Nach Vogelgrippe-Fall in den USA WHO rät: Diese Milch sollten Sie meiden
Nach der Entdeckung des Vogelgrippevirus in unpasteurisierter Milch in den USA taucht die Frage auf: Wie sicher ist Milch?
Nach der Entdeckung des gefährlichen Vogelgrippevirus A (H5N1) bei Milchkühen in den USA hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bestehende Empfehlungen bekräftigt, pasteurisierte statt rohe Milchprodukte zu konsumieren.
In Texas war ein Mann positiv auf das Virus getestet worden, der auf einer Rinderfarm arbeitete. Wie die Übertragung genau stattfand, werde noch untersucht, sagte Wenqing Zhang, Leiterin des WHO-Influenza-Programms, am Freitag in Genf. Es sei der erste bekannte Fall einer Übertragung von einer Kuh auf einen Menschen." Infektionen von Menschen mit A(H5N1) sind nach wie vor selten und hängen mit dem Kontakt zu infizierten Tieren und der Umgebung zusammen", betonte sie.
Virusnachweis bei Milchkühen in den USA
Die US-Behörden hatten die WHO über die Ansteckung des Mannes Anfang April informiert und auch berichtet, dass das Virus in unpasteurisierter Milch gefunden worden war. Der Mann hatte nach US-Angaben nur leichte Symptome, etwa rote Augen, die einer Bindehautentzündung ähnelten. Kühe stecken sich nach US-Angaben wohl bei Wildvögeln an.
Vogelgrippe: So macht sich eine Infektion bemerkbar
Beim Menschen ähneln die Symptome denen einer Grippe: Fieber, Husten, Kopf- und Gliederschmerzen sind typisch. Bleibt die Vogelgrippe allerdings unbehandelt, kann es zu einer Lungenentzündung kommen, weshalb die Erkrankung auch zum Tod führen kann.
Bislang wurde das Virus nur bei Milchkühen in den USA gefunden. Betroffen sind nach WHO-Angaben 29 Herden in acht Bundesstaaten. Analysen des Virus hätten gezeigt, dass es keine Änderungen aufweise, die es besser an Säugetiere anpasse, sagte Wenqing.
"Bei den aktuellen Ausbrüchen wurden auch Übertragungen von Vögeln auf Kühe, von Kühen auf Kühe und von Kühen auf Vögel registriert, was darauf hindeutet, dass das Virus möglicherweise andere Übertragungswege gefunden hat, als wir bisher angenommen haben", sagte Wenqing.
Vogelgrippevirus grassiert auch in Europa
Das Vogelgrippevirus A(H5N1) tauchte erstmals 1996 auf, aber seit 2020 steigen die Ansteckungen unter Vögeln rasant, und immer mehr Säugetiere sind betroffen, darunter Nerze, Robben, Seelöwen und Füchse. Derzeit grassiert die größte je dokumentierte Vogelgrippewelle, die sich über fast die gesamte Erde erstreckt und auch Europa betrifft.
Die WHO arbeite zurzeit mit Partnern an einer neuen Risikobeurteilung im Zusammenhang mit dem Erreger H5N1.
Seit 2003 wurden nach WHO-Angaben fast 900 Fälle von A(H5N1)-Infektionen bei Menschen gemeldet. Die Hälfte von ihnen verstarb. Allerdings ist es nach Angaben der WHO nicht ausgeschlossen, dass viel mehr Menschen infiziert waren, aber keine Symptome zeigten und die Fälle deshalb nicht entdeckt wurden. In Deutschland ist nachweislich noch kein Mensch an Vogelgrippe erkrankt.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- cdc.gov: "Highly Pathogenic Avian Influenza A (H5N1) Virus Infection Reported in a Person in the U.S." (englisch)
- fda.gov: "Questions and Answers Regarding Milk Safety During Highly Pathogenic Avian Influenza (HPAI) Outbreaks" (englisch)
- rki.de: "RKI zu humanen Erkrankungen mit aviärer Influenza (Vogelgrippe)"
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa