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Diese Lebensmittel sind in der Schwangerschaft tabu | Liste


Verbotene Lebensmittel
Das dürfen Schwangere nicht essen

Von dpa-tmn, t-online, cch

Aktualisiert am 22.02.2024Lesedauer: 4 Min.
Schwangere: Süßigkeiten sollten in der Schwangerschaft nur in Maßen gegessen werden.Vergrößern des Bildes
Schwangere: Süßigkeiten sollten in der Schwangerschaft nur in Maßen gegessen werden. (Quelle: diignat/getty-images-bilder)

Sushi, Süßigkeiten, Kaffee, Eier, Mett: Auf welche Lebensmittel sollten Schwangere verzichten und welche sind in Maßen erlaubt? Unsere Tabelle gibt einen Überblick zur Ernährung in der Schwangerschaft.

Darf ich in der Schwangerschaft keinen Kaffee mehr trinken? Was muss ich essen, um genug Folsäure aufzunehmen? Schwangere haben viele Fragen. Aber die Vielzahl von Ratschlägen zur richtigen Ernährung in der Schwangerschaft kann Frauen verunsichern.

Dabei gilt bis auf ein paar Ausnamen: Essen Sie, was Ihnen schmeckt. Ein zu stark eingeschränkter Speiseplan ist laut Experten eher kontraproduktiv. Schließlich müssen die werdende Mutter und ihr Baby alle wichtigen Nährstoffe bekommen.

Wichtig ist aber: Schwangere sollten sich ausgewogen und abwechslungsreich ernähren. Die Unterschiede zu einer normalen, gesunden Mischkost sind gar nicht so groß. Nur einige Lebensmittel sollten werdende Mütter lieber meiden, da sie Krankheitserreger wie Salmonellen, Listerien oder Toxoplasmen übertragen können, die dem Baby schaden können.

Liste mit erlaubten und verbotenenen Lebensmitteln in der Schwangerschaft

erlaubte Lebensmittel mit Vorsicht zu genießen verbotene Lebensmittel
reichlich frisches Obst und Gemüse rohes Obst und Gemüse waschen vorgeschnittene, abgepackte Salate und Früchte, rohe Sprossen
Fleisch und Fisch gekocht oder gebraten Innereien, Schwertfisch, Merlin, Thunfisch, Heilbutt rohes Fleisch und roher Fisch, z.B. Tartar, Sushi, Salami, roher Schinken, Räucherlachs, Mettwurst
Pasteurisierte Milch, Milchprodukte, Eier und Eierspeisen Rohmilchkäse, Weißschimmelkäse, Blauschimmelkäse, Weichkäse mit Rotschmiere (z.B. Esrom, Harzer), schon fertig geriebener Käse, Sauermilchkäse (z.B. Harzer Roller, Handkäse),pasteurisierte Milch, rohes Ei (z.B. in Tiramisu), unbehandelte Frischmilch
kalt gepresste Pflanzenöle, z.B. Olivenöl Sahne, Schmalz
Fertigprodukte und Fastfood, Süßigkeiten
Wasser, ungesüßter Tee, verdünnte Fruchtsäfte Kaffee, Softdrinks, chininhaltige Limonaden (z.B. Bitter Lemon) alkoholische Getränke

Obst und Gemüse

Schwangere sollten reichlich frisches Obst und Gemüse essen. Sie liefern wichtige Vitamine, Mineralien und Ballaststoffe sowie sekundäre Pflanzenstoffe und Antioxidantien. In der Schwangerschaft ist Folsäure (Vitamin B9) besonders wichtig. Folsäurelieferanten sind zum Beispiel

  • Kohl,
  • Brokkoli,
  • Spinat,
  • Spargel,
  • Hülsenfrüchte,
  • Vollkornbrot und
  • rote Beete.

Zwar gibt es den Rat, Hülsenfrüchte und Lauchgewächse wie Zwiebeln zu meiden, weil sie schwer verdaulich sind und Blähungen oder Übelkeit auslösen können. Wer sie verträgt, könne laut Experten aber ruhig zugreifen.

