiedlichsten Ursachen. Häufig sind Infektionen mit Bakterien verantwortlich für eine Arthritis. Sie können direkt am Gelenk eine Entzündung verursachen, typischerweise durch Staphylokokken oder Streptokokken verursacht. Die erreger können aber auch von einem anderen Entzündungsherd im Körper über die Blutbahn ins Gelenk wandern. So kann zum Beispiel auch eine Mittelohrentzündung oder Lippenherpes zu Arthritis führen.

Kühle Umschläge lindern Gelenkentzündung

Kälte kann Schmerzen lindern. Sie wirkt betäubend und dämpft Entzündungsprozesse, indem sie den Stoffwechsel im Gelenk verlangsamt. Aber Achtung: Die Anwendungen dürfen immer nur kühl, aber nie eiskalt sein, um Schäden an der Haut und den Blutgefäßen zu verhindern.

Übrigens: Auch wenn jede Bewegung schmerzt, ist Ruhestellung der falsche Weg, um eine Entzündung in den Gelenken auszukurieren. Natürlich sollte man es bei einer akuten Erkrankung nicht mit Sport übertreiben. Denoch ist nachgewiesen, dass moderate Bewegung den Heilungsprozess unterstützt. Ebenso beugt regelmäßige Bewegung Gelenkschmerzen vor.

Gelenkschmerzen: Wärme ist Gift

Auf keinen Fall sollte Wärme an das akut entzündete und geschwollene Gelenk kommen, warnt die Deutsche Arthrose-Hilfe. Wärme kurbelt den Entzündungsprozess der Gelenkerkrankung zusätzlich an und kann die Gelenkschmerzen verschlimmern. So schreitet die Erkrankung weiter fort und die Schmerzen nehmen zu.

Der Grund: Eine Entzündungsreaktion des Körpers zeigt neben Symptomen wie Rötungen, Schwellungen und Schmerzen auch durch eine Überwärmung des betroffenen Bereichs. Wird diese Wärmeentwicklung intensiviert, verstärken sich auch die Beschwerden.

Wärme nie direkt anwenden

Wärme ist nach Angaben der Arthrose-Hilfe nur dann empfehlenswert, wenn sie den umliegenden Sehnen und der Muskulatur zugute kommt. Dann kann sie die, durch die ständigen Schmerzen angespannten und strapazierten Partien, lockern und ihre Durchblutung fördern. Wichtig dabei ist, dass die Wärme nicht direkt in das Gelenk strahlt, sondern nur die Bereiche ober- und unterhalb erwärmt .

Arthrose: Drei Risikofaktoren

Eine bewusste Ernährung kann die Arthrose-Therapie ebenfalls ergänzen und helfen, Entzündungen zu lindern. So rät die Deutsche Arthrose-Stiftung, auf Zigaretten, Alkohol und rotes Fleisch zu verzichten, da darin Substanzen enthalten sind, die den Gelenkstoffwechsel negativ beeinflussen und Entzündungen fördern.

"Arthrose-Diät": mehr Frische, weniger Zucker

Entzündungshemmend hingegen können die in Seefischen enthaltenen Omega-3-Fettsäuren sein. Obst und Gemüse versorgen die Gelenke mit wichtigen Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen. Gesunden Ölen wie Leinsamen-, Soja- und Wallnussöl wird ebenfalls eine entzündungshemmende Wirkung nachgesagt.

Gelenkverschleiß: Was ist Arthrose? Arthrose ist die häufigste aller Gelenkkrankheiten und beschreibt den Zustand nach Zerstörung der Knorpelschicht eines Gelenks und den damit einhergehenden Knochenveränderungen. Arthrose tritt häufig in Händen, Knien, Hüftgelenken oder Schulern auf.

Viele Arthrose-Betroffene berichten zudem von einer Verbesserung des Krankheitsbildes, wenn sie Weißmehlprodukte reduzieren und ihren Zuckerkonsum einschränken.

Nahrungsergänzungsmittel gegen Gelenkschmerzen

Einige Orthopäden und Patienten haben zudem gute Erfahrungen mit dem Nahrungsergänzungsmittel MSM gemacht. Bei Methylsulfonylmethan handelt es sich um eine organische Schwefelverbindung. Der Körper enthält fünf Mal mehr Schwefel als Magnesium und sogar vierzig Mal mehr als Eisen. Rund die Hälfte des Schwefelvorkommens findet sich in Muskeln, Haut und Knochen.

Die Wirkung von MSM fußt auf vier Säulen:

  • Es hilft den Muskeln, sich zu entspannen,
  • hemmt Entzündungen,
  • fängt freie Radikale im Gelenk ab
  • und fördert die Durchblutung.

Schwellungen, Schmerzen, Rötungen und Hitzeempfindungen in den Gelenken können gelindert werden.

Mit Gelenkbeschwerden immer zum Arzt

Trotz der genannten Tipps ist es wichtig, dass man mit entzündeten und schmerzenden Gelenken immer einen Arzt aufsucht und die geeignete Therapie in Anspruch nimmt. Die genannten Empfehlungen gegen Entzündungen können den Krankheitsverlauf zwar positiv beeinflussen, als alleinige Behandlung sind sie allerdings nicht ausreichend.

Auch für Schmerzmittel gilt: Den geeigneten Wirkstoff, die Dosierung sowie die Dauer der Einnahme immer mit einem Arzt besprechen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
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