Massenschlägerei bei Kreisligaspiel Stadt kündigt weitreichende Konsequenzen an
Die Massenschlägerei auf dem Vereinsgelände des Essener Kreisligisten Al-Arz Libanon beschäftigt auch die Politiker der Stadt. In einer Stellungnahme äußern sie sich zu den Vorfällen am Wochenende.
Nach den gewalttätigen Vorfällen bei einem Kreisligaspiel in Essen, bei dem neben Messern auch Schusswaffen zum Einsatz gekommen sein sollen, hat sich nun auch die Stadt geäußert. "Das waren keine Fußball-Fans!", betont demnach Oberbürgermeister Thomas Kufen in der offiziellen Stellungnahme auf der Internetseite der Stadt. "Diese Form von offenen Angriffen auf unseren Fußballplätzen verurteile ich aufs Schärfste. Wir werden unsere Konsequenzen daraus ziehen!", heißt es weiter.
Laut Polizei sollen rund 60 Personen an den jagdähnlichen Szenen beteiligt gewesen sein, zwei gelten als leicht verletzt. Das Spiel wurde sofort abgebrochen, gleiches galt für das Spiel FC Saloniki Essen gegen die Spielvereinigung Steele II, das auf dem benachbarten Platz stattfand. Die Polizei war mit einem Großaufgebot vor Ort, das Schlimmeres verhindert hat. Personalien von mehr als 100 Personen wurden festgestellt. Die Polizei ermittelt und wertet unter anderem vorhandene Videoaufzeichnungen aus. Eine Beteiligung krimineller Clans wird nicht ausgeschlossen.
Gemeinsam mit der Sportverwaltung und dem Essener Sportbund e.V. (ESPO) überprüfe man die Satzung für die Nutzung der städtischen Sportstätten und werde diese verschärfen. "Ganz deutlich werden wir darin, Verbote über das Mitführen von gefährlichen Gegenständen formulieren und Verstöße ahnden. Auch die Videoüberwachung werden wir auf bestimmten Anlagen verstärken und ausweiten. Für das anstehende Pfingstwochenende wird mehr Sicherheitspersonal eingesetzt", kündigt Kufen an.
Stadt will Zuschauerverbot prüfen
Auch der Verein werde in die Pflicht genommen, da dieser eine Selbstverpflichtung gegen Gewalt im Sport unterzeichnet habe. "Daher prüfen wir auch ein Zuschauerverbot für bestimmte Spiele auf unseren Plätzen", erläutert der CDU-Politiker. Gewalt habe auf den Sportplätzen keinen Platz, so Kufen, der dankbar für das konsequente Eingreifen der Polizei ist.
Auch Jochen Sander, 1. Vorsitzender des Essener Sportbundes, distanziert sich deutlich von den Vorfällen auf der Platzanlage des Teams Al-Arz Libanon. Er teilt mit: "Der ESPO mit seinen 450 angeschlossenen Vereinen steht für Fairness, Rücksichtnahme und sportlichen Wettkampf. Wir verurteilen jede Form von Gewalt und anderem menschenverachtenden Verhalten, insbesondere auf den Sportanlagen dieser Stadt."
Alle Essener Fußballvereine hätten im Jahr 2016 eine Selbstverpflichtung zu diesen Werten unterzeichnet. "Hieran erinnern wir ganz ausdrücklich und sagen sehr deutlich: Wer sich nicht daran hält, ist in der Essener Sportlandschaft nicht erwünscht!"