Von Cremes bis Tabletten Wie Akne entsteht und welche Behandlung hilft
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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Die meisten Heranwachsenden haben irgendwann mit Akne zu kämpfen – einige nur mit vereinzelten Pickeln, andere mit ausgeprägten Pusteln und Knoten. Manchmal halten die Symptome auch im Erwachsenenalter noch an. Welche Behandlung bei Akne vulgaris hilft.
Inhaltsverzeichnis
Die ersten Pickel zeigen sich ausgerechnet dann, wenn das eigene Aussehen besonders kritisch wahrgenommen wird: in der Pubertät. Eine Akne ist zwar körperlich nicht gefährlich. Sie bedeutet aber für viele junge Menschen eine hohe psychische Belastung.
Eine Akne kann in sehr verschiedenen Formen in Erscheinung treten. Die meisten Jugendlichen leiden an der sogenannten gewöhnlichen Akne, die Fachleute als Akne vulgaris bezeichnen. Mädchen und Jungen sind etwa gleich häufig betroffen, allerdings verläuft eine Akne bei Jungen oft schwerer. Nach einigen Jahren klingt eine Akne fast immer von allein ab. Seltener leiden auch Erwachsene darunter (Spätakne) – mitunter hält eine Akne dann bis ins mittlere Erwachsenenalter an.
Wichtige Information
In diesem Text wird vor allem die gewöhnliche Akne (Akne vulgaris) beschrieben.
Akne im Gesicht: Besonders belastend
Akne vulgaris tritt insbesondere im Gesicht sowie im Bereich des Oberkörpers auf. Es können verschiedene Bereiche des Gesichts betroffen sein, etwa
- die Wangen,
- die Stirn und/oder
- das Kinn.
Akne im Gesicht ist für die Betroffenen oft sehr belastend, da die Pusteln für jeden sichtbar sind. Je nach Schweregrad und Form kann Akne auch in anderen Körperregionen in Erscheinung treten, etwa am Rücken.
Schweregrad und Arten von Akne
Eine Akne kann unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Sie kann mit oder ohne Entzündungen einhergehen. Bei einer Akne ohne Entzündung ist die Erkrankung nur mild ausgeprägt – so mild, dass viele sie nicht als Akne, sondern als bloße Pickel wahrnehmen. Anders als bei einem gewöhnlichen Pickel, der sich nach kurzer Zeit zurückbildet, bleiben Aknepickel jedoch länger bestehen.
Fachleute unterscheiden nach dem Schweregrad zwischen verschiedenen Arten/Formen von Akne vulgaris.
Leichte Akne: Acne comedonica
Die leichte Form der Akne ist meist auf das Gesicht beschränkt. Charakteristisch sind die typischen Mitesser. Sie entstehen, wenn Talgdrüsen in der Haut verstopfen.
Ärztinnen und Ärzte unterscheiden zwischen geschlossenen und offenen Mitessern. Geschlossene Mitesser haben einen weißen Kopf. Sind sie hingegen offen, hat der Kopf eine schwarze Färbung. Die dunkle Farbe ist kein Schmutz: Sie entsteht, wenn der Hautfarbstoff Melanin mit Sauerstoff reagiert.
In der Medizin heißen Mitesser Komedonen – dies erklärt, warum diese Art von Akne als Acne comedonica bezeichnet wird. Wird die Talgansammlung in den Mitessern größer, können sich durch Bakterien entzündliche Pickel entwickeln. Handelt es sich nur um wenige oder eher kleine Aknepickel, spricht man ebenfalls noch von einer leichten Akne.
Mittelschwere Akne: Acne papulopustulosa
Die mittelschwere Akne ist stärker ausgeprägt als die leichte Akne. Im Vergleich zur Acne comedonica bilden sich insgesamt mehr Aknepickel – insbesondere im Gesicht, auf dem Rücken und/oder im Brustbereich.
Wenn sich die Aknepickel entzünden, entstehen kleine, entzündliche Knötchen, die als Papeln bezeichnet werden. Enthalten sie Eiter, sprechen Fachleute von Pusteln. Aufgrund der Papeln und Pusteln wird diese Form der Akne als Acne papulopustulosa bezeichnet.
