Stiftung Warentest Wasserfilter enttäuschen im Test
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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Sauberes Trinkwasser dank Wasserfiltern wie Brita? Stiftung Warentest untersucht die beliebtesten Modelle und kommt zu einem ernüchternden Ergebnis.
Inhaltsverzeichnis
- Wasserfilter im Test: So prüft die Stiftung Warentest
- Der günstige Testsieger: Brita Marella Cool mit Wasserfilter Maxtra+
- Der zweite Testsieger: Brita Style Cool mit Wasserfilter Maxtra+
- Platz zwei im Test: BWT Tischwasserfilter Penguin mit Soft Filtered Water Extra
- Ohne Silber im Wasser: Wasserfilter von Philips mit Micro X Clean
- Wissenswertes über Wasserfilter
Reines Wasser ohne Schadstoffe: Wasserfilter sollen das Leistungswasser glasklar filtern. Aus hartem Wasser soll durch weniger Kalk im Handumdrehen weiches Wasser für besten Tee- und Kaffeegenuss werden. Auch sollen Verunreinigungen wie Kupfer, Blei und sogar Mikroplastik reduziert werden.
Die Stiftung Warentest hat für die "test"-Ausgabe 07/2022 Wasserfilter samt Wasserfilterkannen geprüft. Das Ergebnis ist enttäuschend. Wir zeigen die beiden Testsieger der Stiftung Warentest und zwei weitere geprüfte Modelle.
Wasserfilter im Test: So prüft die Stiftung Warentest
Für ihren Test hat die Stiftung Warentest verschiedene Wasserfilter getestet. Sechs wurden in der originalen Wasserfilterkanne geprüft, zwei Fremdkartuschen in den vom Hersteller empfohlenen Kannen.
Über die Hälfte der Gesamtwertung macht die Filterleistung aus. Neben der Reduktion der Wasserhärte wurde auch auf die Filterkapazität geachtet. Auch die Reduzierung von Kalk, chlororganischer Stoffe (Trichlormethan) sowie Kupfer und Blei wurde untersucht.
Wichtig für die Gesamtwertung war der Stiftung Warentest auch, ob neue Schadstoffe durch die Wasserfilter ins Wasser gelangen. Das Testkriterium wurde "Einträge durch den Filter" genannt. Weitere 30 Prozent der Wertung machte die Handhabung der Modelle aus.
Die Ergebnisse des Wasserfilter-Tests im Überblick
Die Testergebnisse sind eindeutig: Keiner der getesteten Wasserfilter erhält eine gute Bewertung. Lediglich ein Filter in zwei verschiedenen Wasserkannen erhält eine befriedigende Endnote. Ein Wasserfiltersystem fällt sogar mit einem "Mangelhaft" durch. Alle Wasserfilter lassen schnell in der Leistung nach und sollten bereits nach ein bis zwei Wochen gewechselt werden.
Klarer Testsieger ist der Marktführer Brita. Der Wasserfilter Maxtra+ erhält in den beiden Wasserfilterkannen Marella Cool und Style Cool eine "befriedigende (3,5)" Testnote. Platz drei und vier der Kartuschen mit Kanne belegen die beiden "ausreichenden (4,0)" Modelle von BWT und Philips. Auch günstige Anbieter wie Amazon Basics und Edeka können nicht überzeugen. Das Schlusslicht von Yucona schafft nicht nur kein weiches Wasser, er sorgt noch dazu für Schimmelpilze im Trinkwasser.
Alle Ergebnisse des Wasserfilter-Tests lesen Sie in der "test"-Ausgabe 07/2022.
Der günstige Testsieger: Brita Marella Cool mit Wasserfilter Maxtra+
Das Testergebnis: Mit dem "test"-Qualitätsurteil "befriedigend (3,5)" liegt der Markführer Brita im Test klar vorn. Der Wasserfilter Maxtra+ in der Filterflasche Marella Cool filtert das Wasser ausreichend und reduziert besonders Blei und Kupfer. Jedoch sollte der Wasserfilter alle ein bis zwei Wochen gewechselt werden.
Produktdetails: Die Wasserkanne Brita Marella Cool filtert bis zu 1,4 Liter in wenigen Minuten. Dazu wird eine der beiden beiliegenden Filterkartuschen eingesetzt. Ausreichend viele Wasserfilter sollten am besten immer vorrätig sein, auch wenn der Hersteller Brita von einer Kartusche pro Monat spricht.
Der Wasserfilter Maxtra+ soll unter anderem Kalk und Chlor reduzieren und so für weiches Wasser sorgen. Die Wasserfilterkanne besitzt eine elektronische Anzeige, um rechtzeitig den Wasserfilter zu wechseln und ist außerdem spülmaschinengeeignet.
Der zweite Testsieger: Brita Style Cool mit Wasserfilter Maxtra+
Das Testergebnis: Der Wasserfilter Maxtra+ erhält auch in der Brita-Kanne Style Cool das Testergebnis "befriedigend (3,5)" und filtert besonders gut Blei und Kupfer aus dem Wasser.
