Prozess in Aue Tesla-Crash mit drei Toten – Auto zog plötzlich nach links
Eine scharfe Lenkbewegung kostete drei Frauen das Leben. Wieso steuerte der Tesla in den Gegenverkehr? Angeblich hatte es schon zuvor Probleme mit dem Auto gegeben.
Die Einkaufstour endete für sie mit dem Tod: Claudia, Sarah und Sylvia G. kamen gerade aus Tschechien zurück, als ein Tesla plötzlich auf einer Landstraße bei Aue frontal in ihren Seat knallte. Die drei Frauen, ein junges Paar aus Markranstädt und die Mutter einer der beiden aus Leipzig, starben.
Das ist inzwischen zweieinhalb Jahre her. Seit Montag steht nun die mutmaßliche Unfallverursacherin in Aue vor Gericht. Carolin R. fuhr am 21. Juni 2020 bei schönem Wetter den Tesla, ihr wird fahrlässige Tötung vorgeworfen.
Wie verschiedene Medien übereinstimmend berichteten, schwieg sie beim Prozessauftakt vor dem Amtsgericht. Laut Staatsanwaltschaft soll eine Lenkbewegung nach links zum Zusammenstoß geführt haben. Der Lebensgefährte von R., dem der Tesla gehörte und der an jenem Tag mit dem Auto seiner Freundin direkt hinterherfuhr, sagte den Berichten zufolge, ihr Fahrzeug sei "plötzlich scharf nach links ausgebrochen".
Lebensgefährte: Tesla zog schon früher nach links
Wieso, ist bisher unklar. Angeblich sei der Tesla schon in den Monaten zuvor manchmal nach links gezogen, sagte der Lebensgefährte. Ihm selbst sei das passiert, als der Spurhalteassistent eine Markierung nicht erkannt habe.
Ein Sachverständiger fand allerdings laut den Berichten keinerlei Mängel am Tesla. Der Autopilot des Teslas sei nicht eingeschaltet gewesen, hieß es. Mit dem Assistenzsystem gibt es immer wieder Ärger, US-Behörden haben Tesla schon wegen falscher Versprechungen verklagt (lesen Sie hier mehr)
Was die Kollision letztlich verursachte, soll jetzt im Prozess geklärt werden. Das Urteil wird Ende Januar erwartet. Bis dahin sollen weitere Zeugen gehört werden, die den Unfall miterlebten.