Verbote gibt es nur bei Produktwahl und Zubereitung. Das gilt zum Beispiel für abgepackte Fertigsalate, vorgeschnittene Früchte und nicht erhitzte Sprossen. Sie können mit Keimen belastet sein, die dem Baby schaden. Außerdem sollten Schwangere rohes Obst und Gemüse nie ungewaschen verzehren.

Fleisch und Fisch

Fleisch und Fisch enthalten Proteine und versorgen Schwangere außerdem mit Eisen und Jod.

Aber: Alle Produkte, die roh sind, nicht ausreichend erhitzt oder nur kaltgeräuchert wurden, sind in der Schwangerschaft tabu. Dazu zählen rohes Fleisch wie Hackfleisch oder Mett, Tatar und Sushi sowie Räucherlachs und Rohwurstwaren wie Salami oder Teewurst. "Diese Lebensmittel können mit gefährlichen Keimen kontaminiert sein, die zu Erkrankungen, Wehen und Fehlgeburten führen können", sagt Christian Albring, Präsident des Berufsverbandes der Frauenärzte. Erreger von Listeriose und Toxoplasmose können auf die Plazenta und das ungeborene Baby übergehen.

Außerdem sollten stark mit Quecksilber belastete Fischsorten wie Schwertfisch, Thunfisch, Rotbarsch, Hecht oder Merlin nur selten auf den Teller kommen. Auch Innereien wie Leber können Schadstoffe wie Schwermetalle enthalten.

Für Schwangere unbedenklich sind Brüh- und Kochwurst und auch gegartes Pökelfleisch. Sie können also zum Beispiel Bockwurst, Wiener Würstchen, Fleischwurst, Leberkäse, Weißwurst, Mortadella, Bierschinken, Leberwurst, Blutwurst, Corned Beef und Kochschinken essen. Fischsorten wie Kabeljau, Lachs, Hering oder Forelle sind ebenfalls kein Problem.

Milchprodukte und Eier

Milchprodukte decken am besten den erhöhten Bedarf an Kalzium. Eier und Eierspeisen versorgen den Körper unter anderem mit Eisen und Folsäure. Aber auch hier gilt: Nicht roh essen!

Nicht pasteurisierte Milchprodukte wie Rohmilch-Camembert oder Gorgonzola können mit Krankheitserregern belastet sein. Das gilt auch für Speisen mit rohem oder halbgarem Ei, zum Beispiel Tiramisu, Softeis oder Mayonnaise.

Sie können unter anderem Toxoplasmen, Listerien und Salmonellen enthalten, die dem Ungeborenen schaden können. Schwangere sollten Eier nur verzehren, wenn Eigelb und -weiß durch Erhitzung fest sind.

Für Schwangere unbedenklich ist also Käse aus pasteurisierter Milch. Ohne Rinde können sie zum Beispiel Gouda, Edamer, Tilsiter und Butterkäse verzehren. Auch Schmelzkäse oder Hartkäse (etwa Parmesan oder Bergkäse) dürfen auf dem Speiseplan stehen. Industriell hergestellter eingelegter Käse wie Mozzarella oder Schafskäse ist auch kein Problem – wenn er aus offenem Verkauf stammt, sollten Schwangere ihn aber meiden, da sich Keime darin leicht vermehren.

Fertigprodukte und Fastfood

Experten halten Fertigprodukte und Fastfood in der Schwangerschaft für problematisch. Das gilt besonders, wenn sie künstliche Zusätze wie Geschmacksverstärker, Zuckersatzstoffe oder Farbstoffe enthalten. Sie belasten den Organismus der Mutter und können beim ungeborenen Kind das Allergierisiko erhöhen.

Ein weiterer Aspekt: Auch Schwangere müssen auf ihr Gewicht achten. "Übergewicht kann zu Krankheitsbildern wie Bluthochdruck führen. Außerdem kommt es bei überernährten Babys häufiger zu Komplikationen wie einer Frühgeburt", erklärt Albring.

