Putin und Kim Jong Un Wer die Superschurken jetzt noch aufhalten kann
Die subjektive Sicht des Autors auf das Thema. Niemand muss diese Meinung übernehmen, aber sie kann zum Nachdenken anregen.
Was Meinungen von Nachrichten unterscheidet.Man nehme einen Weltraumbahnhof, zwei Panzerzüge, zwei Superschurken und ein Treffen der Superhelden, um die Bösen aufzuhalten. Das Ergebnis? Tada: Weltpolitik.
Eine Kolumne von Janna Halbroth
Als Kim Jong Un mit seinem rollenden Panzer in Wostotschny ankommt, herrscht Totenstille. Es ist Nacht, natürlich ist es das. So gehört sich das schließlich für einen echten Bösewicht. Und wenn der eine Superschurke auf einen anderen trifft, dann kann das nicht irgendwo passieren. Um ihre Bösartigkeiten auszuhecken, müssen sich die beiden schon an einem intergalaktischen Schurkenort, wie etwa auf dem Mars treffen. Na ja, oder eben auf einem entlegenen Weltraumbahnhof in Sibirien.
- Gepanzerter Zug: Das ist Kim Jong Uns "Fahrende Festung"
So oder so. Es muss gruselig und finster sein. Wenn dann Wladimir Putin seinen Fiesbacken-Kollegen in Empfang nimmt, dann grinsen beide diabolisch und verschwinden in ihrer dunklen Höhle. Da besprechen sie dann, wie sie die Weltherrschaft an sich reißen. Sie könnten etwa den Mond stehlen, das Trinkwasser vergiften, Kryptonit abbauen, Luke Skywalker auf die Dunkle Seite der Macht ziehen, den Imperator töten und die Galaxis beherrschen oder aber die sieben Heiligtümer des Todes finden und Harry Potter den Garaus machen.
Eines wollen sie auf jeden Fall nicht: mit den Gutmenschen zusammenarbeiten, die sich in Gotham, Metropolis, New York oder auch sonst wo treffen. Der Zug ist abgefahren, und zwar doppelt gepanzert. Die sollen mal schön ihr Ding machen, während die Superschurken streng geheim und ohne Zweifel abgrundtief böse Pläne aushecken.
Was hier eigentlich los ist
Klingt alles, wie ein echter Bösewichtsstreifen, oder? Wie eine Geschichte aus einem Marvel-Comic oder einem Disney-Film. Doch das ist es leider nicht. Tatsächlich handelt es sich hierbei um die derzeitige Weltpolitik. Da treffen sich zwei der schlimmsten Diktatoren der Erde, um sich zu verbünden, während gleichzeitig in New York der Rest der Welt bei der UN-Vollversammlung nach Lösungen ringt und fast irgendwie hilflos wirkt.
Dass wir eine zivilisierte Gesellschaft sein sollen, in der sich Staatsführer gemeinsam an einen Tisch setzen und Probleme friedlich klären, scheint gerade unvorstellbar. Aber wäre die Weltlage nun doch ein Film, könnten wir auf die geballte Kraft der Superhelden hoffen. Sie würden uns aus dem Schlamassel befreien. Und et voilà: Happy End, alle liegen sich glückselig in den Armen. Aber ist Scholz ein Skywalker? Biden Batman oder Sunak Superman? Vielleicht noch nicht, aber was nicht ist, kann ja noch werden.
- Eigene Beobachtungen