t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeGesundheitKrankheiten & SymptomeGeschlechtskrankheiten

Vorhautentzündung selbst behandeln: Diese Maßnahmen können helfen


Tipps gegen Posthitis
Vorhautentzündung selbst behandeln – wann und wie das geht


Aktualisiert am 26.04.2024Lesedauer: 3 Min.
Qualitativ geprüfter Inhalt
Qualitativ geprüfter Inhalt

Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.

Zum journalistischen Leitbild von t-online.
Ein Mann öffnet seine HoseVergrößern des Bildes
Um eine Vorhautentzündung selbst zu behandeln, reichen oft einfache Maßnahmen – zum Beispiel: enge Kleidung meiden und mehrmals täglich den Penis behutsam reinigen. (Quelle: AndreyPopov/getty-images-bilder)

Wer an einer Vorhautentzündung erkrankt ist, kann diese oft selbst behandeln. Wie sich eine Posthitis lindern lässt und wann ärztlicher Rat einzuholen ist.

Wenn sich die Vorhaut entzündet, ist das für gewöhnlich deutlich zu spüren: Die Penisspitze juckt und schmerzt oder brennt typischerweise. Zudem kann sie gerötet und geschwollen sein und sich wärmer als üblich anfühlen.

All diese Symptome zeugen davon, dass das betroffene Gewebe angegriffen ist und sich zur Wehr setzt – gegen Krankheitserreger, Allergene oder auch aufgrund einer Reizung durch zu starke Reibung oder Reinigungssubstanzen.

Um die Entzündung zu lindern, gilt es, den Auslöser zu klären und zu beseitigen. Unter bestimmten Voraussetzungen ist dazu keine ärztliche Hilfe nötig. Ist beispielsweise davon auszugehen, dass die Vorhautentzündung durch eine allergische Reaktion, einen Mangel an Hygiene oder eine mechanische Reizung entstanden ist, kann der Betroffene zunächst versuchen, sie selbst zu behandeln. (Wie genau, lesen Sie im im nächsten Kapitel.)

Ärztlichen Rat einholen sollte der Erkrankte hingegen, wenn

  • die Vorhautentzündung trotz der Selbstbehandlung nicht binnen einiger Tage abklingt, und/oder
  • er mit einem Pilz wie Candida albicans oder einer sexuell übertragbaren Krankheit wie Syphilis oder Gonorrhö infiziert sein könnte.

In jedem Fall ist Sex bei einer Vorhautentzündung keine gute Idee. Lässt sich nicht mit Gewissheit ausschließen, dass ein übertragbarer Krankheitserreger die Entzündung ausgelöst hat oder daran beteiligt ist, besteht das Risiko einer Ansteckung. (Mehr hierzu erfahren Sie im Artikel Ist eine Vorhautentzündung ansteckend?.) Darüber hinaus kann eine zusätzliche Reizung die Beschwerden verschlimmern.

Übrigens: Posthitis ist der Fachbegriff für eine Vorhautentzündung. Allerdings ist selten nur die Vorhaut betroffen. Meist erstreckt sich die Entzündung auf die gesamte Eichel. Dann sprechen Fachleute von einer Balanoposthitis.

Vorhautentzündung selbst behandeln – was dabei wichtig ist

Bei einer Vorhautentzündung, die sich wahrscheinlich nicht durch ansteckende Krankheitserreger entwickelt hat, spricht für gewöhnlich nichts gegen eine Selbstbehandlung. Wie diese genau aussieht, hängt vom vermuteten Auslöser ab.

Ist möglicherweise eine Allergie gegen Latex oder Seife die Ursache, kann bereits das konsequente Meiden dieser Allergene Linderung verschaffen und einer erneuten Entzündung vorbeugen.

War eine übertriebene Genitalhygiene der Grund für die Vorhautentzündung, beruhigt sich die Vorhaut bestenfalls, wenn der Betroffene seine Reinigungsroutine schonender gestaltet.