Getränke in der Schwangerschaft

Zwei bis drei Liter Flüssigkeit am Tag sind während der Schwangerschaft nötig, am besten sind Wasser und ungesüßte Getränke. Mineralwasser mit mindestens einem Gramm gelöster Mineralien pro Liter ist empfehlenswert, da Schwangere einen hohen Bedarf an Mineralien wie Magnesium und Kalzium haben. Diese können zum Beispiel Vorwehen vermeiden und dem Baby beim Knochenaufbau helfen.

Alarmzeichen für einen Flüssigkeitsmangel können zum Beispiel Kopfschmerzen oder Verstopfungen sein.

Chininhaltige Getränke wie Bitter Lemon können in großer Menge Wehen anregen und sollten zurückhaltend genossen werden. Das gilt auch für Koffein. Kaffee und Co. sind in der Schwangerschaft nicht gänzlich verboten. Bis zu drei Tassen pro Tag werden als unbedenklich angesehen, so das Netzwerk Gesund ins Leben, ein Zusammenschluss unter anderem von Frauen- und Kinderärzten sowie Hebammen. So zeigen Studien beim Konsum von bis zu drei Tassen während der Schwangerschaft keine nachteiligen Wirkungen auf Mutter oder Kind. Auf hohe Koffeinmengen, wie sie in Energydrinks enthalten sind, sollten Schwangere aber besser verzichten.

Oberste Priorität hat aber der Verzicht auf Alkohol, da dieser das zentrale Nervensystem des Ungeborenen nachweislich stark schädigt.

Viele werdende Mütter haben großen Durst. Das ist erst einmal ganz normal. Bei sehr starkem und ständigem Durst sollten sie aber den Arzt um Rat fragen. Denn das kann ein Anzeichen für Schwangerschaftsdiabetes sein.

Gewürze und Kräuter

Manche Kräuter und Gewürze stehen im Verdacht, wehenfördernd zu sein und so unter Umständen zu einer Frühgeburt führen zu können. Allerdings nur in großen Mengen. In normalen Mengen sind Petersilie, Zimt, Ingwer und Co. für das Baby nicht schädlich.

Für die Ernährung in der Schwangerschaft gilt

Reichlich:
kalorienfreie Getränke und pflanzliche Lebensmittel (Gemüse, Obst, Hülsenfrüchte, Vollkornprodukte)

Mäßig: tierische Lebensmittel (Milch und Milchprodukte, Fleisch, Fisch, Eier)

Sparsam: Süßigkeiten, Snacks, zuckerhaltige Getränke, Fett mit hohem Anteil gesättigter Fettsäuren

Vegetarische und vegane Ernährung

Grundsätzlich kann eine ausgewogene vegetarische Ernährungsweise, bei der auch Milchprodukte und Eier verzehrt werden, den Bedarf an den meisten Nährstoffen decken. Das Netzwerk Gesund ins Leben empfiehlt Schwangeren zur Absicherung eine gezielte Beratung.

Bei einer veganen Ernährung muss die Zufuhr von Nährstoffen, die wichtig, in dieser Ernährungsweise aber nicht enthalten sind, ärztlich überprüft werden und eine individuelle Ernährungsberatung erfolgen. Um einem Nährstoffmangel vorzubeugen, kommen schwangere Veganerinnen nicht darum herum, bestimmte Nährstoffsupplemente einzunehmen.

Allergieprävention durch Ernährung

In der Empfehlung des Netzwerks Gesund ins Leben heißt es: "Schwangere sollen zur Allergieprävention beim Kind keine Lebensmittel aus ihrer Ernährung ausschließen." Das Meiden bestimmter Lebensmittel in der Schwangerschaft habe für eine Allergieprävention keinen Nutzen. Helfen könnte demnach aber der regelmäßige Verzehr von fettreichem Fisch durch die darin enthaltenen langkettigen Omega-3-Fettsäuren.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa-tmn
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