Schwere Akne: Acne conglobata
Ist eine Akne schwer ausgeprägt, entstehen zahlreiche Papeln und Pusteln. Zudem bilden sich teils schmerzhafte, oft rötliche, entzündliche Knoten in der Haut. Heilen sie ab, können dauerhaft Narben zurückbleiben. Bei einer schweren Akne können sich verkapselte Eiteransammlungen (Abszesse) bilden.
Wie bei der mittelschweren Form sind bei der Acne conglobata hauptsächlich Gesicht, Rücken und Brust befallen.
Sonderformen von Akne: Von Akne tarda bis Akne fulminans
Neben der "gewöhnlichen" Akne vulgaris können weitere Sonderformen von Akne unterschieden werden. Einige Beispiele:
Kontaktakne (Acne venenata): Die Akne entwickelt sich nach direktem Hautkontakt mit Stoffen, die Mitesser auslösen können (komedogene Substanzen) – zum Beispiel bestimmte Kosmetika.
Chlorakne: Diese Unterform der Kontaktakne kann nach Kontakt (Hautkontakt, Inhalation oder Aufnahme durch den Mund) mit Chlorverbindungen entstehen, etwa bei Arbeiten in der Chemieindustrie.
Acne medicamentosa: Sie wird durch Medikamente ausgelöst. Dazu zählen zum Beispiel Kortisonpräparate, Anabolika, Psychopharmaka oder Mittel zur Behandlung von Epilepsie.
Acne mechanica: Diese Form von Akne wird durch mechanische Reibung ausgelöst, zum Beispiel durch Tragen eines Stirnbands.
Acne inversa: Bei dieser schweren Form von Akne entstehen immer wieder großflächige, knotige und eiternde Entzündungen, die zu Narben führen können. Im Gegensatz zur gewöhnlichen Akne sind eher die Leisten, die Achselhöhlen oder bei Frauen der Bereich unter der Brust betroffen. An Acne inversa erkranken häufiger übergewichtige Personen, die rauchen. Zudem kommt Acne inversa in bestimmten Familien gehäuft vor.
- Schmerzhafte Entzündungen: Wie sich Acne inversa darstellt
Acne tarda: Diese Form von Akne betrifft Erwachsene. Hält eine Akne nach dem 25. Lebensjahr noch an oder tritt erstmals auf, sprechen Fachleute von einer Acne tarda, postpubertären Akne oder Spätakne. Eine Acne tarda kann auch im Alter von 30 Jahren und darüber hinaus noch bestehen.
Acne fulminans: Diese sehr schwer ausgeprägte Sonderform tritt häufig bei Jungen oder Männern mit mittelschwerer Akne vulgaris auf. Die Betroffenen fühlen sich plötzlich sehr krank. Neben starken entzündlichen Hautveränderungen leiden sie oft unter Beschwerden wie Fieber und Gelenkentzündungen.
Neugeborenenakne (Acne neonatorum): Unmittelbar nach der Geburt entwickelt das Baby Mitesser, Papeln und Pusteln im Gesicht. In der Regel bildet sich die Neugeborenenakne von allein wieder zurück.
Acne infantum: Die Form der Akne tritt bei Babys ab dem dritten bis sechsten Lebensmonat auf und geht mit Entzündungen und eventueller Knotenbildung einher.
Rosazea ist keine Akne
Die Hauterkrankung Rosazea kann neben brennenden Hautrötungen ebenfalls mit Papeln und Pusteln einhergehen. Früher wurde eine Rosazea als Acne rosacea bezeichnet. Mit einer Akne hat die Erkrankung jedoch nichts zu tun.
Ursachen & Risikofaktoren
Akne vulgaris tritt nicht ohne Grund verstärkt in der Pubertät auf. Dass Jugendliche daran erkranken, hat vor allem hormonelle Ursachen.