Produktdetails: Auch die Wasserfilterkanne Brita Style Cool fasst bis zu 1,4 Liter gefiltertes Wasser. Zusammen mit den Filterkartuschen Maxtra+ filtert die Kanne Kalk, Chlor und andere unerwünschte Stoffe aus dem Trinkwasser.
Die Unterschiede zur anderen Brita-Kanne Marella sind minimal. Auch der kleine Kostenunterschied ist kaum spürbar. Greifen Sie daher zu dem Modell, das Ihnen optisch besser gefällt. Beide funktionieren am besten mit den Wasserfiltern Maxtra+.
Platz zwei im Test: BWT Tischwasserfilter Penguin mit Soft Filtered Water Extra
Das Testergebnis: Der Wasserfilter BWT Soft Filtered Water Extra in der Kanne Penguin erhält von Stiftung Warentest ein "Ausreichend (4,0)". In den Punkten Handhabung und Einträge durch den Filter erreicht das Modell "gute" Ergebnisse.
Produktdetails: Das Wasserfilter-Set von BWT soll für weiches Trinkwasser sorgen und Schadstoffe durch ein mehrstufiges Filterverfahren reduzieren. So werden etwa Blei und Chlor entfernt. Zusätzlich reichert es das Wasser mit Mineralien wie Magnesium an.
In die Kanne passen bis zu 1,5 Liter gefiltertes Trinkwasser. Die Wasserfilterkanne im skandinavischen Design hat eine Wechselanzeige und soll ohne Spritzer befüllt werden können. Weitere Kartuschen erhalten Sie hier.
Ohne Silber im Wasser: Wasserfilter von Philips mit Micro X Clean
Das Testergebnis: Auch der Wasserfilter samt Kanne von Philips erhält eine "ausreichende (4,0)" Testnote. Das Set fällt vor allem positiv auf, da durch den Filter kein Silber im Trinkwasser landet. Bei allen anderen Wasserfiltern war dies der Fall.
Produktdetails: Das Philips-Wasserfiltersystem enthält eine Wasserfilterkanne und einen -filter. Es soll neben Kalk auch Schwermetalle wie Blei, Medikamentenrückstände, Pestizide, Chlor und sogar Mikroplastik aus dem Wasser entfernen. Der Tischwasserfilter fasst 1,5 Liter.
Die Kanne von Philips hat einen eingebauten Timer, der an den Wechsel der Kartusche erinnert. Exakt passend ist nur der Wasserfilter Micro X Clean, mit Kerbe sollen jedoch auch andere Filter kompatibel sein.
Unser Fazit zum Wasserfilter-Test
Die Stiftung Warentest rät ganz klar von Wasserfiltern ab, außer bei Teegourmets. Die Filterleistung ist meist enttäuschend. Gut oder sogar besser ist gekauftes Mineralwasser oder einfaches Leitungswasser. Das ist besonders umweltschonend und schadstoffarm – dank strenger Kontrollen in Deutschland. Für die Kohlensäure empfehlen wir einen Wassersprudler. Lesen Sie dazu unseren t-online-Praxistest.
Möchten Sie dennoch einen Trinkwasserfilter kaufen, so greifen Sie zum Testsieger Maxtra+ des Marktführers Brita in den Tischfilterkannen Marella Cool oder Style Cool.
Wissenswertes über Wasserfilter
Ist hartes Trinkwasser schädlich?
Je mehr Kalk Wasser enthält, desto härter ist es. Das ist gerade bei Wasserkochern gut zu beobachten. In Gegenden mit hartem Leitungswasser sollten Haushaltsgeräte wie Geschirrspüler und Waschmaschine daher regelmäßig entkalkt werden.
Gerade Teetrinker schwören oft auf weiches Wasser. Es ist milder im Geschmack, enthält jedoch auch weniger Spurenelemente wie Kalzium und Magnesium. Egal ob weich oder hart: Leitungswasser kann in Deutschland problemlos getrunken werden und ist nicht schädlich. Nur bei alten Wasserrohren sollte der Blei- und Kupfergehalt des Leitungswassers geprüft und das Wasser kurz abgelaufen lassen werden.
Welche Schadstoffe können im Trinkwasser enthalten sein?
Wasser gilt als gesund. Doch können Schadstoffe wie Blei, Kupfer, Ammonium und Mangan oder auch Bakterien im Wasser vorkommen. Heutzutage lassen sich sogar Pestizid- und Medikamentenrückstände sowie Mikroplastik im Wasser finden.
Das Wasser in Deutschland unterliegt jedoch strengen Kontrollen und ist unbedenklich. Bei deutschem Leitungswasser und Mineralwasser, das in den Handel kommt, liegt die Schadstoffbelastung weit unter den zulässigen Grenzwerten.
Was filtern Wasserfilter aus dem Trinkwasser?
Wasserfilter sollen Kalk und Schadstoffe aus dem Wasser entfernen oder zumindest reduzieren. Wie funktioniert das? Aktivkohle filtert organische Stoffe und Schwermetalle, während Kunstharze Ionen austauschen (beispielsweise Kalzium und Magnesium gegen Wasserstoff). Durch diese Aktivkohlefilter und Ionenaustauscher im Tischwasserfilter wird das Wasser weicher und saurer. Neben den Schadstoffen werden jedoch auch die Mineralien entfernt.
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