Oftmals ist allerdings eher ein Mangel an Hygiene das Problem. Dann sind folgende Maßnahmen zu empfehlen:

  • den Penis zwei- bis dreimal täglich vorsichtig mit klarem, lauwarmem Wasser waschen
  • zum Abtrocknen des Penis kein Handtuch verwenden, sondern einen Baumwolltupfer oder Kompressen, die nur einmal verwendet werden
  • regelmäßig die Hände gründlich mit Seife waschen, insbesondere vor und nach dem Berühren des Penis
  • auf saubere Unterhosen achten und diese regelmäßig wechseln
  • mechanische Reizung meiden, etwa durch zu enge Hosen
  • Umschläge oder Sitzbäder mit antiseptischen Zusätzen wie Octenidin anwenden
  • bei stärkeren Beschwerden Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Paracetamol einnehmen

Eine sorgfältige Genitalhygiene ist wichtig, weil sich sonst immer mehr sogenanntes Smegma unter der Vorhaut sammeln und Krankheitserregern einen Nährboden bieten kann. Das ist eine weißlich-gelbe Substanz, die aus Talgdrüsensekret, abgeschilferten Zellen und Bakterien besteht und zunächst kein Anzeichen für eine Erkrankung ist, sondern bei gesunden Männern natürlicherweise gebildet wird. Bei mangelnder Hygiene können sich darin jedoch Krankheitserreger vermehren und eine Infektion hervorrufen.

Vorhautentzündung behandeln mit ärztlicher Hilfe

Wenn sich ein Mann mit einer Vorhautentzündung an eine Ärztin oder einen Arzt wendet, steht zunächst eine Untersuchung an. Denn um die Beschwerden gezielt behandeln zu können, muss zunächst der Auslöser der Entzündung feststehen. Im Falle einer Allergie oder Reizung kann die Ärztin oder der Arzt kortisonhaltige Cremes und Salben verordnen.

Bei Verdacht auf Krankheitserreger wie Bakterien oder Pilze kann die Ärztin oder der Arzt etwa einen Abstrich von Eichel und Vorhaut nehmen und die vorliegenden Erreger im Labor bestimmen lassen.

Viele Erreger, die eine Vorhautentzündung hervorrufen können, lassen sich durch Mittel zum Auftragen bekämpfen. Gegen bakterielle Infekte stehen antibiotikahaltige Mittel zur Verfügung, bei einer Pilzinfektion kommen Mittel mit pilzabtötenden Wirkstoffen (Antimykotika) zum Einsatz. Üblicherweise dauert die Behandlung etwa eine Woche bis zwei Wochen.

Wichtig: Salben und Cremes können das Material von Kondomen angreifen, sodass diese nicht mehr sicher verhüten.

Tritt trotz konsequenter Behandlung keine Linderung ein, sollte sich der Erkrankte erneut an die Ärztin oder den Arzt wenden. Selbiges gilt, wenn sich die Vorhaut erneut entzündet. Dies könnte ein Anzeichen dafür sein, dass der Betroffene ein dauerhaftes gesundheitliches Problem hat, das Vorhautentzündungen begünstigt und einer gezielten Therapie bedarf.

Ein erhöhtes Risiko für wiederkehrende Vorhaut- und Eichelentzündungen besteht vor allem bei

  • einer Vorhautverengung sowie
  • Diabetes mellitus.

Bei Diabetes scheidet der Körper vermehrt Zucker mit dem Urin aus. Die Penishaut wird durch den ständigen Kontakt mit dem zuckerhaltigen Urin anfälliger für Infektionen mit Krankheitserregern wie dem Hefepilz Candida albicans.

Eine Vorhautverengung kann die Genitalhygiene erschweren. Erweist sie sich als Grund für die immer wieder auftretenden Entzündungen, kann als Gegenmaßnahme eine Beschneidung infrage kommen.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Online-Informationen von AMBOSS: www.amboss.com (Abrufdatum: 12.3.2024)
  • Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Abrufdatum: 12.3.2024)
  • Online-Informationen von MSD Manual: www.msdmanuals.com (Abrufdatum: 12.3.2024)
  • Online-Informationen des Pschyrembel: www.pschyrembel.de (Abrufdatum: 12.3.2024)
  • Online-Information des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): www.gesundheitsinformation.de (Abrufdatum: 12.3.2024)
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website