Eine tragende Rolle spielen dabei die männlichen Geschlechtshormone: die Androgene. Sie sind vor allem (aber nicht nur) für die Entwicklung männlicher Geschlechtsmerkmale zuständig. Während der Pubertät bildet der Körper verstärkt Androgene – vor allem bei Jungen. Aber auch bei Mädchen werden (in deutlich geringerer Konzentration) Androgene gebildet.
Androgene haben die Eigenschaft, die Fettproduktion der Haut anzuregen. In den Talgdrüsen bildet sich dann vermehrt Talg, eine fettige Substanz, die die Haut vor Austrocknung schützt. Kann der Talg nicht aus der Talgdrüse abfließen, weil sich in ihrem Ausgang Hornzellen angesammelt haben, verstopft sie. So entsteht im Laufe der Zeit zunächst ein Mitesser, der sich durch Bakterien entzünden und zu einem Aknepickel werden kann.
Die hohe Androgenproduktion ist also eine der Ursachen, warum Jugendliche in der Pubertät zu Akne neigen. Aber: Nicht alle Heranwachsenden entwickeln in der Pubertät eine Akne. Es muss also weitere Ursachen geben, die die Erkrankung begünstigen. Dazu zählen vermutlich genetische Einflüsse und das Immunsystem der Person. Hatten beide Elternteile in ihrer Jugend eine Akne, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass das Kind ebenfalls eine Akne entwickelt.
Risikofaktoren: Was fördert Akne?
Wichtig zu wissen: Mit mangelnder Hygiene hat eine Akne nichts zu tun. Es gibt keine Hinweise darauf, dass unzureichende Pflege die Erkrankung begünstigt.
Ernährung, Klima, Medikamente: Viele Faktoren sollen den Ausbruch einer Akne vulgaris begünstigen oder deren Verlauf beeinflussen. Doch zu vielen solcher vermuteten Risikofaktoren gibt es keine ausreichenden wissenschaftlichen Belege dafür, dass sie tatsächlich mit Akne in Verbindung stehen.
Bestimmte Pflegeprodukte können eine bestehende Akne verschlimmern. Dazu zählen fetthaltige Cremes oder Öle. Sie können die Poren verschließen, sodass der überschüssige Talg nicht abfließen kann. Unklar ist, ob Faktoren wie Stress oder Rauchen eine Akne verschlimmern.
Medikamente, die den Hormonhaushalt beeinflussen, können zu einer Akne führen oder eine bestehende Akne verstärken. Dies kann zum Beispiel im Rahmen einer Hormonbehandlung der Fall sein. Kortison, Präparate zum Muskelaufbau (Anabolika) oder bestimmte Mittel gegen Epilepsie können ebenfalls eine Akne begünstigen.
Ernährung und Akne
Inwieweit die Ernährung eine Akne beeinflusst – etwa durch Milchprodukte, Schokolade oder viel Fleisch –, ist noch nicht abschließend geklärt. Möglicherweise können sich sehr kohlenhydratreiche Nahrungsmittel wie Süßigkeiten, Kartoffeln oder Brot ungünstig auswirken. Bewiesen ist dies jedoch nicht.
Behandlung von Akne vulgaris
Was tun, um Akne loszuwerden? Fest steht: Eine Akne mit speziellen Medikamenten oder anderen Mitteln zu behandeln ist eine langwierige Angelegenheit, die Monate oder Jahre dauern kann. Es gibt jedoch einige Behandlungsmöglichkeiten, die die Symptome lindern könnten. Vor allem bei einer schweren Akne ist eine frühzeitige Behandlung wichtig, um eine spätere Narbenbildung zu vermeiden.
Welche Behandlung bei Akne am besten geeignet ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab – unter anderem von der Schwere der Erkrankung, dem Alter, dem Hauttyp und möglichen Begleiterkrankungen.
Behandlung von Akne in der Schwangerschaft
Auch während der Schwangerschaft und Stillzeit kann eine Akne behandelt werden. Bestimmte Medikamente sind dabei jedoch nicht geeignet, da sie dem Kind schaden könnten. Dazu zählen nicht nur viele Medikamente zum Einnehmen, sondern auch manche Mittel zum Auftragen.
