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PCOS – diese Behandlung kann die Beschwerden lindern


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Meist mehrere Maßnahmen nötig
PCOS – diese Behandlung kann die Beschwerden lindern


Aktualisiert am 24.03.2023Lesedauer: 3 Min.
Eine Frau hört einer Ärztin zu.Vergrößern des Bildes
Welche Behandlung bei PCOS helfen kann, hängt unter anderem davon ab, ob die Betroffene einen Kinderwunsch hat. (Quelle: fizkes/getty-images-bilder)

Nicht jede Frau, die PCOS hat, erhält die gleiche Behandlung. Wir erklären, welche Maßnahmen es gibt und für wen sie infrage kommen.

PCOS, das polyzystische Ovarsyndrom, ist eine Hormonstörung, die bei Frauen im fortpflanzungsfähigen Alter häufig vorkommt. Unter anderem macht sie sich durch Akne, Haarausfall, eine verstärkte Körperbehaarung und/oder Zyklusstörungen bemerkbar. Für viele Betroffenen sind diese Symptome so belastend, dass sie sie früher oder später ärztlich abklären lassen – und das ist wichtig: Zum einen lassen sich viele der Beschwerden nur durch gezielte Gegenmaßnahmen in den Griff bekommen.

Zum anderen geht das Syndrom häufig mit weiteren gesundheitlichen Problemen einher, die ohne rechtzeitige Behandlung ernste Risiken mit sich bringen.

Danach richtet sich die Behandlung des PCOS

Das PCOS ist nicht heilbar. Die Symptome lassen sich jedoch oftmals durch verschiedene Maßnahmen unter Kontrolle bringen. Wie genau die Behandlung gestaltet sein sollte, richtet sich im Wesentlichen nach zwei Fragen:

PCOS-Behandlung bei Normalgewicht

Liegt das Gewicht im Normalbereich und besteht aktuell kein Kinderwunsch, kann ein Hormonpräparat wie die Antibabypille gegen die äußerlich sichtbaren Anzeichen des PCOS helfen, also gegen die Akne, den Haarausfall und die verstärkte Körperbehaarung.

Für gewöhnlich verordnet die Ärztin oder der Arzt ein Präparat, welches eine Kombination aus zwei Hormonen enthält: Gestagen und Östrogen. Die tägliche Einnahme dieser Botenstoffe wirkt dem Überschuss männlicher Hormone im Körper entgegen, auf welchen sich die genannten Symptome zurückführen lassen.

Wichtig: Die Pille hat Nebenwirkungen. Beispielsweise erhöhen die gängigen Präparate das Risiko für Thrombosen und Embolien, bei denen Blutgerinnsel, die Gefäße verstopfen. Bevor eine Frau die Pille verschrieben bekommt, sollte die Ärztin oder der Arzt daher ermitteln, ob sie bereits ein erhöhtes Risiko für diese Erkrankungen hat.

Gegen die Zyklusstörungen hilft eine Behandlung mit der Antibabypille nur insofern, als dass wieder regelmäßige Blutungen einsetzen – wenn es sich um eine Pille handelt, die monatliche "Pillenpausen" vorsieht. In diesen siebentätigen Einnahmepausen sinkt der Spiegel der Hormone ab. Das veranlasst die Gebärmutter dazu, die sie auskleidende Schleimhaut abzustoßen, um sie danach wieder neu aufzubauen.

So geschieht es auch im natürlichen Monatszyklus. Trotzdem sind die Blutungen in den Pillenpausen keine Menstruation im eigentlichen Sinne, sondern werden Abbruchs- oder Entzugsblutungen genannt. Denn anders als in einem natürlichen Zyklus finden bei der Anwenderin keine Eisprünge statt – sie ist also nicht fruchtbar.

Für eine Frau mit PCOS, die schwanger werden möchte, eignet sich die Antibabypille somit nicht zur Behandlung. Ihr kann die Ärztin oder der Arzt stattdessen ein Mittel verschreiben, welches den Eisprung anregt, wie zum Beispiel Clomifencitrat.

In bestimmten Fällen kann – entweder zusätzlich oder stattdessen – ein anderes Mittel zum Einsatz kommen: Metformin. Dieses ist eigentlich zur Behandlung von Diabetes Typ 2 zugelassen. Es kann aber auch bei PCOS helfen, wenn die Betroffene eine sogenannte Insulinresistenz hat. Diese zählt zu den möglichen Ursachen eines PCOS und lässt sich im Rahmen der Diagnose feststellen.

Metformin wirkt einer Insulinresistenz entgegen. Vereinfacht erklärt sorgt es dafür, dass der Körper Zucker wieder besser verwerten kann und weniger Insulin bildet. Dadurch sinkt der Insulinspiegel, welcher bei Frauen mit einer Insulinresistenz dauerhaft erhöht ist. Das wiederum trägt zur Normalisierung des Hormonhaushalts bei: Unter anderem fällt der erhöhte Spiegel männlicher Hormone ab, was die durch ihn hervorgerufenen Symptome lindern kann und die Wahrscheinlichkeit eines Eisprungs erhöht.

Hinweis: Metformin ist aktuell für die Behandlung von Diabetes zugelassen, nicht für die des PCOS. Dennoch kann die Ärztin oder der Arzt das Mittel verordnen, da dessen Nutzen bei PCOS durch wissenschaftliche Studien belegt ist. Sie oder er muss die Patientin dann zunächst darüber informieren, dass es sich um einen "Off-Label-Use" handelt, das Mittel also außerhalb seines eigentlichen Anwendungsgebietes eingesetzt wird. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten in dem Fall für gewöhnlich nicht. Zudem muss die Patientin über die Risiken des Behandlungsversuchs aufgeklärt werden. Zu den häufigeren Nebenwirkungen von Metformin zählen Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen und Durchfall. Oft lassen diese im Verlauf der Behandlung nach.

Weitere Maßnahmen bei PCOS und Übergewicht

Ein PCOS ist häufig mit Übergewicht verbunden. Fachleute gehen davon aus, dass übermäßiges Körperfett die Entstehung der Hormonstörung fördern kann. Unter anderem begünstigt es die sogenannte Insulinresistenz, die wiederum zu den wichtigsten Risikofaktoren für PCOS zählt.

Der Zusammenhang ist komplex und noch nicht vollständig erforscht. (Was darüber bekannt ist, können Sie hier nachlesen.) Fest steht, dass er eine Chance für die Behandlung des PCOS bietet und dabei berücksichtigt werden sollte: Abnehmen und mehr Bewegung können sich nämlich günstig auf den Hormonhaushalt auswirken und dazu führen, dass sich die Beschwerden bessern. Auch die Chance auf einen Eisprung erhöht sich, wenn die Betroffene ein gesünderes Gewicht erreicht.

Darüber hinaus kann die Ärztin oder der Arzt das Mittel Metformin verschreiben. (Wie dieses wirkt, wird oben erklärt.)

All diese Maßnahmen dienen jedoch nicht nur dazu, das PCOS unter Kontrolle zu bringen, sondern auch der Vorbeugung riskanter gesundheitlicher Probleme: Je länger eine Frau mit Übergewicht und einer Insulinresistenz lebt, umso größer ist ihre Gefahr, Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Gelenkbeschwerden und/oder andere Folgeerkrankungen zu entwickeln.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Abrufdatum: 1.2.2023)
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