Gesundes Herz Zum Check-up gehen: Tipps zum Cholesterinspiegel messen
Hohe Cholesterinwerte können einen Herzinfarkt oder Schlaganfall verursachen. Um das Risiko zu senken, sollten Sie regelmäßig Ihren Cholesterinspiegel messen oder messen lassen. Wie zuverlässig die Schnelltests sind und weitere Tipps lesen Sie hier.
Was ist Cholesterin?
Cholesterin ist ein Lipid (Fett), das unser Körper selbst produziert – es dient als Baustein unserer Zellen, einiger Hormone und der Gallensäure. Weil es dringend gebraucht wird, misst die Leber ständig den Cholesterinspiegel und kurbelt über Botenstoffe die Neubildung an, wenn er zu niedrig ist. Schädlich ist Cholesterin nur, wenn es im Überfluss vorhanden ist. Da es – handlich verpackt in Eiweiße – im Blut herumschwimmt, ist es nämlich in der Lage, sich in den Gefäßwänden anzusammeln. Die Folge kann eine Gefäßverkalkung sein. Diese wiederum kann Schlaganfälle und Herzinfarkte auslösen.
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Ab wann ist der Cholesterinwert zu hoch?
Steigt der Gesamtcholesterinwert über 200 mg/dl, wird er allgemein als zu hoch erachtet. Man spricht dann von einer Hypercholesterinämie. Für einen gesunden Körper ist es wichtig, den LDL- und HDL-Wert in Balance zu bringen. Welchen Cholesterinwert jeder Einzelne anstreben sollte, ist jedoch individuell und kann nicht pauschal gesagt werden. Dabei spielen Risikofaktoren wie Vorerkrankungen, Nikotin- oder Alkoholkonsum eine Rolle.
Regelmäßig Cholesterinspiegel messen: Vor allem bei Vorbelastung
Nicht nur Personen, deren Verwandte einen Schlaganfall oder Herzinfarkt erlitten haben, sollten regelmäßig ihren Cholesterinspiegel messen. Auch wer unter einer Gefäßerkrankung, Übergewicht, Bluthochdruck, einer Stoffwechselstörung oder Diabetes leidet, muss besonders vorsichtig sein: Das Risiko für ernsthafte Folgeerkrankungen steigt mit hohen Cholesterinwerten noch weiter. Im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung "Check-up 35" sollten Sie regelmäßig den Cholesterinspiegel messen lassen. Besonders, weil manche Menschen genetisch bedingt bereits zu viel Cholesterin produzieren und daher einen erhöhten Wert haben können, auch wenn andere Faktoren wie beispielsweise Übergewicht nicht auf sie zutreffen.
Cholesterinmessung beim Arzt
Der Hausarzt verfügt über die entsprechenden Geräte, um das sogenannte High-Density-Lipoprotein (HDL), also das "gute" Cholesterin, und das Low-Density-Lipoprotein-Cholesterin (LDL) zu messen, auch "schlechtes" Cholesterin genannt. Das HDL hilft dabei, Cholesterin abzubauen und es für den Körper unschädlich zu machen. Befindet sich viel schädliches LDL im Blut, entstehen vermehrt Ablagerungen an den Blutgefäßwänden. Dank einer gesonderten Erfassung beider Werte kann Ihr Arzt eine umfassende Einschätzung bezüglich Ihres Fettstoffwechsels vornehmen.
Reicht ein Schnelltest, um den Cholesterinspiegel zu messen?
Der Schnelltest aus der Apotheke liefert weniger genaue Ergebnisse als die ärztliche Untersuchung. Wer seinen Cholesterinspiegel selbst messen will, erhält hierdurch aber immerhin einen Anhaltspunkt. Durch einen kleinen Pikser in die Fingerkuppe wird ein Tropfen Blut gewonnen, welcher dann auf einen Teststreifen oder eine Testkassette getropft wird. Das Anzeigen der Werte dauert etwa drei bis fünf Minuten.
Sind Sie gezwungen, Ihre Werte in kurzen Abständen zu überprüfen, sollten Sie sich in der Apotheke, im Sanitätsfachhandel oder in ausgesuchten Drogerien ein eigenes Messgerät kaufen.
Info:
Wer in vorangegangen Untersuchungen als Risikopatient eingestuft wurde, sollte auch weiterhin von einem Arzt den Cholesterinspiegel kontrollieren lassen und gemeinsam über Gegenmaßnahmen sprechen.
Tipps zum Messen der Cholesterinwerte
Wer seinen Cholesterinspiegel messen will, sollte seine letzte Mahlzeit etwa 14 Stunden vorher einnehmen und keinen Alkohol mehr trinken. Verzichten Sie bis zur Messung auch auf Kaffee und Milch – beides könnte die Werte verfälschen. Ebenso können die Ergebnisse schwanken, wenn Sie sich kurz vor der Blutabnahme zu sehr angestrengt haben.
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Ernährung und Sport: Maßnahmen gegen erhöhte Werte
Um Ihren Cholesterinspiegel dauerhaft niedrig zu halten oder zu senken, gibt es mehrere Möglichkeiten. Als wichtigster Tipp gilt: Ernähren Sie sich ausgewogen mit viel frischem Gemüse und Obst, aber nur wenig tierischen Fetten. Ersetzen Sie diese durch pflanzliche Fette mit mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Allerdings sind nur rund zehn Prozent des Cholesterins durch die Ernährung zu beeinflussen. Sie sollten daher neben einer cholesterinarmen Ernährung auch auf regelmäßige Bewegung setzen.
Unser Tipp:
Leichter Ausdauersport wie Schwimmen, Radfahren oder Laufen wirkt sich positiv auf den Anteil des "guten" Cholesterins aus.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- Deutsche Herzstiftung
- eigene Recherche