Frauen, die bereits ins Behandlung sind und schwanger werden, sollten daher bereits in der Frühschwangerschaft mit der Hautärztin oder dem Hautarzt Rücksprache halten. Sie oder er wird dann gegebenenfalls die Behandlung anpassen.
Akne mit Creme, Salbe & Co. behandeln
In der Regel kommen bei einer Akne zunächst Mittel zur äußerlichen Anwendung zum Einsatz, etwa Cremes, Lotionen, Salben oder Gele. Reicht diese Behandlung nicht aus, wird die Ärztin oder der Arzt möglicherweise Medikamente zum Einnehmen verschreiben.
Eine Akne lässt sich äußerlich mit verschiedenen Wirkstoffen/Wirkstoffgruppen behandeln. Dazu zählen vor allem
- Benzoylperoxid,
- Antibiotika und
- Retinoide.
Die Wirkstoffe werden auf die Haut aufgetragen – nicht nur direkt auf die Pickel, sondern auch auf umliegende Hautpartien. Um Rötungen oder Juckreiz zu vermeiden, wird gewöhnlich mit einer niedrigen Dosis begonnen, um die Haut langsam an das Medikament zu gewöhnen.
Cremes, Lotionen oder Gele mit Benzoylperoxid sind rezeptfrei in der Apotheke erhältlich und insbesondere bei leichter bis mittelschwerer Akne geeignet. Benzoylperoxid hat zum einen eine antibakterielle Wirkung. Zum anderen bewirkt es, dass die obersten Hornschichten der Haut schneller abgestoßen werden. Auf diese Weise verstopfen die Talgdrüsen nicht so leicht. Zu möglichen Nebenwirkungen zählen Hautirritationen wie Rötungen und Juckreiz. Bei der Anwendung sollten Patientinnen und Patienten aufpassen, dass Benzoylperoxid nicht auf die Haare und die Kleidung gerät, da es einen bleichenden Effekt hat.
Antibiotikahaltige Salben sind im Gegensatz zu Benzoylperoxid verschreibungspflichtig. Sie wirken nur bei einer entzündlichen Akne und bekämpfen Bakterien, die die Entzündungen hervorrufen. Wichtig zu wissen: Wird ein Antibiotikum nach einer Pause wiederholt verwendet, kann es sein, dass die Behandlung irgendwann nicht mehr richtig wirkt, weil die Bakterien gegen das Medikament resistent geworden sind. Meist werden Antibiotika mit anderen Wirkstoffen wie Benzoylperoxid kombiniert. Zu möglichen Nebenwirkungen zählen Hautreizungen oder Durchfall.
Die rezeptpflichtigen Retinoide sind Wirkstoffe, die dem Vitamin A ähneln und bei verschiedenen Hauterkrankungen zum Einsatz kommen. Retinoidhaltige Lösungen, Cremes oder Gele hemmen die Talgproduktion. Zu den Retinoiden zählen Wirkstoffe wie Adapalen, Isotretinoin und Tretinoin. Mögliche Nebenwirkungen sind Hautirritationen wie Brennen, Rötungen oder Juckreiz. Für Schwangere und Stillende sind die Medikamente nicht geeignet.
Akne mit Tabletten behandeln
Manchmal reichen Cremes, Salben & Co. nicht aus, um die Akne loszuwerden. Dann wird die Ärztin oder der Arzt möglicherweise Tabletten oder Kapseln zum Einnehmen verschreiben. Dazu zählen vor allem
- Antibiotika,
- Hormonpräparate und
- Retinoide.
Antibiotika zum Einnehmen können zur Behandlung einer entzündlichen Akne zum Einsatz kommen. Bis sich das Hautbild verbessert, ist eine Einnahme über einige Wochen bis Monate nötig. Wie auch für antibiotikahaltige Salben gilt: Antibiotika in Tablettenform sind nicht für die wiederholte Langzeittherapie geeignet, da sich ansonsten Resistenzen bilden können. Antibiotika zum Einnehmen können zu verschiedenen Nebenwirkungen führen. Dazu zählen zum Beispiel Magen-Darm-Probleme, Schwindel oder allergische Reaktionen.
Bestimmte Hormonpräparate unterdrücken die Bildung von männlichen Geschlechtshormonen (Androgenen), welche eine Akne begünstigen. Speziell zur Behandlung von Akne sind für Mädchen und Frauen Tabletten mit verschiedenen Wirkstoffkombinationen zugelassen: Der Wirkstoff Ethinylestradiol wird dabei entweder mit Cyproteronacetat, Chlormadinonacetat oder Dienogest kombiniert. Die Präparate haben zugleich eine verhütende Wirkung. Zu möglichen Nebenwirkungen der Tabletten zählen zum Beispiel Kopfschmerzen oder Übelkeit. Einige Präparate erhöhen zudem das Thromboserisiko. Andere Hormonpräparate mit verhütender Wirkung können das Hautbild ebenfalls verbessern, wenn sie die Hormone Östrogen und Gestagen enthalten. Sie sind jedoch nicht speziell zur Behandlung von Akne zugelassen. Nach dem Absetzen der Antibabypille kann es passieren, dass sich eine Akne wieder verschlimmert.
Tabletten mit Retinoiden verbessern das Hautbild deutlich. Nach der Behandlung kann es jedoch zu einem Rückfall kommen. Trotz ihrer guten Wirkung werden Retinoide zum Einnehmen meist erst verschrieben, wenn andere Medikamente nicht genug geholfen haben. Der Grund: Retinoide sind mit vielen Nebenwirkungen verbunden. Dazu zählen zum Beispiel trockene Haut, Lippen und Augen sowie Kopf-, Gelenk- und Rückenschmerzen.
Retinoide können zu Fehlbildungen bei Ungeborenen führen. Gebärfähige Mädchen und Frauen sollten diese deshalb nur dann einnehmen, wenn sie während der Behandlungszeit ausreichend verhüten. Zudem stellen sie ein Gesundheitsrisiko für Babys dar, wenn die stillende Mutter Retinoide einnimmt. Daher dürfen Schwangere und Stillende Tabletten mit Retinoiden nicht einnehmen.
Der zu den Retinoiden zählende Wirkstoff Isotretinoin kann möglicherweise psychische Veränderungen wie Stimmungsschwankungen oder Depressionen auslösen. Zur Sicherheit empfiehlt es sich, während der Behandlung besonders aufmerksam zu sein und bei psychischen Auffälligkeiten frühzeitig die Ärztin oder den Arzt aufzusuchen.
Phototherapie: Akne mit Licht behandeln
Zusätzlich zu Medikamenten zum Auftragen oder Einnehmen kann bei Akne eine Bestrahlung geeignet sein.
Die Phototherapie wird bei der Hautärztin oder dem Hautarzt durchgeführt. Dabei wird der betroffene Hautbereich bestrahlt. Meist wird dabei blaues Licht verwendet. Zu möglichen Nebenwirkungen zählen vorübergehende Hautrötungen. Wie gut die Phototherapie wirklich hilft, ist bislang unklar.
Hautpflege bei Akne
Gesichtswasser, Peeling, Maske: Aknegeplagte versuchen mitunter alles, um die lästigen Pickel loszuwerden. Allerdings sollte man es dabei nicht übertreiben. Wer sein Haut immer wieder verschiedenen Reinigungsprozeduren aussetzt, riskiert weitere Hautirritationen.
Stattdessen sollten Betroffene auf milde Produkte setzen. Zur Reinigung eignen sich seifenfreie Produkte mit einem pH-Wert von 5,5. Zur anschließenden Pflege Akne sind Öl-in-Wasser-Emulsionen (Lotionen) empfehlenswert. Alternativ können feuchtigkeitshaltige Gele (Hydrogele) geeignet sein.
Peelings mit Fruchtsäuren wie Glykolsäure können das Hautbild bei leichten Formen von Akne möglicherweise etwas verbessern. Die Säuren fördern, dass sich die Hornhaut der obersten Hautschicht löst, sodass Talg besser abfließen kann.
Nicht zu empfehlen sind hingegen fetthaltige Präparate: Sie können zur Verstopfung der Poren beitragen. Inwieweit antibakterielle Lotionen empfehlenswert sind, hängt vom Zustand der Haut ab: Zum einen können die Produkte eine empfindliche Haut leicht irritieren, zum anderen können sie eine leichte Akne ein wenig lindern.
Aknepickel entfernen: Lieber nicht ausdrücken
Vorsicht beim Ausdrücken von Pickeln: Wer zu stark drückt, riskiert, dass darin enthaltener Eiter in tiefere Hautschichten gelangt – und der Pickel noch größer wird. Auch können Erreger hinein gelangen, etwa, wenn vorher die Hände nicht ausreichend gewaschen wurden. Besser ist es, Aknepickel in einer professionellen Behandlung entfernen zu lassen. Bei einer Kosmetikerin oder einem Kosmetiker oder in der Hautarztpraxis können Pickel und Hautunreinheiten mit speziellen Instrumenten unter sterilen Bedingungen ausgedrückt werden.
Welches Make-up bei Akne?
Welches Make-up bei Akne geeignet ist, lässt sich nicht pauschal beantworten. Vielmehr hängt es vom individuellen Hauttyp ab, welches Präparat die beste Wahl ist. Daher empfiehlt sich eine Beratung bei der Kosmetikerin oder dem Kosmetiker – oder in der Hautarztpraxis. Grundsätzlich gilt jedoch, dass sehr fetthaltige Präparate eher ungeeignet sind, da sie die Poren verstopfen und somit eine Akne verschlimmern können.
Verlauf & Folgen von Akne
In den meisten Fällen bildet sich eine Akne nach der Pubertät auch ohne Behandlung wieder zurück, wenn die Betroffenen etwa 20 Jahre alt sind. Bei manchen bleibt die Akne aber länger bestehen. Schätzungen zufolge leiden von 100 Betroffenen 10 noch jenseits des 25. Lebensjahrs an Akne.
Einige haben bis zum 40. Lebensjahr mit den Hautveränderungen zu kämpfen. Akne bei Erwachsenen verläuft in der Regel mild und muss meist nicht behandelt werden.
Narben durch Akne
Ist eine Akne schwer ausgeprägt, kann sie Spuren hinterlassen. Dazu zählen etwa rötliche Flecken oder Narben, die nach dem Abheilen der Aknepickel zurückbleiben. Wird versucht, Pickel oder Mitesser auszudrücken, kann das die Wahrscheinlichkeit für Narben erhöhen.
Bei etwa 2 bis 7 von 100 Jugendlichen mit Akne treten Narben auf.
Die Narben können unterschiedlich beschaffen sein. In manchen Fällen sind sie kaum sichtbar. Bei einer schweren Akne können sie deutlicher ausgeprägt sein, wenn beim Abheilen sehr viel Bindegewebe entsteht. Insbesondere in der Brust-, Schulter- oder Rückenregion können solche erhabenen Narben auftreten.
Sehr selten bilden sich sogenannte Keloide. Das sind Narben, die größer sind als die Region, die ursprünglich entzündet war. Das Erscheinungsbild der Narben lässt sich mit verschiedenen Behandlungen verbessern – etwa mithilfe von Laser, Peelings unter Unterspritzen mit sogenannten Fillern.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- Acne vulgaris. Online-Informationen von AMBOSS: www.amboss.com (Stand: 20.1.2022)
- Acne vulgaris. Online-Informationen des Pschyrembel: www.pschyrembel.de (Stand: Juli 2021)
- Akne. Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen: www.gesundheitsinformation.de (Stand: 11.9.2019)
- Gortner, L., Meyer, M.: Duale Reihe Pädiatrie. Thieme, Stuttgart 2018
- Moll, I.: Duale Reihe Dermatologie. Thieme, Stuttgart 2016
- Acne tarda. Online-Informationen des Pschyrembel: www.pschyrembel.de (Stand: April 2016)
- Leitlinien der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft: Behandlung der Akne. AWMF- Leitlinien Register Nr. 013/017 (Stand: 2011)